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Pr-Erkl.: Antifa AK Aug. 94

Sommerlager der WJ in Hetendorf 94

05.02.95-18:29:17

Sommerlager der Wiking-Jugend in Hetendorf

Nachdem das Pfingstlager der Wiking-Jugend und die Hetendorfer

Tagungswoche in diesem Jahr in Hetendorf ein großes öffentliches

Interesse hervor rief, scheint es langsam wieder ruhig zu

werden. Sicherlich sind dies die wichtigsten Veranstaltungen in

diesem Zentrum, aber es gibt auch noch eine Vielzahl anderer

Zusammenkünfte.

So fand dort vom 23.07.-06.08.94 das Sommerlager der

Wiking-Jugend statt.

Teilnehmen konnten "Jungen und Mädel von 6-13 Jahren" und

Famielen mit Kindern".

Gepriesen wurden die vielen Freizeitmöglichkeiten die die

Lüneburger Heide zu bieten hat.

Die Kinder durften laut Einladungsschreiben auf viel Baden,

Fahrradfahren, Spiel und Sport, Fahrt mit der Museumseisenbahn,

Geländespiel, Besuch im Heidepark und bei Hügelgräbern freuen.

Daneben war auch die Pimpfenprobe wie immer wieder fester

Bestandteil des Lagerlebens.

Was unter solchen Proben zu verstehen ist, zeigt die

Beschreibung der "Wikingprobe" in einer Werbenummer des Wikinger

(Zeitschrift der WJ). Dort heißt es unter anderem:

"Wikingprobe für Jungen und Mädel bis zum vollendenten 15.

Lebensjahr

a) eine Mutprobe

c) Kenntnis des Leitwortes

d) Kenntnis der Nationalhymne

e) Kenntnis des Fahnenliedes der Wiking-Jugend

f) Kenntnis der gewaltsam abgetrennten Teile des Deutschen Reiches."

In der gleichen Ausgabe sind 10 Punkte des Leitwortes mit abgedruckt:

" 1) Wir wollen den Volkstums- und Reichsgedanken fördern.

3) Wir bekennen uns zu einer Lebensgemeinschaft auf völkischer

Grundlage (...).

4) Wir bekennen uns zu Kameradschaft und Soldatentum.

5) Wir erziehen den jungen Menschen zu Härte und Ausdauer, zur

absoluten Treue, zur Hilfsbereitschaft dem Schwächeren gegenüber und

zur Achtung vor den Leistungen der Geistesgrößen unseres Volkes.

6) Wir treten ein für die Förderung der Famiele und Ehe als der

lebenswichtigsten Zelle eines jeden Volkes."

Umsonst ist diese faschistische Indoktrination nicht und wenn Eltern ihre

Kinder zu harten, soldatischen Männer, bzw. zu dessen Gefährtin erziehen

lassen wollen so kostet sie das pro Person und Woche ca. 100.- DM

Der Bundesführer H.Wilhelm beendet das Einladungsschreiben mit

den Worten:

"Auf euer Kommen freue ich mich, bis dahin - Heil euch":

Antifaschistscher Arbeitskreis Celle


Presseerklärung: Antifaschistischer Arbeitskreis Celle August 1994

SYSOP

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