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Hauswu.: Antifa AK Feb. 95

NPD-Treffen in Hetendorf Januar 95

24.02.95-14:14:39

NPD traf sich in Hetendorf

Jahreshauptversammlung der NPD Kreisverbände Celle und Uelzen am

29.01.95 in Hetendorf

Leider sind nach dem Verbot der Wiking-Jugend die faschistischen

Treffen in Hetendorf nicht beendet. Auch in diesem Jahr wird es

auf dem dortigen Anwesen des Heide-Heims wieder zu vielen

Zusammenkünften kommen. Eines dieser Treffen wurde nun bekannt,

und zwar führte am 29. Januar die Nationaldemokratische Partei

ihre Jahreshauptversammlung durch. Beteiligt waren daran die

Kreisverbände Celle und Uelzen. Diese Kreisverbände wurden bei

diesem Treffen zusammengelegt. Ausschlaggebend hierfür könnte

die dünne Personaldecke bei der NPD sein und die akute

Altersschwäche des Celler Kreisverband. Bisher ist der Celler

NPD auch nicht gelungen ihr reichlich vorhandenes jugendliches

Sympathisantenpotenzial einzubinden.

Doch das könnte jetzt anders werden. Eine tragende Rolle dieses

neuen Kreisverbandes wird sicherlich der seit langem in den

faschistischen Kreisen tätige Klaus-Dieter Hoffmann aus Uelzen

sein (siehe Kasten). Daß Hoffmann in Bezug auf Koordination und

Organisation einige Erfahrung hat, hat er im Landkreis Uelzen

oft bewiesen und in sofern könnte dieses Treffen am 29.01. in

Hetendorf für Celle größere Auswirkungen haben.

Um gegen die ständigen rechten Treffen anzugehen, beteiligt sich

der Antifaschitsche Arbeitskreis Celle in Rahmen des Bündnisses

gegen Rechts an den Aktionstagen zu Pfingsten gegen das

faschistische Zentrum in Hetendorf unter dem Motto:

Schluß mit den Nazitreffen - Gegen das faschistische Zentrum in

Hetendorf vorgehen !

Klaus-Dieter Hoffmann

Hoffmann wohnt in Bad Bevensen im Landkreis Uelzen. Er ist seit

langem in der faschistischen Szene aktiv. Bereits 1976

organisierte er als niedersächsischer Gauführer der

Wiking-Jugend Lager dieser Organisation. Von dem ehemaligen Chef

der Wehrsportgruppe Nothilfetechnische Übungs- und

Bereitschaftsstaffel (NÜB) Uwe Jürgens aus Bergen wurde ihm

mehrmals das Gelände in Suroide und geländegängige Fahrzeuge zur

Verfügung gestellt.

In der Arbeitsgemeinschaft Heimattreue Verbände (AHV) aus Uelzen

ist er als Obmann führend tätig. In dieser Gemeinschaft sind

neben der NPD auch Mitglieder der Wiking-Jugend und des

Stahlhelmbundes organisiert.

Darüberhinaus ist er seit Jahren für die NPD aktiv, in

unterschiedlichen Positionen. So gehörte er von 1981 bis 1986

dem Kreistag in Soltau-Fallingbostel an. 1990 war er

stellvertretender Landesvorsitzender der NPD in Niedersachsen

und leitete die Abteilung Kommunalpolitik im Parteivorstand.

1993 wurde er Landesbeauftragter für Sachsen-Anhalt. Zur Zeit

übt er ein Stadtratmandat aus und ist Kreisvorsitzender der NPD

Uelzen.

Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)

Die NPD wurde 1964 als eine neue rechte Sammlungsbewegung

gegründet. Ihre größten Wahlerfolge hatte sie zwischen 1966-68,

scheiterte jedoch bei der Bundestagswahl 1969 mit 4,3 %. Sie

propagiert einen ausgeprägten Rassismus und Antisemitismus und

fordert die Wiederherstellung des 3. Reiches. Die NPD leidet vor

allem an der Veralterung ihrer Mitglieder. Die

Jugendorganisation der NPD ist die JN (Junge Nationaldemokraten,

ca. 200 Mitglieder). Die JN bemüht sich, daß die NPD verstärkt

mit militanten faschistischen Gruppen zusammenarbeitet. Dies hat

auch schon zu Erfolgen geführt, so organisierte die NPD zusammen

mit Nazis aus FAP (Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei), GdnF

(Gesinnungs- gemeinschaft der neuen Front) und der verbotenen WJ

(Wiking-Jugend) den sog. "Halbe-Gedenkmarsch", bei dem Kränze

für SS-Mörder niedergelegt wurden. An dem letztjährigen

Pfingstlager der WJ in Hetendorf nahm sie ebenso teil wie die

FAP. Eine verstärkte Zusammenarbeit der JN mit WJ, FAP, etc.

ergibt sich vor allem durch die sog. "Anti-AntiFa"-Kampagne der

Nazis, die vor allem durch den "Einblick" in den Medien bekannt

wurde. Im "Einblick" wurden Adressen und Treffpunkte

(vermeintlicher) politischer GegnerInnen abgedruckt, mit der

Aufforderung, sie anzugreifen. Nach dem Verbot der WJ ist zu

beobachten, daß sich vermehrt Nazis aus der WJ in der JN

neuorganisieren.

ANTIFASCHISTSCHER ARBEITSKREIS CELLE

c/o Celler Zündel, Postfach 1591, 29205 Celle

V.i.S.d.P.: K. Lehnnartz Februar 1995

Spendenkonto: Infotreff, Stichwort ANTIFA-AK,


Antifaschistischer Arbeitskreis Celle

Hauswurfsendung in Hetendorf vom Feburar 1995

SYSOP

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