"Am 14.07 1995 haben in den Gefängnissen der Türkei mehr al 10.000 PKK-
Kriegsgefangene einen Hungerstreik begonnen. Mit dem Ziel, sie zu
unterstützen haben am 20.07.1995 in den wichtigsten Zentren Europas
ebenfalls Hungerstreiks begonnen. Die erste Gefallene dieser Streiks ist
Gülnaz BAGHISTANI. Sie starb in Folge der Angriffe und der Hindernisse,
welche die deutsche Polizei den Hungerstreikenden in Berlin
entgegenstellte. Am 24.07 wurde der Hungerstreik von mehr als 200
kurdischen Patrioten in Berlin durch die Polizei angegriffen. Die
Hungerstreikenden haben die Provokation der Polizei mit ihrer besonnenen
Haltung bloßgestellt. Um den Hungerstreik zu sabotieren und zu beenden,
mußte die Polizei einen zweiten Angriff mit 1.500 Personen, Hunden und
Helikoptern starten. Die Hungerstreikenden mußten 10 Kilometer
marschieren, um die Provokationen und Angriffe ins Leere laufen lassen
und ihren Hungerstreik fortsetzen zu können. Nach diesem langen Marsch war
die 41jährige Gülnaz BAGHISTANI sehr entkräftet. Am 27.07 1995 lag sie im
Koma. Die Polizei behinderte die rzte und verhielt sich
verantwortungslos, so daß Gülnaz BAGHISTANI nicht ins Krankenhaus
eingeliefert werden konnte, sondern in der Blockade der Polizei verstarb.
In den Kerkern der Türkei fiel der Hungerstreikende Fesih BEYAZCICEK durch
die Behinderung der Sicherheitskräfte mangels ärztlicher Behandlung. Diese
beiden Beispiele verdeutlichen erneut, daß die Methoden des türkischen und
des deutschen Staates dieselben sind.
Auch die Angriffe der deutschen Polizei in Frankfurt, am achten Tag des
Hungerstreiks, sind ein Paradebeispiel der Barbarei. Infolge dieser
Angriffe wurden unzählige Hungerstreikende verletzt und verhaftet. Diese
Angriffe standen denen des türkischen Staates in nichts nach. Wenn der
deutsche Staat der Meinung sein sollte, mit solchen Angriffen die
kurdischen Massen zum Rückzug zu bewegen, so irrt er sich. Diese Methoden
sind bereits durch den türkischen Staat angewandt worden und haben
versagt. Auch hier stehen auf der einen Seite barbarische und gnadenlose
Angriffe, und auf der anderen Seite Versuche, das kurdische Volk von der
PKK zu trennen. Schließlich gibt es kaum einen Unterschied zwischen den
Erklärungen der Verantwortlichen des deutschen Staates und den Fachkräften
der türkischen Konterguerilla Menzir und Mentese.
Die gegenwärtige Kurdenpolitik der deutschen Regierung, die keine
Unterschiede zu der kolonialfaschistischen aufweist, hat den Kurden ihre
entschiedene Feindschaft bewiesen. Die BRD steht nunmehr als Zweite
Türkische Republik unserem Volk gegenüber. Denn während in der Türkei die
deutsche Politik vorherrschend ist, wird in Deutschland eine türkische
umgesetzt.
Diese deutsche Regierung ist das erste westliche Regime, das auf Grundlage
seiner imperialistischen Expansionspolitik in der wirtschaftlichen und
militärischen Unterstützung des türkischen Kolonialismus so weit geht, daß
es eine eine nationale Befreiungsbewegung und deren Institutionen
verbietet.
Nach dem türkischen Staat ist der deutsche die zweite Kraft, die eine
Mission gegen den Befreiungskampf des kurdischen Volkes unternommen hat.
Der türkische Staat hat alle demokratischen und juristischen Prinzipien
verneint und tausende kurdische Dörfer niedergebrannt, zehntausende
Menschen ermordet und Millionen vertrieben. Und in Deutschland gibt es auf
allen Veranstaltungen Polizeiangriffe. Eine Befreiungsbewegung und ihre
Embleme und Bücher werden verboten.
Die Aufrufe des Vorsitzenden der PKK, Abdullah calan, zu einem Dialog
über eine politische Lösung werden von der Türkischen Regierung abgelehnt,
und die zweite Kraft, die sich gegen sie stellt, ist die Bundesrepublik.
Am 14. Juli haben im Militärgefängnis von Diyarbakir PKK-Gefangene ein
großes Todesfasten begonnen, um gegen die Barbarei zu protestieren und
sich der Kapitulation nicht zu beugen. Es starben die PKK-Führungskader
Kemal PIR, Mehmet Hayri DURMUS, Akif YILMAZ und Adi CICEK.
Im Jahr 1995 hat der türkische Staat Kurdistan in eine Hölle verwandelt
und läßt dem kurdischen Volk nur die Alternativen Kapitulation und
Genozid. In dieser Phase haben 10.000 Kriegsgefangene einen erneuten
Hungerstreik begonnen, welcher ein historischer Schritt ist, um den
Dialogvorschlägen des Vorsitzenden der PKK, Abdullah calan, den Weg zu
öffnen. In einer Phase, in welcher der Befreiungskampf auf den Frieden
hinarbeitet und seine Macht aufbaut, intensivieren sich die
Polizeiangriffe auf die Kurden.
Dieses harte antidemokratische Vorgehen der deutschen Politik offenbart
deren schmutziges Gesicht - es ist gegen die Brüderlichkeit der Völker
gerichtet.
Nach der ersten Kontra-Republik Türkei trifft nun die Kontra-Republik
Deutschland auf die Bühne der Geschichte. Die erneuten Angriffe der
deutschen Polizei auf Kurden zeigen die Kollaboration zwischen der
deutschen und der türkischen Polizei und dokumentieren zugleich den
Versuch, den schmutzigen Krieg des türkischen Staates zu legitimieren.
Türkische Kontra-Medien agitieren die deutsche Kontra-Republik immer
weiter zu ihrer Kollaboration.
Nocheinmal rufen wir in Erinnerung und warnen. Die in Deutschland und
anderen europäischen Staaten lebenden Kurden werden zu einem würdelosen
Leben niemals Ja sagen. Sie werden keiner Gewalt zurückweichen und nunmehr
mit aller Kraft ihr Recht auf Verteidigung in Anspruch nehmen.
Unser Volk hat in den letzten zwanzig Jahren tausende von Opfern gegeben.
Dadurch hob sich der Befreiungskampf empor und hat uns die Freiheit näher
gebracht. Der von 10.000 Kriegsgefangenen begonnene Hungerstreik wird
sowohl in der Türkei und in Kurdistan als auch im Exil weitergehen und auf
dem Weg in die Freiheit und zur Etablierung der Macht ein wichtiger
Meilenstein werden.
KURD-A kurdisch-deutsche Presseagentur Kürt-Alman Haber Ajansi