Vorwort 3
" ... im Vorfeldraum der Rote Armee Fraktion ... " 4
Zur antifaschistischen Recherche
eher traditonell
Die REPs weiter ernst nehmen 6
REPs in Hamburg 10
Deutsch Europäische Studiengesellschaft 12
Arbeitsgemeinschaft männlicher/maskuliner Gays 17
Nationale Liste 18
mit Schlips und Kragen
Die Staats- und wirtschaftspolitische Gesellschaft 20
Silvio Gesells Freiwirtschaftslehre 26
Dr. Reinhard Oberlercher 29
an Schulen und Unis
Gruppe 146 - neurechte Kaderschmiede 31
Braune an Schulen und an der Universität 33
vertrieben
Junge Landsmannschaft Ostpreußen 36
Das Ostpreußenblatt 39
fast schon Sekten
Die "Unitarier" 45
Naturgesetz Partei 46
Neue Akropolis - Freies philosophisches Zenrum e.V. 48
Politisierende Psychosekten 49
überschaubar
Liste von rechten Gruppen und Institutionen in Hamburg 50
Index - Organisationen und Institutionen 52
- Publikationen und Verlage 53
- Personen 53
impressum
Herausgegeben von: Bündnis Keinen Fußbreit den Faschisten, c/o Schwarzmarkt, Kleiner Schäferkamp 46, 20357 Hamburg
Herstellung: Eigendruck im Selbstverlag
Auflage: 1000 Stück
Erscheinungsdatum: 2. Juni `95
Preis: 5 DM
für Buchläden und Wiederverkäuferinnen pro Exemplar ab 5 Stk. 4 DM, ab 10 Stk. 3 DM; zzgl. Porto.
Bestellung: Bestelladresse siehe Herausgabe, Bezahlung nach Erhalt der Rechnung.
Abdruck erwünscht, bitte nur mit Quellenangabe und unter Zusendung eines Belegexemplars.
Für einige der Fotos sei an dieser Stelle dem Foto Archiv Kollektiv und der Redaktion des Rechten Rand gedankt.
Eigentumsvorbehalt:
Nach dem Eigentumsvorbehalt ist die Broschüre solange Eigentum der Absenderin, bis sie der Gefangenen persönlich ausgehändigt worden ist. Zur-Habe Nahme ist keine persönliche Aushändigung im Sinne des Vorbehalts. Wird die Broschüre der Gefangenen nicht persönlich ausgehändigt, ist sie der Absenderin unter Angabe des Grundes der Nichtaushändigung zurückzusenden.
Neben den bekannten faschistischen Parteien gibt es in Hamburg eine große Zahl anderer rechter Gruppen und Institutionen. Mit dieser Broschüre beginnen wir, deren Ziele und Ideologie darzustellen und zu kritisieren. Wir machen das, um Aktionen und Kampagnen zu erleichtern. Weitere Ausgaben der Antifaschistischen Informationen sollen folgen.
Bei aller Unterschiedlichkeit teilen die meisten der hier vorgestellten Organisationen ideologische Gemeinsamkeiten. Sie propagieren mehr oder weniger offen die Verschiedenwertigkeit von Menschen; dazu benutzen sie die Konstruktionen Rasse und Volk oder auch das Geschlecht. Sie sind antidemokratisch und antiliberal, versuchen die Verbrechen der Nationalsozialisten zu relativieren und treten für großdeutsche Ziele ein. Neben parteiförmigen Organisationen wie Reps und Naturgesetzpartei, ausdrücklich neurechten Organisationen wie der DESG und rektionären Institutionen am Rand der CDU/CSU werden in der Broschüre auch obskur anmutende Gruppen wie AMG oder esoterische Sekten vorgestellt. Anhand der (Jungen) Landsmannschaft Ostpreussen wird deutlich, daß auch in Hamburg die Organisationen der Vertriebenen, im Schnittpunkt von Konservatismus und Rechtsextrmismus, eine rege Aktivität entfalten. Wir wollen das Augenmerk auf die "Braunzone" lenken, da diese nationalistische Allianz u.a. durch öffentlichkeitswirksame Aktionen, wie zB. dem Berliner Apell oder der ausgefallenen 8. Mai Feier in München, zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Die faschistischen Parteien FAP und NL sind beide am 24.02.95 verboten worden, die Reps werden jetzt in allen Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachtet. Mit den Verboten entfallen einige Bezugspunkte von antifaschistischen Aktionen in Hamburg, wie z.B. die Bundesgeschäftsstelle der FAP in Halstenbek. Gegen diese hat es in der Vergangenheit zahlreiche Aktionen und Kundgebungen gegeben. Unserer Meinung nach ist die antifaschistische Bewegung gefordert Mittel und Wege zu finden um auch unauffälligere Organisationen zu bekämpfen. Wir wollen nicht die Illusion verbreiten, daß mit den Parteiverboten die organisatorischen Strukturen der Faschisten aufgelöst wären. Durch die Verbote werden sie allerdings behindert und gezwungen für öffentliche Aktivitäten andere Plattformen zu finden. Insofern sehen wir die Verbote als Erfolg der antifaschistischen Bewegung. Regierende und Staatsdiener verfolgen mit den Verboten eigene Interessen. Überwiegend geht es ihnen darum sich als antifaschistisch zu profilieren ohne sich grundsätzlich
von faschistischer Ideologie zu distanzieren. Einige Verbindungen zu faschistischen Kreisen sind bekanntgeworden, in staatlichen und wirtschaftsnahen Institutionen wird daran gearbeitet faschistische Politik vom Ruch des Nationalsozialismus zu trennen um sie wieder verfügbar zu machen.
Die Initiative zu diesem Projekt, möglichst umfassend über rechte Gruppen, Parteien, Verlage, Veröffentlichungen usw. aufzuklären, entstand im Bündnis Keinen Fußbreit den Faschisten. Wir haben uns in der Broschüren-Arbeitsgruppe zum Ziel gesetzt, Beiträge zu möglichst vielen der in Hamburg tätigen Organisationen zu sammeln. Einige Beiträge haben wir selbst verfasst, für andere haben wir Autorinnen gesucht und gefunden. Die Beiträge sind weitgehend unabhängig voneinander entstanden und stehen für vielfältige Herangehensweisen und Auffassungen in der antifaschistischen Bewegung.
Mit der Veröffentlichung dieser Broschüre wollen wir zur Ausweitung antifaschistischer Tätigkeiten beitragen. Über die bekannten Organisationen der militanten Faschisten hinaus (1) gibt es, eben auch in Hamburg, viele Gruppen und Institutionen gegen die was unternommen werden sollte. Wir liefern hier zwar keine Handlungsanleitungen, sind aber der Meinung, daß die Kritik an der Ideologie und die Darstellung von Aktivitäten eine Grundlage für vielfältige Aktionen in Stadtteilen und hamburgweit sind.
In dieser Broschüre sind längst nicht alle Gruppen und Institutionen behandelt zu denen was geschrieben werden sollte. Weitere Ausgaben sollen folgen. Deswegen suchen wir weiterhin Leute die an diesem Projekt teilnehmen um möglichst umfassend über rechte Gruppen, Parteien, Verlage, Veröffentlichungen usw. aufzuklären. Alle Antifagruppen oder Einzelne die zu den in der am Ende abgedruckten Liste von rechten Gruppen und Institutionen in Hamburg aufgeführten Gruppen und Institutionen (oder anderen) schreiben wollen, oder die bereits veröffentlichte Beiträge ergänzen möchten, sind dazu eingeladen.
Broschüren-Arbeitsgruppe des Bündnisses Keinen Fußbreit den
Faschisten, Juni `95
(1) empfehlenswert dazu die Broschüre "1974-1994 20 Jahre Neonazis in Hamburg"
[Aus: Antifaschistische Informationen, Rechte Organisationen in Hamburg, Nummer 1; Erscheinungsdatum: 2. Juni `95; Herausgegeben von: Bündnis keinen Fußbreit den Faschisten, c/o Schwarzmarkt, Kleiner Schäferkamp 46, 20357 Hamburg; e-mail: kfdf@krabat.nadir.org]