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Fri Nov  5 15:29:46 1999
 

9. November 1938 / 9. November 1999

61 Jahre nach der Reichspogromnacht

Kein Vergessen

Kein Vergeben

wir greifen ein gegen
Antisemitismus und
Rassismus

Gedenkkundgebung mit Zeitzeugen

Di, 9.11.1999, 17 Uhr
Mahnmal Levetzowstraße

in Moabit

anschließend

Demonstration

zum Mahnmal auf der Putlitzbrücke


Wir rufen auf zu einer Kundgebung,
um der 6 Millionen ermordeten jüdischen Opfer der deutschen Antisemiten zu gedenken. Die Reichspogromnacht am 9. November 1938 war der Schritt von Ausgrenzung, Entrechtung und Beraubung hin zum Holocaust, der Vernichtung aller erreichbarer Juden und Jüdinnen. Die Flammen der brennenden Synagogen waren die Ankündigung der Krematorien von Auschwitz. Deutschen TäterInnen fielen Millionen von Sinti und Roma, Behinderten, Homosexuellen und BewohnerInnen der überfallenen Länder zum Opfer, die wie die Juden und Jüdinnen zu Unmenschen deklariert worden waren.

Wir rufen auf zu einer antifaschistischen Demonstration,
10 Jahre nach dem Mauerfall, dem Wiederaufstieg zur Großmacht, dem ersten deutschen Angriffskrieg seit der Befreiung vom Faschismus. Zu einer Demonstration gegen den alltäglichen Rassismus, Antisemitismus und völkischen Wahn.

Es gibt wenig zu feiern an diesem 9.November.

Wir wenden uns gegen diesen Staat und den Teil seiner EinwohnerInnen, die die rassistischen und antisemitischen TäterInnen immer wieder in Schutz nehmen, sei es im Nationalsozialismus, in Rostock Lichtenhagen oder in der Frankfurter Paulskirche.

Es bleibt dabei:

Deutsche Täter sind keine Opfer!
Für Antisemitismus und Rassismus gibt es keine Entschuldigung!

Sofortige Entschädigung aller Überlebenden Opfer des Nationalsozialismus!

"Wir leben auf einem dünnen Eis, man kann überall einbrechen."(1998)

"Das Eis ist an vielen Stellen bereits gebrochen."(1999)

(Andreas Nachama, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin)

"Das Eis ist an vielen Stellen bereits gebrochen."
Deutschland 1999 - Einundsechzig Jahre sind seit der Reichspogromnacht vergangen

Entschädigt wird nicht, koste es was es wolle!

Verraten, entrechtet, beraubt und ermordet
Verfolgung und Widerstand der Berliner Juden und Jüdinnen

Deutschland denken, heißt Gräber schänden!
Antisemitismus ohne Juden

Wie war das Verhältnis der deutschen Bevölkerung zum Naziterror?
Interview mit Fred Löwenberg

"Am hellichten Tage"
Deportationen in Tiergarten

"Auf dass sich Auschwitz nicht wiederhole"
Theorien über den Antisemitismus, Offenes Seminar in der SfE

"Siemens- das war eine einzige Katastrophe"
Dokumentarfilm zum Kampf ehemaliger Siemens-Zwangsarbeiterinnen um Entschädigung

Veranstaltungen

Termine


Herausgeberin: Antifaschistische Initiative Moabit (AIM), Postfach 210 235, 10502 Berlin