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Gender Killer ende
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Über feministische Intellektuelle

Sabine Grimm

 
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"Der Zirkel läßt sich nicht auflösen

Die Bestimmung der Intellektuellen
ist eine Selbstbestimmung."(1)

(1) mit leichter Abwandlung zitiert nach Alex Demirovic 1992, S. 56
     

Im Seminar

 
 

Irgendwann im Frühjahr 1993 besuchte ich eine feministische Veranstaltung an der Universität. Wie üblich handelte es sich um einen Vortrag, diesmal war eine bekannte Dekonstruktivistin angekündigt. Sie sprach in Englisch und hielt einen ziemlich langen philosophischen Vortrag, dessen zentrale Botschaft vereinfacht lautete, daß die Kategorie Frau nicht jenseits ihrer diskursiven Konstruktion zu fassen, also deren Effekt und nicht Ursache sei.

Die anschließende Diskussion zeigte, wie das geht. Man begab sich auf die Suche nach der weiblichen Identität, vorzugsweise unter Verweis auf den KÖRPER, die ERFAHRUNG und andere feministische Essentials. Das alles sei doch real und nicht nur Diskurs, wandten einige Frauen ein, als könnte die Vortragende ihnen ihre Körper wegreden. Plötzlich stand eine Frau im Publikum auf und griff die Rednerin heftig an. Wie sie es denn mit ihrer Verantwortung als Lehrende vereinbaren könne, die jungen Frauen, die ihre Seminare besuchten, derartig zu verunsichern in ihrer Weiblichkeit, Körperlichkeit usw. So oder ähnlich war die Argumentation oder besser: die mit professoraler Autorität vorgetragene Anklage einer Feministin der ersten Stunde. Als solche gab sie sich nämlich zu erkennen, womit sie die Auseinandersetzung gewissermaßen zum Generationenkonflikt erklärte. Die Dekonstruktivistin konterte gelassen Was sie ihren Studentinnen vermitteln möchte, sei widespread insubordination (weitgefächerte Aufsässigkeit), und wies die Verantwortung für eine Erziehung zur Weiblichkeit von sich.


Ähnliche Szenen haben sich im letzten Jahr vermutlich auch in anderen Seminaren, auf Kongressen, Symposien und Tagungen, kurz, an den momentan bevorzugten Orten des Feminismus, abgespielt mit leichten Variationen und unterschiedlicher Besetzung. Der Professorinnenstreit kam mir wieder in den Sinn, als ich versuchte, über das nachzudenken, was man die Intellektuellenfrage im Feminismus nennen könnte. Die dekonstruktivistische Grundlagenforschung hat die feministische Diskussion zu einem Zeitpunkt erreicht, da sie in erster Linie eine Angelegenheit von professionellen Intellektuellen ist, und in gewisser Weise kann man die Dekonstruktion auch als Selbstthematisierung feministischer Intellektueller verstehen: Sie versucht die Art und Weise, wie diese selbst durch ihre Wissenspraktiken Geschlecht bzw. Weiblichkeit affirmieren oder in Frage stellen, theoretisch zu fassen. Dekonstruktivistinnen schreiben erklärtermaßen Texte über Texte, sie machen die intellektuelle Praxis (Diskurs) selbst zum Gegenstand, ohne dabei allerdings auf die gesellschaftliche Funktion der Intellektuellen zu reflektieren. Stattdessen erklären sie, etwas unbescheiden, die eigene Profession zum Ursprung des Gesellschaftlichen. Laclau/Mouffe (1991) etwa gehen konsequenterweise so weit, Gesellschaft selbst als diskursive Konstruktion zu begreifen. DekonstruktivistInnen sind, wie Eagleton feststellt, so gut wie allem gegenüber mißtrauisch, nur nicht gegenüber den eigenen historischen Möglichkeitsbedingungen (Eagleton 1993, S. 252).

 

Intellektuelle

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Auch wenn, wie Gramsci sagt, alle Menschen Intellektuelle sind, so üben doch nicht alle diese gesellschaftliche Funktion aus. Ihm zufolge haben Intellektuelle die Funktion, die gesellschaftliche Hegemonie der bürgerlichen Klasse und ihre staatliche Herrschaft zu organisieren, das heißt, sie betätigten sich in den kapitalistischen Gesellschaften in der Regel als Funktionäre der herrschenden Klasse und des Staats (vgl. Gramsci 1992). Der Staat ist dabei nicht als anonyme monolithische Macht vorzustellen, er beruht in seinem institutionellen Aufbau nicht zuletzt auf der gesellschaftlichen Arbeitsteilung in planende, organisierende, intellektuelle und ausführende, manuelle Tätigkeiten. Die Wissens-Macht-Praktiken der Intellektuellen sind demnach Teil jener sozialen Auseinandersetzungen und Kämpfe, die den Staat als Verdichtung eines Kräfteverhältnisses (Poulantzas 1978) konstituieren. Poulantzas weist darauf hin, daß man die Trennung von manueller und intellektueller Arbeit nicht empirisch-naturalistisch verstehen sollte. Das zentrale Kriterium für die Bestimmung der Intellektuellen in bezug auf die gesellschaftliche Arbeitsteilung ist ihre organisierende Funktion und ihre Rolle bei der Ausarbeitung von Konsens. Sofern kritische Intellektuelle diese Arbeitsteilung selbst nicht mehr in Frage stellen, beanspruchen sie zumeist, für andere zu sprechen und das heißt: zu führen. Foucault nannte das Regierungsdenken.

Im Prinzip treffen all jene Bestimmungen, die Gramsci mit seinem Intellektuellenbegriff zu formulieren versucht hat, auch auf feministische Intellektuelle zu, das heißt auf Frauen, die sich auf verschiedene Weise als Repräsentantinnen und Beauftragte einer bestimmten sozialen Gruppe verstehen, wobei sie diese Gruppe zugleich mit definieren. Manchen gilt der Feminismus immer noch als bevorzugtes Beispiel für die Abschaffung der Stellvertreterpolitik, doch genau dazu ist er spätestens in den achtziger Jahren (auch) geworden. Eine verbreitete Auffassung ist dennoch die, daß Feministinnen als Frauen für sich selbst sprechen. Das mag sein, gleichzeitig jedoch beanspruchen sie zum Beispiel im Falle der Frauenforschung , ein Wissen zu repräsentieren, das die Situation aller Frauen angemessen beschreibt. Mit ihrer Wahrheitspolitik, das heißt ihren Versuchen, ein spezifisches Wissen über Frauen und Geschlechterverhältnisse zu verallgemeinern, arbeiten sie immer zugleich Konsensmuster bestimmter sozialer Gruppen aus.

Ein Großteil der feministischen Wissensproduktion ist damit beschäftigt, zu beschreiben, was Frauen sind, und ihre Bedürfnisse zu definieren. Und mittlerweile steht diese Produktion in enger Verbindung mit staatlichen Praktiken und Maßnahmen, die meistens unter dem Stichwort Frauenpolitik laufen. Die Akademie ist also nur ein Betätigungsfeld von Intellektuellen, wenn auch eines, das Wirkungen auf andere Bereiche hat (und umgekehrt), in denen heute feministisches Wissen in administrative, juristische und therapeutische Konzepte umgesetzt wird (es gibt keine dekonstruktivistischen Frauenbeauftragten). Feministische Intellektuelle sind im Sinne Gramscis also auch all jene Spezialistinnen, die heute in den verschiedensten staatlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen organisierend tätig sind und sich selbst als feministisch oder der Frauenbewegung verbunden verstehen: Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Politikerinnen, Journalistinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Therapeutinnen etc.

Nancy Fraser hat ein Diskursmodell des Gesellschaftlichen entwickelt, in dem sie oppositionelle, Experten- und Reprivatisierungsdiskurse sowie jeweils unterschiedliche Formen der Öffentlichkeit unterscheidet (Fraser 1994, S. 264 f.). Diesem Modell zufolge ist die feministische Öffentlichkeit heute an Expertinnen übergegangen. Einige von ihnen sieht man abends in Talkshows sitzen, wo sie irgendwelchen Unsinn über Frauen verbreiten. Sie klären die Zuschauerinnen darüber auf, daß sie nicht einfach nur männliche Verhaltensweisen übernehmen und ihre Weiblichkeit verleugnen wollten, daß sie Interesse daran hätten, ihre familiären Neigungen mit beruflichen Interessen zu vereinbaren, daß sie friedliebender, beziehungsfähiger und daher auch weniger rechtsradikal seien, daß sie sich mehr um den Schutz der Umwelt sorgten usw. usf. Das sind nur einige feministische Konsensformeln, die mittlerweile massenmedial aufbereitet und verbreitet werden (von Mona Lisa und Ungeschminkt einmal abgesehen).

Was die praktische feministische Politik betrifft, so hat die Usurpation des Feminismus durch professionelle Intellektuelle zu einer zunehmenden Verengung geführt. Ins Zentrum rückten vor allem Verrechtlichungstrategien: ging es in den 80ern z.B. um die Forderungen nach einem Antidiskriminierungsgesetz und nach Quotierung, versuchte zu Beginn der 90er Jahre die Initiative Frauen für eine neue Verfassung im Zusammenhang der Wiedervereinigungsdebatte Frauenrechte im Grundgesetz zu verankern. Einen nachhaltigen Eindruck hinterließ bei mir eine Aktion im Jahr der Abtreibungsdebatte. In einem Tutorium an der Uni brachte eine Frau ein Papier mit, das sich der Arbeitskreis Hessischer Wissenschaftlerinnen ausgedacht hatte und das zum zivilen Ungehorsam in Sachen §218 aufrief: Frauen! Es ist zu befürchten, daß das Bundesverfassungsgericht mit seiner Entscheidung die Reform des §218 zu Fall bringen wird! Was können wir tun? Die Wissenschaftlerinnen forderten dazu auf, wie einstmals 1948/49(2) Waschkörbe voller Briefe an das Bundesverfassungsgericht zu schicken, um den mühsam ausgehandelten parlamentarischen Kompromiß, also die Beratungspflicht, zu retten. Sie meinten das ernst und hatten bereits einen ausformulierten Musterbrief an Prof. Mahrenholz beigelegt, den die Frauen nur noch unterschreiben sollten.


(2) Sie bezogen sich auf die damalige Briefkampagne von Frauenverbänden zur Durchsetzung des Artikels 3 AbS. 2 ins Grundgesetz. Auch das parteienübergreifende Frauenbündnis zur Verfassungsreform nahm auf diese Phase Bezug und traf sich traditionsbewußt auf Frauen-Chiemsee.

Die Schwelle der Betroffenheit

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Man muß keine Verfallsgeschichte entwerfen oder Verratsthesen vertreten, denen zufolge das richtige und authentische Wissen und die Forderungen der Bewegung von den feministischen Intellektuellen entwendet, verfremdet und im Interesse des Patriarchats eingesetzt wurden. Auch in der Frühphase der Neuen Frauenbewegung spielten Intellektuelle eine wichtige Rolle. Allerdings wandelte sich von den 70er zu den 80er Jahren ihre Funktion. Man könnte den Institutionalisierungsprozeß der Frauenbewegung auch unter der Perspektive dieses Funktionswandels betrachten.

Theoretiker wie Foucault und Deleuze(3) sahen in den 70er Jahren unter anderem in der Frauenbewegung den Aufstand der unterworfenen Wissensarten und das Ende des Intellektuellen, wie wir ihn kennen nahen. Das war sicher eine etwas übertriebene Hoffnung, doch gab es durchaus neue Intellektuellentypen: illegitime, nicht akademisch autorisierte Theoretikerinnen, die die Verbindung zu den kollektiven Wissensformen herstellten, also zu dem, was es in der Frauenbewegung an Parolen, Diskursen, Haltungen, kollektiven Praktiken alles so gab. Die Schwelle der Schrift als sakralisierendes Kennzeichen des Intellektuellen (Foucault 1978, S. 45) wurde dabei allerdings nicht beseitigt, auch wenn zeitweise so viele Frauen schrieben, daß sie zumindest herabgesetzt war (und diese Frauen schreiben-Phase hat zum Teil schreckliche Dinge hervorgebracht). Ebenso waren viele Akademikerinnen in der Frauenbewegung aktiv, die die Verbindung zur Universität herstellten. Die erste Frauen-Sommer-Universität fand 1976 statt, und etwa zu dieser Zeit setzten bereits die Debatten um Autonomie oder Institutionalisierung ein, die bis in die erste Hälfte der 80er Jahre anhielten und dann zugunsten der Institutionalisierung entschieden waren. Die konzeptive Tätigkeit der Intellektuellen hatte damals widersprüchliche Effekte zum einen verschaffte sie bestimmten Positionen mehr Öffentlichkeit und führte zu einer Verbreiterung der Bewegung, zugleich hatte sie eine usurpierende und verknappende Wirkung. Wie haben die feministischen Intellektuellen ihre Rolle selbst thematisiert?


Aufschlußreich ist zum Beispiel ein Text, der über die Sozialwissenschaft hinaus zur kanonischen Schrift wurde und das Selbstverständnis vieler Feministinnen, die sich Ende der 70er Jahre für die Entwicklung der Frauenforschung einsetzen, zum Ausdruck brachte: die Methodischen Postulate von Maria Mies. Mies hatte ihre Thesen im Rahmen eines Frauenhaus-Projekts (Aktionsforschung) geschrieben, und sie forderte nicht weniger als eine Neudefinition des Wahrheitsbegriffes in der Forschung (Mies 1978, S. 10). Im Zentrum ihrer Thesen stand das Betroffenheitspostulat, wie es später kurz genannt wurde, das heißt die Unterstellung einer vorgängigen Gemeinsamkeit aller Frauen als Unterdrückte, die über eine teilweise Identifikation (ebenda, S. 12) direkt in den Forschungsprozeß eingehen sollte.(4) Dessen Ziel sollte die Herstellung eines kollektiven Frauenbewußtseins (ebenda, S. 15) sein. Mies übertrug so das geschichtsphilosophische Modell des Hegelmarxismus auf die Frauenbewegung und bestimmte die Funktion der Intellektuellen entsprechend: Engagierte Sozialwissenschaftlerinnen, die sich den allgemeinen Zielen der Frauenemanzipation verpflichtet fühlen, haben einen wichtigen Beitrag zur theoretischen Klärung und strategischen Weiterentwicklung dieser Bewegung zu erfüllen (Verpflichtung vor der Geschichte). (ebenda, S. 14) Damit legitimierte sie ihre Führungsrolle und leugnete die existierenden sozialen Unterschiede zwischen Frauen. Was sich durchsetzte und andere Aspekte der Postulate in den Hintergrund treten ließ, war die Identifikation von Forscherinnensubjekt und Untersuchungsgegenstand, die mit dem Betroffenheitspostulat gesetzt war.5 Über diese Identifikation imaginierten sich viele Wissenschaftlerinnen uneingeschränkt auf seiten der Unterdrückten. Ihre eigene Position und Tätigkeit kam ihnen so gar nicht erst in den Blick.

(3) Vgl. etwa Deleuzes euphorische Einschätzung: Für uns hat der theoretisierende Intellektuelle aufgehört, ein Subjekt, ein repräsentierendes oder repräsentatives Bewußtsein zu sein. Diejenigen, die handeln und kämpfen, haben aufgehört, repräsentiert zu werden, sei es von einer Partei, sei es von einer Gewerkschaft, die sich anmaßen, deren Bewußtsein zu sein. Wer spricht? ... Es gibt keine Repräsentation mehr, es gibt nur Aktion: die Aktion der Theorie und die Aktion der Praxis in einem Netz von Beziehungen und Übertragungen. (Deleuze/Foucault 1977, S. 87)

 

(4) Zwar reflektierte Mies noch auf die klassenspezifischen Differenzen zwischen den Wissenschaftlerinnen und ihren potentiellen Forschungsobjekten: Ihre Identifikation mit den Privilegien ihrer Klasse überwiegt häufig ihre Betroffenheit als Frau (das heißt als Unterdrückte), doch verschwanden diese sogleich wieder in der These vom Primat des Sexismus.

Wissen ist männlich

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Was ihnen dagegen in den Blick kam, war der männlich zentrierte und dominierte Wissenschaftsapparat. Der historische Ausschluß von Frauen aus intellektuellen Berufen(6) schien auch die Theorien der Feministinnen, die nun Zugang zur Akademie hatten, zu bestimmen: die ganzen Theorien etwa über das Gesetz des Vaters, das väterliche Wissen, den Phallogozentrismus wiederholten diesen Ausschluß auf eigenartige Weise. Sie behaupteten eine ewige, in sich geschlossene männliche Ordnung des Wissens, in die Frauen nur unter Selbstverleugnung eintreten könnten.

In dieser Vorstellung gleichen sich auch die unterschiedlichen Intellektuellenmodelle. Obwohl die feministischen Intellektuellen sich nicht selbst so definierten, kann man doch die Modelle des universellen und des spezifischen Intellektuellen, wie Sartre und Foucault sie entwickelt haben (vgl. Foucault 1978, S.44 ff.), auf ihre unterschiedlichen Kritikstrategien und Emanzipationskonzepte beziehen: Universalismus und Partikularismus. Gleichheit und Differenz.(7) Die naheliegendsten, sich scheinbar diametral entgegenstehenden Beispiele sind Simone de Beauvoir, der feministische Mandarin, und Luce Irigaray, die Mutter des Differenzfeminismus. Naomi Schor hat, dieses klassische Gegensatzpaar betreffend, auf einen interessanten Punkt hingewiesen Tatsächlich teilen beide trotz ihrer in dramatischer Weise entgegengesetzten Positionen eine grundlegende Überzeugung: unter dem als Patriarchat bekannten sozialen Arrangement ist das Subjekt ausschließlich männlich; Maskulinität und Subjektivität sind bedeutungsgleiche Bezeichnungen. (Schor 1993, S. 226)(8) Wobei beide jeweils unterschiedliche Subjekte im Blick haben: das hegelianische der existentialistischen Philosophie auf der einen und das der Lacanschen Psychoanalyse auf der anderen Seite.(9) Für beide jedoch steht fest, daß Subjektivität, Sprache, Wissen der männlichen Ordnung angehören, und beide bilden das Geschlechterverhältnis auf die Trennung von intellektueller und manueller Arbeit ab, Beauvoir in ihrer Unterscheidung von Transzendenz und Immanenz, Irigaray in der von Sprache und Körper.

Auch weniger berühmte Feministinnen haben die Trennung von Kopf- und Handarbeit mit der sexistischen Arbeitsteilung analogisiert. Entsprechend einer impliziten Gleichsetzung von Intellektualität und Männlichkeit gab es in der Frauenbewegung der 70er Jahre eine starke Strömung, die Theorie, Abstraktion, zuviel Denken überhaupt für Teufelszeug hielt. Dieser Antiintellektualismus artikulierte sich in der Regel in der Dichotomie von weiblicher Emotionalität und männlicher Rationalität. Die jeweils in den Gruppen dominierenden Frauen, die die intellektuelle Führung beanspruchten, galten dann oft entweder als männlich identifiziert (bzw. infiziert) oder sie wurden als weibliche Autorität anerkannt.

Auf meiner Suche nach Selbstbeschreibungen von Feministinnen im Wissenschaftsbetrieb fiel mir ein ziemlich kurioser Artikel in die Hände, der das Anfang der 80er Jahre (zu Friedensbewegungszeiten) verbreitete Phänomen strickender Frauen in Seminaren damit erklärte, daß diese gegen den männlichen Wissenschaftsbetrieb und damit gegen die Trennung von Hand- und Kopfarbeit protestierten.(10) Eben dies, die Aufhebung dieser Trennung, die mit einer Reihe von Dichotomien assoziiert ist, die zugleich sexistisch überdeterminiert sind (Körper/Geist, Pathos/Logos, sensibel/intelligibel etc.), versuchten feministische Intellektuelle auf der Ebene ihrer Theorien zu repräsentieren. Ende der 70er Jahre setzten sie der männlichen Ordnung des Wissens z.B. die Theorien über die unendliche Zirkulation des weiblichen Begehrens, über den fließenden und ver-rückten weiblichen Diskurs entgegen, die den Frauen ziemlich viel abverlangten: Die Frau muß ihren Körper schreiben, ihre uneinnehmbare Sprache erfinden, die die trennenden Wände, Klassen, Rhetoriken, Verordnungen und Gesetze zerbricht; sie muß, indem sie das Unmögliche anstrebt, den Diskurs mit sich fortreißen, durchbrechen, überwinden ... (Cixous 1977, S. 145).

In den 80er Jahren versuchte die feministische Vernunftkritik entsprechend, das weibliche Denken als subversives Potential zu fassen, wobei sie zumeist in die üblichen Zuschreibungen verfiel.(11) Angesichts der Rationalitätsnormen des Wissenschaftsbetriebs, die eben zumeist als männlich und nicht als sexistisch bezeichnet wurden, glaubten viele Feministinnen, ihre Kritik und ihre alternativen Modelle mit dem Etikett weiblich versehen zu müssen. Ihre Kritikstrategien richteten sich entsprechend auf die Sichtbarmachung und Anerkennung weiblicher Fähigkeiten, Rationalitäten, Moralvorstellungen etc. Über ihre Versuche, die Aufhebung der Arbeitsteilung(12) auf der Ebene ihrer intellektuellen Praxis zu repräsentieren, stellte sich die Geschlechterdichotomie immer wieder her. So war die in den 80er Jahren stärkste Strömung feministischer Theorie mit der Konstruktion von Differenz beschäftigt, der einen großen Differenz, hinter der die sozialen Unterschiede zwischen Frauen verschwanden. Währenddessen entwickelte sich auf der Ebene des Wissenschaftsbetriebs eine neue Variante der Arbeitsteilung und des Effekts Frau: Weil die Identifizierung von Forscherin und Gegenstand rapide zugenommen hat, ist der Spielraum von Frauen ... enorm eingeschränkt. Man redet und schreibt als Frau nur noch über Frauen-, egal womit man sich befaßt und wie man schreibt, alle wissen immer schon, wer Frauen- sind und was sie tun. (Hahn 1990, S. 219) Frauen waren nun mehr und mehr auf die neue Disziplin der Frauenforschung verwiesen und innerhalb des akademischen Betriebs (der Geistes- und Sozialwissenschaften) gewissermaßen zuständig für Rationalitätskritik und Körper.

(6) wenngleich es in der bürgerlichen Weiblichkeitsideologie immer auch das Modell der höheren Tochter und der gebildeten, den Ehemann mit ihren Kenntnissen unterhaltenden Frau gab, ebenso ausgenommen die Sparte der schönen Literatur, an die auch die Entwicklung der Frauenliteratur in den siebziger Jahren anschloß.

 

(7) Es gab auch in den siebziger Jahren (wenige) Ansätze, die beides im Blick hatten: die Kritik der Verselbung und der Veränderung. Kritische Theoretikerinnen wie Bovenschen verfolgten z.B. diese Doppelstrategie (vgl. ihre Unterscheidung von Reduktions- und Ergänzungstheorien), die allerdings auf den akademischen Diskurs beschränkt blieb. In gewisser Hinsicht könnte man sagen, daß Bovenschen mit dem philosophisch-literarischen Textkorpus machte, was Butler nun mit feministischen Theorien macht: Dekonstruktion.

 

(8) Eine Position, die heute auch in der Kritik an dekonstruktivistischen Ansätzen geltend gemacht wird. So bspw. von Rosi Braidotti: Die Wahrheit ist: ... um das Subjekt zu dekonstruieren, muß man erst das Recht gewonnen haben, als Subjekt zu sprechen (Braidotti 1990) Was heißt das aber, wenn feministische Intektuelle sich mit dieser Kritik als Philosophinnen etablieren? Als ob die Analyse und Kritik der weiblichen Subjektkonstitution die Subjektanrufung außer Kraft setzen könnte.

 

(9) Daß feministische Intellektuelle sich oft an den Meisterdenkern abarbeiteten, ist ein Aspekt, der die Gefahr birgt, sie diesen wiederum unterzuordnen, der sich jedoch auch nicht leugnen läßt und ihre Positionen mit bestimmt.

 

(10) vgl. Ortmann 1981. Der Artikel ist Teil einer feministischen Ausgabe der Beiträge zur Marxschen Theorie, die mehrere, zum Teil autobiographische Texte versammelt, in denen Wissenschaftlerinnen über ihren schwierigen Zugang zur akademischen Tätigkeit und die sexistischen Verhältnisse an der Uni schreiben. Vieles davon trifft auch heute noch zu.

 

(11) In diese Phase fallen auch einige wenige Texte, die ich zum Thema Frauen und Intellektualität fand, etwa Marianne Schullers Überlegungen zur Vergabe des Wissens. Doch auch sie orientierte sich am Modell der Lacanschen Psychoanalyse und deklarierte eine weibliche Intellektualität, die über die Rekonstruktion und Subversion des männlichen Wissens Wissenskritik als Machtkritik betreiben sollte (vgl. Schuller 1984).

 

(12) Ähnlich, wie in den Frauengruppen immer versucht wurde, nach dem Modell Alle Frauen machen alles die gesellschaftliche Arbeitsteilung in der eigenen Praxis aufzuheben, was zu den bekannten Überforderungen führte.

Diskurspolitik

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Man könnte die verschiedenen Phasen der Frauenbewegung auch danach kennzeichnen, welche Fragestellung jeweils die Praxis der Intellektuellen dominierte. In den siebziger Jahren war es die sexistische Arbeitsteilung, die die Feministinnen sich in Opposition zur Männergesellschaft begreifen ließ. Auch die Akademie trat ihnen als Männerbund entgegen. Demgegenüber wähnten sie sich immer schon auf der richtigen Seite. Egal, ob sie eher dem Modell der universellen oder der spezifischen Intellektuellen entsprachen, verdeckte die Geschlechterdichotomie ihnen den Blick auf die eigene Position und Praxis als Intellektuelle.

Seit den achtziger Jahren, so könnte man sagen, sind einige von ihnen selbst an der Organisierung der geschlechtlichen Arbeitsteilung beteiligt: Der Begriff feministisch hat durch ihre Wissenspraktiken immer mehr die Bedeutung von weiblich angenommen, und ein bestimmtes feministisches Wissen um Geschlechterverhältnisse und geschlechtsspezifische Eigenschaften ist in die sozialen Verhältnisse der gegenwärtigen kapitalistischen Gesellschaft eingegangen und selbst zu einem Element ihrer Reproduktion geworden. Das betrifft die moralphilosophischen Theorien über die weibliche Ethik der Fürsorge ebenso wie die Konzepte des weiblichen Arbeitsvermögens oder die parteienübergreifende Konsensformel von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Seit einiger Zeit bestimmen die Debatten um Erkenntnistheorie den feministischen Seminarplan. Nicht erst mit dem Dekonstruktivismus ist die Beteiligung feministischer Theorien an der Fortschreibung der Geschlechterdichotomie selbst zum Gegenstand geworden.(13) Ob es sich nun um (Selbst)Kritik oder um Verteidigungskämpfe handelt, man kann die endlosen Auseinandersetzungen um die Kategorie Geschlecht (Gender) auch dahingehend verstehen, daß hier feministische Intellektuelle versuchen, ein neues Verhältnis zur eigenen Praxis auszuarbeiten. War es noch vor einigen Jahren üblich, daß Frauenforscherinnen ihre Tätigkeit unter Berufung auf eine imaginäre Frauenbewegung legitimierten, ist einigen aufgefallen, daß dieses Selbstverständnis zunehmend anachronistisch geworden ist. Welche Intellektuellenmodelle sind nun im Angebot, und worauf richtet sich die Kritik?

Die Legitimierung des eigenen feministischen Anspruchs scheint mehr und mehr über die Akademie selbst zu laufen und sich auf diese auszurichten. Bereits in den 80ern hatte die feministische Rationalitätskritik den Übergang von der Frauenfrage in der Wissenschaft zur Wissenschaftsfrage im Feminismus vollzogen (vgl. Harding 1990, S. 7).(14) Während zuvor noch die Kritik am männlichen Wissenschaftsbetrieb im Vordergrund stand und es z.B. in den Kämpfen um Frauenlehrstühle und Frauenförderung auch um die real existierenden sexistischen Verhältnisse innerhalb der Universität ging, wurde nun die akademische Wissensproduktion selbst zum Gegenstand. Mit der Einsicht in die diskursive Konstruiertheit der Wirklichkeit erschienen die wissenschaftlichen Diskurse selbst als vorrangiges Objekt der Kritik, und das politische Interesse vieler Feministinnen richtete sich entsprechend auf deren Veränderung. Seit einiger Zeit sind sie in den verschiedensten Bereichen damit beschäftigt, den herrschenden Kanon des Wissens zu durchforsten, zu dekonstruieren und alternative feministische Wissenschaftskonstruktionen(15) zu erdenken: auf dem Feld der Naturwissenschaften ebenso wie in den sozial- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen.

Auf der Ebene der feministischen Wissenschaftstheorie und -kritik kehren die bekannten Themen wieder. Die Vertreterinnen der feminist standpoint epistemologies z.B. berufen sich auf eine in der weiblichen Sozialisation begründete andere Form der Rationalität, die die feministische Erkenntnis fundieren soll. In neueren Ansätzen, die sich an diese Erkenntnistheorien anlehnen (jedoch ihre Ausrichtung auf Frau im Singular kritisieren und durch den Plural ersetzen), wird das geschichts- und bewußtseinsphilosophische Modell, wie es etwa Mies mit der Forderung nach der Herstellung eines Frauenbewußtseins formuliert hatte, abgelöst von räumlichen und diskurstheoretischen Kategorien: was Mies Parteilichkeit und Betroffenheit nannte, heißt nun, z.B. bei Donna Haraway, partial perspective und situated knowledges (vgl. Haraway 1991). Neben diesen Versuchen der feministischen Wissenschaftskritik, die Rationalitätsnormen der herrschenden Wissenschaft über partikulare Strategien anzugreifen, gibt es weiterhin Ansätze, die sich in die Tradition der Aufklärung und des Liberalismus stellen und den eurozentrischen Universalismus stützen (vgl. z.B. Benhabib 1993). In dem Maße, in dem sich der akademische Feminismus von der Gesellschaftskritik zur Wissenschaftskritik entwickelt, scheinen sich viele Feministinnen in der Akademie einzurichten, ohne sich noch auf die sozialen Verhältnisse außerhalb des Seminars zu beziehen. So sind heute die einen damit beschäftigt, den akademischen Textkorpus zu dekonstruieren, Bedeutungen zu verschieben und eine Derrida-Lektüre nach der anderen zu produzieren,(16) während die anderen der Frauenpolitik die Stichworte liefern.


(13) Vgl. etwa Gildemeister/Wetterer 1992

(14) Harding zufolge waren Feministinnen zunächst damit beschäftigt, die mangelnde Objektivität der herrschenden Wissenschaft zu kritisieren, dabei die bestehenden Rationalitätsnormen übernehmend (better science-Argumentation). Mittlerweile ziele die Kritik jedoch auf diese selbst bzw. auf ihre implizit oder explizit westlichen, bürgerlichen und männlich dominierten Zielvorstellungen (feminist standpoint theories). Vgl. Harding 1990

(15) Das neue Ding ist der Science-Fiction-Feminismus von Donna Haraway. Es ist auch ein Effekt dieser Richtung des Dekonstruktivismus, daß manche Feministinnen sich nun mit Tierethik beschäftigen, denn: auch die Grenze zwischen Mensch und Tier ist eine soziale Konstruktion. Haraway etwa dekonstruiert in ihrem utopischen Cyborg-Szenario nicht nur die Grenzen zwischen Technologie und Natur, sondern ebenso die zwischen Menschen und Tieren.

(16) Dabei werden die dekonstruktivistischen Ansätze kaum auf andere Bereiche als den akademischen Kanon (vorzugsweise auf die Meisterdenker, s.o.) angewandt, was sich ja anbieten würde. Es gibt keine Artikel, die sich einmal mit so etwas Komplexem wie den neuen Tampon-Werbungen (o.b. zum Beispiel wirbt nun mit intellektuellen Frauen, die sich an der Schreibmaschine sitzend über die emanzipatorischen Qualitäten von Tampons auslassen) oder Frauen-, Mode- und Mädchenzeitschriften beschäftigen und die Popularisierung feministischer Diskurse untersuchen (mit einer Ausnahme: vgl. Grether 1994). Das einzige, was auch hier angekommen ist, sind die Sammelbände zu Madonna, in denen feministische Akademikerinnen etwas verspätet ihre Verehrung bekunden.

Feminismen?

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Doch der Begriff des Feminismus selbst ist umstritten und bezeichnet keinesfalls ein eindeutiges Programm. War es in den 80ern der Streit um Gleichheit oder Differenz, hat sich in den letzten Jahren die Rede von den Differenzen unter Frauen durchgesetzt. Auch in der Bundesrepublik ist der etablierte Feminismus in seinen eurozentrischen und rassistischen Prämissen von Migrantinnen angegriffen worden. Gleichzeitig jedoch sind Formen zu beobachten, diese Kritik wiederum zu vereinnahmen, etwa wenn in den Feministischen Studien nun nicht mehr nur von Geschlechterdifferenz, sondern von kulturellen und sexuellen Differenzen die Rede ist.(17)

Das neue Paradigma der Differenzen ist in verschiedene Richtungen ausdeutbar. Bereits früher schon hatte Julia Kristeva betont, sie sei für eine Konzeption des Weiblichen, für die es so viele Weiblichkeiten- gibt wie Frauen, und Judith Butler hat jetzt das Projekt der Vervielfältigung möglicher Konfigurationen der Geschlechtsidentität (Butler 1991) ins Spiel gebracht, das von vielen Intellektuellen bereitwillig aufgegriffen wird (vgl. Graw in diesem Band). Doch das Modell der (in sich) vervielfältigten Frauen entspricht leider dem, was sowieso schon stattfindet (multiple identity = Mehrfachbelastung) und geht über die real existierenden sozialen Differenzen unter Frauen hinweg. Mit dem Übergang vom Singular zum Plural scheint sich auch unter feministischen Akademikerinnen ein Habitus zu entwickeln, den man von Postmodernen wie Lyotard schon kennt: man behauptet immerzu, alles sei plural, nimmt selbst darin aber keine Position ein und ist im Zweifelsfall alles andere als pluralistisch. In bestimmten Kreisen des akademischen Feminismus hat man sich entsprechend darauf geeinigt, nur noch von Feminismen und nicht mehr von Feminismus zu sprechen, was allerdings nichts daran ändert, daß es immer nur bestimmte Feminismen gibt, die hegemonial sind und andere marginalisieren, mit anderen Worten, daß feministische Intellektuelle immer eine bestimmte Wahrheit über Frauen zu verallgemeinern versuchen. Auch der Feminismus ist nicht eins; es gibt herrschende und beherrschte feministische Ideologien und deren Spaltungen verlaufen gegenwärtig entlang der Fragen des Rassismus und des Nationalstaats.

Viele Frauen, die sich gegen das wenden, was auch die Autorinnen in diesem Band Staatsfeminismus nennen, sind heute in irgendeiner Weise in den akademischen Feminismus verwickelt. Meistens bewegen sie sich eher am Rande der Universität oder, mit Spivak: Outside in the Teaching Machine und sind daneben mit anderen Projekten beschäftigt (autonomen Frauengruppen, Migrantinnengruppen, Zeitschriften, Fanzines, Kunstprojekten etc.), wobei sie sich mehr oder weniger stark von dem akademischen Gestus der neueren feministischen Theorien abgrenzen oder ihn auch übernehmen. Da es nicht mehr, wie noch bis Anfang der 80er Jahre, eine autonom organisierte Szene von Frauen gibt (man kann es auch Gegenöffentlichkeit nennen), die z.B. in der Lage gewesen wäre, einen relevanten Protest gegen den §218 zustande zu bringen, hat die Akademie an Bedeutung gewonnen. Gleichzeitig ist sie momentan nicht mehr der Ort, von dem eine politische Bewegung ausgeht. Es ist Zeit, das Seminar wieder zu verlassen.

(17) zur Kritik des feministischen Multikulti-Diskurses vgl. Sedef Gümen 1994

     

Literatur

Benhabib, Seyla 1993

Feminismus und Postmoderne. In Seyla Benhabib/Judith Butler/Drucilla Cornell/Nancy Fraser

Der Streit und Differenz, Frankfurt am Main

Butler, Judith 1991: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt am Main

Braidotti, Rosi 1990: Patterns of Dissonance: Women and/in Philosophy. In: Herta Nagl-Docekal (Hg.): Feministische Philosophie, Wien/München

Cixous, Helene 1976: Schreiben, Feminität, Veränderung. In: alternative 108/109, Das Lächeln der Medusa. Frauenbewegung, Sprache, Psychoanalyse. Berlin

Demirovic, Alex 1992: Führung und Rekrutierung. Die Geburt des Intellektuellen und die Organisation der Kultur. In: Walter Prigge (Hg.): Städtische Intellektuelle. Urbane Milieus im 20.Jahrhundert. Frankfurt am Main

Deleuze, Gilles/Foucault, Michel 1977: Die Intellektuellen und die Macht. Ein Gespräch. In: dies., Der Faden ist gerissen, Berlin

Eagleton, Terry 1993: Ideologie. Eine Einführung. Stuttgart

Eichhorn, Cornelia 1994: Zwischen Dekonstruktion und Identitätspolitik. In: Die Beute, Nr.1

Foucault, Michel 1978: Wahrheit und Macht. In: Dispositive der Macht. Über Sexualität, Wissen und Wahrheit. Berlin

Fraser, Nancy 1994: Widerspenstige Praktiken. Macht, Diskurs, Geschlecht. Frankfurt am Main

Gramsci, Antonio 1992: Die Intellektuellen. In: ders., Gefängnishefte, Band 3, hrsg. von Klaus Bochmann und Wolfgang Fritz Haug, Hamburg

Grether, Kerstin 1994: Mädchenmagazine zwischen alten Phantasmen und neuen Paradoxien. In: Texte zur Kunst, Nr.15

Gildemeister, Regina/Wetterer, Angelika 1992: Wie Geschlechter gemacht werden. Die soziale Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit und ihre Reifizierung in der Frauenforschung. In: G.-A. Knapp/A. Wetterer (Hg.): Traditionen Brüche. Entwicklungen feministischer Theorie, Freiburg

Gümen, Sedef 1994: Geschlecht und Ethnizität in der bundesdeutschen und US-amerikanischen Frauenforschung. In: Texte zur Kunst, Nr.15

Hahn, Barbara 1990: Feministische Literaturwissenschaft. Vom Mittelweg der Frauen in der Theorie. In: K.M.Bogdal (Hg.): Neue Literaturtheorien. Opladen

Haraway, Donna 1991: Simians, Cyborgs, and Women. New York

Harding, Sandra 1990: Feministische Wissenschaftstheorie. Hamburg

Laclau, Ernesto/Mouffe, Chantal 1991: Hegemonie und radikale Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus. Wien

Mies, Maria 1984 (1978): Methodische Postulate zur Frauenforschung. In: beiträge zur feministischen theorie und praxis, Heft 11 (Nachdruck)

Ortmann, Hedwig 1981: Notizen zu einer Theorie der Frau (!) oder Versuch zur Beantwortung der Frage: Warum stricken Frauen? In: Gesellschaft. Beiträge zur Marxschen Theorie

Poulantzas, Nicos 1978: Staatstheorie. Politischer Überbau, Ideologie, Sozialistische Demokratie. Hamburg

Schor, Naomi 1992: Dieser Essentialismus, der keiner ist Irigaray begreifen. In: Barbara Vinken (Hg.): Dekonstruktiver Feminismus, Frankfurt am Main

Schuller, Marianne 1998: Vergabe des Wissens. Notizen zum Verhältnis von weiblicher Intellektualität und Macht. In: Konkursbuch, Zeitschrift für Vernunftkritik, Nr.12

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Edition ID-Archiv Eichhorn/ Grimm (Hg.) Gender Killer Texte zu Feminismus und Politik
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