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ZEGGsismus

Inhaltsverzeichnis

Das ZEGG - Aufbau und Vernetzung

Die Strukturen des ZEGG bzw. des Projekts Meiga und der dazugehörigen Einrichtungen "von außen" zu rekonstruieren, erwies sich als äußerst schwieriges Unterfangen. Darstellungen von KritikerInnen des Projekts wurden von Menschen aus dem ZEGG des öfteren als falsch bezeichnet; ihre eigenen Angaben (in den unterschiedlichen Werbeblättern) sind aber dermaßen schwammig und widersprüchlich, daß es uns an vielen Stellen schwer fiel, Projekte und Eigennamen klar voneinander abzutrennen, den einzelnen Projekten Namen zuzuordnen usw. Ist z.B. Christa Dregger identisch mit Leila Dregger, Happy Faller derselbe wie Herbert Faller, in welcher Beziehung stehen z.B. das "Europäische Haus der Jugend", der "JETZT e.V.", das "Welthaus der Jugend", "Undersky" und das "Internationale Haus der Jugend" zueinander? Wir wissen, wie gerne Leute vom ZEGG ungenaue Aussagen zu solchen Punkten dazu benutzen, sich selbst darzustellen und gleichzeitig unangenehmen Nachfragen zu inhaltlichen Äußerungen ihrer IdeologInnen aus dem Weg zu gehen. Trotzdem haben wir uns dazu entschlossen, in diesem Reader eine Rekonstruktion der Strukturen zu versuchen - wir möchten aber an dieser Stelle darauf hinweisen, daß wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit und absolute Genauigkeit in allen Details erheben können!

ZEGG - Das Zentrum des Projekts Meiga

Das Gelände des ZEGG in Belzig, 80 km südwestlich von Berlin, wurde 1991 durch die "ZEGG Forschungs- und Bildungszentrum GmbH" von der Treuhand gekauft. Auf dem 15 Hektar großen, früher von der "Gesellschaft für Sport und Technik" (in der DDR zuständig für die vormilitärische Erziehung der Jugendlichen; bei ZEGG meist kurz und präzise "Stasi" genannt) genutzten Platz befinden sich neben Wohnhäusern für die etwa 50-70 ständigen BewohnerInnen, dem Kinderhaus, in dem die ca. 10-15 Kinder ein zusätzliches Zimmer besitzen, dem Hotel und dem Zeltplatz zur Unterbringung der BesucherInnen unter anderem ein Tagungshaus, Restaurant und Großküche, eine Dorfkneipe, Schwimmbad, Freilichtbühne und diverse ökologische Projekte.

Im ZEGG finden das ganze Jahr über, besonders aber während der einige Tage dauernden Camps an Pfingsten und Ostern und dem mehrwöchigen "Offenen Sommer" mit Sommercamp, diverse Veranstaltungen, Seminare und Kurse statt. Wem es bei einem Besuch in Belzig oder auf einem der regelmäßigen Info-Wochenenden gefallen hat, der oder die kann z.B. am Seminar "Du bist entweder Patient oder Revolutionär" oder "Humanität ohne Verdrängung" (Untertitel: "Leg auch du ein Ei") teilnehmen. Auch die Möglichkeit zur Mitarbeit wird gegeben, u.a. in speziellen Workcamps für 240 oder 400 DM (6 bzw. 10 Tage).

Finanzierung

Das Projekt wurde 1991 über die Dresdener und Berliner Treuhand vom Trägerverein "Experiment für eine humane Erde e.V." erworben. Der Kaufpreis von ca. 2,15 Mio. DM sowie weitere innerhalb von zwei Jahren zu investierende 2,1 Mio. wurden nach Angaben aus dem ZEGG nicht durch staatliche Unterstützung (beispielsweise aus dem Programm "Aufbau Ost"), sondern durch Einlagen der 112 GmbH-EignerInnen, eine größere Bankhypothek, Schenkungen und private Darlehen finanziert. Trotzdem hält sich das Gerücht, daß das ZEGG 600.000 DM über die staatlichen Subventionen des "Aufbau Ost"-Programms erhalten hat.

Da außerdem ungefähr 80.000 DM im Monat an laufenden Kosten aufgebracht werden müssen, zahlen alle festen BewohnerInnen eine monatliche Miete von inzwischen 600 DM, und auch die Preise für die Gäste des Projekts sind nicht gerade niedrig - sie pendeln zwischen 100 DM für ein Infowochenende und 500 DM für einen 5 (eher 4) Tage dauernden Kurs. Beim zweiwöchigen Sommercamp 1994 war mensch mit Preisen zwischen 1010 DM (im Zelt) und 1430 DM (im Einzelzimmer) dabei. Für SchülerInnen, StudentInnen und Menschen aus den neuen Bundesländern gibt es freundlicherweise Ermäßigung.

Entscheidungsstrukturen

Die Art und Weise, wie im ZEGG Entscheidungen getroffen werden, bezeichnet ein Besucher als "Hierarchie mit unklaren Strukturen" - die ZEGG'lerInnen selber dagegen benutzen den Zeitgeistbegriff der "transparenten Hierarchie". Mit anderen Worten: hier weiß angeblich wenigstens jede/r, wo oben und unten ist. Zur Erläuterung ein Zitat von Dieter Duhm von 1982:

"Zur Transparenz aller Dinge gehört wesentlich auch die Transparenz der sozialen Hierarchie, die in jeder Gruppe existiert. Es ist gut, wenn jeder möglichst genau seinen Platz in der Gruppe kennt, wenn er weiß, was die anderen von ihm denken und wo sie ihn in der Hierarchie der Gemeinschaft einstufen. Die Gemeinschaft wird auf diese Weise vom Schleim oberflächlicher Harmonie und falscher Demokratie befreit. Jeder einzelne lernt so die Realität kennen, mit der er es zu tun hat."

Praktisch sieht dies nach Aussagen von Leuten aus dem ZEGG natürlich wie immer ganz anders und weniger extrem aus. Entscheidungen würden zwar auf einem Plenum im Kollektiv getroffen, trotzdem existierten jedoch auch in Belzig informelle Hierarchien, wobei jedoch die sich aus dieser Tatsache ergebenden Spannungen "ausagiert" würden, meinen die ZEGG´lerInnen. Begründet wird das Vorhandensein dieser Strukturen mit der Existenz von wahlweise "menschlichen" oder "natürlichen" Autoritäten. Diese entstünden durch (angeborene) Begabung, aber auch Erfahrung, und würden für die Gruppe dadurch sichtbar, daß sie sich im Gemeinschaftsprozeß von sich aus für bestimmte Dinge einsetzten und Verantwortung übernähmen.

Daß dieses etwas schwammige Konzept nicht so gut zu funktionieren scheint, läßt sich wohl auch daran erkennen, daß nicht nur die meisten anderen Projekte des Netzwerks einen Leiter oder eine Leiterin besitzen, sondern daß auch das ZEGG selbst seit dem 1.7.94 eine Chefin hat, nämlich Beate Möller. Sie hatte laut eigenen Angaben zusammen mit einem Trägerkreis aus Bori Kovats, Kastor Stein und Oskar Eckmann "die Verantwortung angenommen für das ZEGG, für das, was hier passiert, auch die finanzielle Verantwortung".1 Neu an der Organisation des ZEGG ist seitdem auch, daß aufgrund des zur Schuldenreduzierung auferlegten Ausgabenstopps den LeiterInnen kein Lohn mehr ausgezahlt wird.

Projekte des Meiga-Netzwerks in Belzig

Das ZEGG ist das Zentrum des "Projekts Meiga - Experiment für eine humane Erde", welches das Netzwerk für verschiedene Organisationen und Einrichtungen darstellt. Einige von ihnen sind auf dem Gelände des ZEGG in Belzig angesiedelt. Zu ihnen gehören:

Der Verlag Meiga

Der Verlag Meiga veröffentlicht die Texte der ideologischen VordenkerInnen des Projekts, allen voran Chefideologe Dieter Duhm.

Angeboten werden hier z.B. "Der unerlöste Eros" (angepriesen von dem ZEGG nahestehenden AutorInnen wie Prof. Ernest Bornemann), "Die Synthese der Wissenschaft" oder "Politische Texte für eine gewaltfreie Erde" von Duhm, aber auch sein Kunstband mit Texten und Gemälden "Das Buch Sidari" ("ein Begleiter für besondere Stunden"!).

Weitere Erscheinungen sind "Der Hunger hinter dem Schweigen" von Sabine Lichtenfels, der "Klassiker" "Rettet den Sex. Ein Manifest von Frauen für einen neuen sexuellen Humanismus", herausgegeben von Sabine Kleinhammes (alias Lichtenfels), und der Bildband "Die Heilige und die Hure" (Achtung: "mit dem Text `Sexuelle Hörigkeit' von Sabine Kleinhammes"!).

Weiterhin können diverse Werbebroschüren über die verschiedenen Einzelprojekte des Projekts Meiga über den Verlag bezogen werden, und auch das alle sechs Wochen zum Preis von 5,- DM erscheinende "ZEGG"-Magazin, herausgegeben von Christa (Leila?) Dregger und gedruckt bei Oktober-Druck in Berlin, wird von hier aus vertrieben.

Seit der Nr. 17 vom September/Oktober 1994 fungiert Monika Alleweldt als Chefredakteurin und Herausgeberin.

Die ZEGG-"Universität"

Die ZEGG-"Universität", geleitet von Dolores Richter, wird getragen vom Verein "Experiment für eine humane Erde e.V." und trägt sicherlich dazu bei, mit ihrem wohlklingenden Namen Publikum aus der akademischen Alternativszene anzulocken. Sie dient als Bindeglied für die unterschiedlichen theoretischen Ansätze und Themengebiete der "großen" TheoretikerInnen in und um das ZEGG, welche in ihr zu einem ganzheitlichen Weltbild zusammengeführt und an die "einfachen" Mitglieder und Gäste weiter verbreitet werden sollen. Dieses Projekt ist eine ständige Einrichtung mit Vorlesungen, Arbeitskreisen und Schulungskursen, die im Rahmen des "Offenen Sommers" und der vom ZEGG veranstalteten Camps Veranstaltungen und Seminare mit eingeladenen Gästen und ReferentInnen anbietet. Neben einem sog. "Studium Generale", welches einen systematischen Überblick über die Grundgedanken und Ziele einer gewaltfreien Gesamtkultur geben soll, werden z.B Einführungen in "Die indianisch-schamanische Weltsicht" ("Lebens- und Überlebenswissen. Der spirituelle Weg moderner Indianer.") oder Seminare über "Harmonikale Forschung und Resonanztheorie", aber auch "Du bist, was Du glaubst"-Kurse (mit "meditativer Innenschau") veranstaltet.

JETZT e.V.

Der JETZT e.V., "Jugend entwickelt Zukunft" unter Leitung von Achim Ecker, ist die bzw. eine der Jugendorganisation/en des Netzwerks. Um auch jüngere Menschen an das ZEGG anzubinden, werden innerhalb der großen Camps Jugendcamps - ab 1993 auch unter dem Namen "Undersky" - veranstaltet. Auch an anderen Orten in Europa wie in Griechenland oder im Baltikum werden Camps angeboten, außerdem noch Kurse, Workcamps und Fahrten, beispielsweise in die Sächsische Schweiz mit begleitender Lektüre von Henry Miller und Charles Bukowsky.

Andere Firmen und Projekte

Weitere Betriebe, deren Räume sich in Belzig befinden, die aber nach Angaben aus dem ZEGG ökonomisch und organisatorisch eigenständig sind, sind die ökotechnischen Planungsbüros "Energie- und Umweltplanung Schiller" und die "Ökotec GmbH" (mit zusätzlichem Büro in der Seydelstraße 27 in Berlin-Mitte), ein "Ingenieurbüro zur Vermarktung der Forschungsergebnisse" sowie den Verbindungen zur BiobäuerInnenszene unterhaltende Garten- und Landschaftsbaubetrieb "Neuland GmbH". Des weiteren existiert die Theatergruppe "Die Unerlösten".

Projekte außerhalb des ZEGG

Andere in diesem Netzwerk organisierte Projekte werden außerhalb von Belzig durchgeführt, haben aber zum Teil auch Koordinationsbüros auf dem Gelände. Diese sind unter anderem:

Das Forschungsschiff "Kairos"

Auf der "Kairos", einer Motorsegelyacht für 22 Personen mit Heimathafen in Lanzarote und der Leiterin Martina Gisler, soll seit 1993 in enger Kooperation mit der ZEGG-Universität, dem Delphinprojekt ARION e.V., dem JETZT e.V. und anderen MusikerInnen, WissenschaftlerInnen und DelphinforscherInnen das Meer als "Uterus des Lebens" im allgemeinen und die Kommunikation mit Walen und Delphinen im besonderen erforscht werden. 1994 werden hier einwöchige Veranstaltungen, z.B. "Human / Dolphin Research" oder "Die Welt ist Klang" angeboten (Kostenpunkt: zwischen 900 und 1300 DM); andere, sich in Vorbereitung befindende Forschungsprojekte tragen so wohllautende Titel wie "Transzendental Whale-Watching", "Das Buckelwal-Projekt" / "Die "Pottwal-Expedition" oder "Artists in Resonance". Um auch weniger intellektuellen InteressentInnen das ganz außergewöhnliche Urlaubserlebnis ermöglichen zu können, werden außerdem noch "erotische Törns" angeboten.

Casa Las Piteras (seit 1993: La Massilia) - "Treffpunkt für Eros und Kultur"

Die "Erotische Akademie" Casa Las Piteras bzw. La Massilia auf Lanzarote (übrigens der Ort, an dem "Didi" Duhm seit einigen Jahren lebt), eine komfortable größere Appartementanlage direkt am Meer, ist ganzjährig geöffnet und wurde geschaffen als einer der "Plätze ... für eine neue Begegnung der Geschlechter", als "Ort ..., wo die freie Liebe real erfahrbar wird" - "ideal, um sich einmal ganz den menschlichen Kernfragen von Liebe und Sexualität zu widmen". Zu bestimmten Clubzeiten finden in dem "transformatorischen Bordell" größere Treffen statt, wo auch geladene ReferentInnen wie Ernest Bornemann oder Domenica Niehoff in Vorträgen ihr ExpertInnenwissen an das experimentierfreudige Publikum weitergeben können.

Aus der Einladung von Sabine Lichtenfels, die neben der Projektleiterin Frieda Radford für die inhaltliche Gestaltung verantwortlich ist, zum Ostertreffen 1993:

"Ein schönes Arrangement, aphrodisiakische kleine Tapas, speziell dafür eingerichtete Liebeszimmer stehen uns zur Verfügung und machen manches möglich, von dem man sonst nur träumt. Frauen und Männer, die 'es' gerne tun, werden für Liebesdienste bereit stehen. Das Meer, die Sonne, die Schönheit der Insel und die Barabende tun ihr übriges dazu."

Die Wüstencamps

Die Wüstencamps, von der allgegenwärtigen Sabine Lichtenfels geleitet als "spirituelle und geistige Schule für alle Fragen des Überlebens und einer gewaltfreien Gesamtkultur", finden etwa zweimal jährlich auf den Kanarischen Inseln oder auch der portugiesischen Atlantikküste statt. Jede der drei Wochen ist mit einem Themenschwerpunkt versehen, z.B. wahlweise der "Heilung und globalen Transformation" oder dem "Rätsel des Eros im Lichte des Sternenhimmels". Gearbeitet wird vorzugsweise mit drei Einrichtungen: Der "Gebetsforschung" (der "Kooperation mit kosmischen Kräften und spirituellen Energien"), der - wieder einmal etwas akademischer klingenden - "Wüstenuniversität" (zur Behandlung der "wesentlichen Fragen unseres Lebens und Überlebens") und dem (Gruppen-)Orakel (der von Frau Lichtenfels als Medium hergestellten "Verbindung zwischen individuellem und universellen Bewußtseins").

Der Preis für eine Woche im Wüstencamp beträgt 500,- DM; "persönliche Orakel sind für einen Aufpreis von 300,-DM möglich". Einige Projekte aus dem Netzwerk nutzen auch die Möglichkeit, für ihre Mitglieder eine dieser Wochen zu reservieren, beispielsweise

Haven Arctica

Unter dem Motto "Taut Eure Herzen auf und nicht die Arktis!" versucht Sten Linnanders Projekt Haven Arctica, ökologische, politische und spirituelle Forschungsfragen zur Heilung und zum Schutz der Arktis mit Gedanken zur menschlichen Heilung zu verbinden. Aus der grundlegenden Aussage über "einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Zustand der Erde und dem inneren Zustand des Menschen" wird gefolgert, daß der "Weg nach innen" bei zunehmender Umweltzerstörung immer stärker gegangen werden müsse, um durch das Sehen, Berühren und Angehen der "Arktis in uns" die geographische Arktis heilen zu können. Die praktische Umsetzung dieser Erkenntnis soll unter anderem durch Herbeirufen und -pfeifen der Polarlichter in Nordschweden versucht werden.

Ableger des ZEGG in anderen Städten

Zusätzlich zum Gelände in Belzig bemüht sich das ZEGG, regionale Strukturen in verschiedenen anderen bundesdeutschen Städten aufzubauen. Hierzu gehören Wohngemeinschaften mit ZEGG-Mitgliedern und -SympathisantInnen oder sog. Nachbarschaftstreffs wie zum Beispiel:

das Boleo 55 in der Urbanstr. 75a in Stuttgart

das Café "Friedel Zwo Sieben" in der Friedelstr. 27 in Berlin-Neukölln

das Soho 8 in München

Außerdem gibt es Stadtgruppen in Hannover, Köln, Konstanz und Leipzig sowie einen Freundeskreis in Münster, der eine Kontaktadresse in Altenberge angibt.

Aufgrund unserer Informationen läßt sich zur Zeit nicht sagen, ob alle genannten Gruppen tatsächlich als Ganze mit dem ZEGG zusammenarbeiten, oder ob es nur Kontakte zu einzelnen Leuten darin gibt. Auch über die Größe der genannten Gruppen und ihre Bedeutung in den Städten wissen wir nicht viel.

Deshalb:

Wenn ihr genauere Informationen zu den hier genannten oder zu anderen Kontakten habt, gebt sie an uns weiter!! Unsere Adresse findet ihr auf Seite 2.

"Netzwerke"

Unter diesem Stichwort versucht das ZEGG zur Zeit, BRD-weit Verbindungen mit verschiedenen Projekten und Einzelmenschen aufzubauen.

Auf der beratenden Versammlung im April 94 im ZEGG waren folgende Gruppen vertreten:

Projekt Ökodorf, Groß Chüden

"Arche" in Zittau

Ökostadt Brandenburg aus Berlin

Stamm Füssen 1

Institut für ganzheitliche Lebensgestaltung in Isselbach

N.E.P.A.L. (Nördliche Entwicklungsprojekte Anders Leben) und "eurotopia" in Murrhardt

EYFA (European Youth for Action) ein Netzwerk von (nach eigenen Angaben) 600 Jugendorganisationen in Sittard (NL)

Außerdem waren da:

Gyanja Köhne. Köln

Barbara Rütting, Neumarkt (A)

Ayran von Dreger, Centrepoint Community, Neuseeland

Markus Euler, Gemeinschaftsprojekt Wolfenmühle

Daniel Wolff, Kindertelefon Heidelberg

Rudolf Bahro, Institut für Sozialökologie, Humboldt-Universität Berlin3Michael von Klippstein. AurovilleRolf Schroer, ehem. Initiative HaarstrangJohan Boswinkel, Stiftung Health Angel. Den Haag (NL)Renato Werner Straub, Gemeinschaftsprojekt in Süd-West- FrankreichSadyana Argayall, Place of Light, GomeraZisula Kourdakes, Ökologisches Zentrum, Tessaloniki (GR)Heart Club, Salama Inge Heinrichs, MünchenThomas Beutler, ASEED, SüdgazetteHerbert Faller, Neusehland Projekt, KünstlerproduktionsgemeinschaftGunter Freude, Ute Rührig, Waterbalancing, Nürnberg

Gina Wiesmann, La Massilia - Treffpunkt für Eros und Kultur, Lanzarote

Michael Wiesmann, Boleo 55, Stuttgart

Iris Wacker, Soho 8, München

Iris Lindstedt, Friedel 27, Berlin

Die ReferentInnen im ZEGG

Damit die erwünschte ideologische Vernetzung vorangetrieben wird und mit Hilfe bekannter, werbewirksamer Namen sowie Angeboten aus allen Sparten des Esoterik-Marktes neue InteressentInnen gewonnen werden können, werden - zusätzlich zu den in den einzelnen Projekten engagierten VordenkerInnen wie Duhm oder Lichtenfels - zu den Tagungen und sonstigen Veranstaltungen des ZEGG bzw. der ZEGG-Universität mehr oder weniger prominente ReferentInnen eingeladen. Um das meist völlig kritiklose Konsumieren aller möglichen esoterischen und pseudowissenschaftlichen Richtungen durch das ZEGG etwas deutlicher zu machen, wollen wir an dieser Stelle einige dieser Gäste kurz vorstellen:

Peter Caddy Der vor kurzem gestorbene ehemalige Royal Air Force - Major Peter Caddy war der Gründer der 1962 gegründeten "Findhorn"-Gemeinschaft in Schottland, die sich mit der Zeit zu einem multinationalen, von Steuerzahlungen befreiten New-Age-Konzern entwickelt hat. Caddy war Theosoph und somit Anhänger der rassistischen esoterischen "Wurzelrassentheorie" von Helena Blavatzky, nach der sieben evolutionär aufeinanderfolgende "Wurzelrassen" bestünden, bei der die "arische Rasse" die höchst entwickelte darstellen solle. Die "niederen Rassen" (welche da wären: "Rothäute , Eskimos, Papuas, Australier usw.") müssen nach dieser Theorie aussterben, um der "höheren Rasse", momentan der fünften, Platz zu machen. In Findhorn wollte Caddy die "sechste Wurzelrasse" gründen, im ZEGG hielt er Vorträge z.B. zur "Lebendigkeit der Natur".

Batty Thunder Bear Gold Dieser "Plastikmedizinmann" vom künstlich geschaffenen, mit den Native Americans nicht mehr viel gemein habenden "Deer Tribe" bietet im ZEGG zusammen mit Rose Thunder Eagle Fink (ebenfalls vom "Deer Tribe") Seminare zur "indianisch-schamanischen Weltsicht" an. Die "Medizinmenschen" vom "Deer Tribe" werden von vielen Natives bekämpft, weil sie dafür bekannt geworden sind, deren Kämpfe - beispielsweise gegen Uranabbau und die Lagerung von Atommüll - zu entpolitisieren oder mit reaktionären Inhalten zu beeinflussen.

Ernest Bornemann Der Sexualwissenschaftler Ernest Bornemann, bekannt durch sein Buch "Das Patriarchat" und seinen Job als Briefkastenonkel in der "Neuen Revue", schwimmt zur Zeit voll auf der "Mißbrauch des Mißbrauch"-Welle und ist dabei dem ZEGG in zuvorkommender Art und Weise als Täterentlaster behilflich (siehe den Artikel "Das Frauenbild im ZEGG"). Sein zweites momentanes Schwerpunktthema ist das "Aussterben der Heterosexualität", um die sich Bornemann große Sorgen macht, seitdem er in seinen Untersuchungen festgestellt hat, daß sich durch den von männerhassenden Feministinnen sowie Lesben und Schwulen angezettelten "Geschlechterkrieg" immer mehr Menschen in Homosexualität, die Vergewaltigung von Kindern oder in sadomasochistische Praktiken flüchten würden. (Auf sein nächstes Buch mit dem Arbeitstitel "Aus! Der langsame Tod der Heterosexualität" darf der/die geneigte LeserIn bereits gespannt sein!) Im ZEGG gefällt es dem guten Mann besonders "toll", weil "(...) hier Menschen unterschiedlichen Geschlechts sind, die einander noch mögen, einander noch wollen, miteinander noch können" und mann in Belzig endlich einmal Ruhe vor dem tobenden "Krieg der Geschlechter" hat.

Rudolf Bahro "Für viele Linke, besonders aus den neuen Bundesländern, ist Rudolf Bahro immer noch ein politischer Hoffnungsträger für einen Sozialismus "mit menschlichem Antlitz". Für die "neuen sozialen Bewegungen" ist er ein Haupttheoretiker geworden. Seine Vorlesungen an der Berliner Humboldt-Universität waren überfüllt, Ministerpräsident Biedenkopf ließ es sich nicht nehmen, hier als Gast zu sprechen, das "Neue Deutschland" brachte ein ganzseitiges und völlig unkritisches Interview mit Bahro. Nur wenige aber haben seine Texte genau gelesen, und auch Bahros Forderung nach einem "grünen Adolf", der die Deutschen aus der eigenen "Volkstiefe" heraus in ein Goldenes Zeitalter führen soll, scheint kaum zum Nachdenken bewegt zu haben. Dabei hat der ehemals marxistische Wirtschaftswissenschaftler, dessen fortwährende Popularität allein auf dem kommunistischen Kunstfehler beruht, Bahro eingesperrt zu haben, sich spätestens seit Mitte der 80er Jahre zum altbekannten nazistischen Neuheidentum und dessen Quellen hingewendet und dies in seinen Schriften auch ausgesprochen. Bahro ist neben dem früheren APO- Schreck Rainer Langhans heute derjenige Theoretiker des "Neuen Denkens", der sich am weitesten, offen und ohne jede Scham zum spirituellen Gehalt des Faschismus als der angeblich einzigen Möglichkeit für eine "Rettung" von Natur und Menschheit bekennt." Weitere ZEGG-ReferentInnen Peter Dawkins, Geomant

Heidemarie Emmermann, Publizistin

Jürgen Hauschild, Perpetuum mobile - 'Forscher'

Declan Kennedy, Permakulturfachmensch

Sabine Kuschel, Feuerlaufverkäuferin

Paul Lowe, Ex-Cheftherapeut in Poona

Manintonquat, Storyteller vom Wampanoag-'Stamm'

Stefan Marinov, Energieforscher

Hans-Walter Müller, Tragluftpavillonkonstrukteur

Frank Natale, Schamane

Domenica Niehoff, Ex-Prostituierte / Streetworkerin

Sunito Michael Plesse, Tantra-Lehrer

Roland Plocher, 'Erfinder'

Micky Remann, Ex-Tazler / NLP-Lehrer

Bernd Senf, FHW Berlin