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1 Jahr PKK-Verbot 
Wir dokumentieren:

Der kurdische Befreiungkampf laesst sich nicht verbieten !!!

Weg mit dem PKK-Verbot !!!

Schluss mit dem Völkermord in Kurdistan !!!

Sonnabend,26.11.1994 um 11.00 Uhr /Dammtor/Moorweide

Das kurdische Volk lebt mit seinen ca. 30 Millionen Menschen als das größte Volk der Welt, das keine eigene staatliche Vertretung besitzt und dem das Recht auf Selbstbestimmung verweigert wird. dabei ist sein Status noch weit unter dem, den die klassischen Kolonien besaßen, da selbst seine Existenz geleugnet und versucht wird, diese auf jeder Ebene zu vernichten. Insbesondere die Türkische Republik hat seit ihrer Gründung 1923 eine gnadenlose Assimilationspolitik verfolgt, die das Verbot der kurdischen Kultur und Sprache, die Umbenennung kurdischer Dörfer, Städte,Berge und Flüsse und Personennamen ins Türkische genauso beinhaltet wie die physische kurdischer Menschen. Jeder Mensch, der diese Staatspolitik entgegentritt, ist Verfolgung, Folter bis hin zu Mord ausgesetzt. Heute befinden sich aus diesem Grund und weil sie gegen den Vernichtungskrieg in Kurdistan aufgetreten sind hunderte Gewerkschafter, Wissenschaftler, Menschen aller schichten in den Gefängnissen des türkischen Staates. Diese Repression betrifft nicht nur Angehörige des kurdischen Volkes, sondern genauso die türkische Bevölkerung. so wurde der türkische Soziologe Ismail Besikci, der seit den 60er Jahren über Kurdistan und das kurdische Volk schreibt, immer wieder verhaftet und ist wegen seiner Veröffentlichungen heute erneut im Gefängnis. Den mit großer Mehrheit im besetzten Teil Kurdistans 1991 gewählten kurdischen Abgeordneten im türkischen Nationalparlament wurde die Immnität entzogen, und sie stehen heute vor Gericht unter Androhung der Todesstrafe, weil sie sich für die Rechte des kurdischen Volkes und für Demokratie in der Türkei eingesetzt haben. Allein 1994 wurden über 700 kurdische Dörfer von der türkischen Armee zerstört, Felder, Ernten, Wälder und Vieh verbrannt und bambardiert, um so dem Vold jegliche Lebensgrundkage zu entziehen, das Land zu bernichten und zu entvölkern. Willkürliche verhaftungen, "Verschwindenlassen" und hunderte Morde durch die staatlich gelenkten Todesschwadrone sind Alltag in Kurdistan. Da jegliche Berichterstattung über die Realität des Krieges in Kurdistan ausgschaltet werden soll, sind insbesondere die türkischsprachige Tageszeitung Özgür Ülke und die kurdischsprachige Zeitschrift Welat, die entgegen den gleichgeschalteten türkischen Medien berichten, massivsten Repressionen ausgestzt. Weit über 20 Mitarbeiter, Journalisten, Verkäufer, im Zeitungsvertrieb arbeitende Mitarbeiter von Özgür Gündem und jetzt Lzgür Ülke wurden ermordet, viele befinden sich heute in Haft oder sind "verschwunden". Auf der anderen Seite leistet das kurdische Volk erbitterten Widerstand gegen die Vernichtungspolitik, sei es auf seiten der Guerilla, deren strategisch Stärke von der Zeitschrift "Europäische Sicherheit", die der NATO nahesteht, so eingeschätzt wird, daß sie 75 - 80% des kurdischen Hochlandes unter ihrer Kontrolle hat, sei es als Dorfmilizen auf seiten der Befreiungsbewegung, oder daß die Menschen trotz der Völkermordpolitik, die gege sie betrieben wird, für ein gleichberechtigtes Leben der Völker in Frieden und ohne Besatzung und Ausbeutung kämpfen. Dieser Vernichtungskrieg wäre ohne Hilfe von außen nicht führbar. Der türkische Staat gibt heute über 50% seines Staatshaushaltes für den Krieg in Kurdistan aus, die er alleine nicht tragen könnte. Die Bundesrepublik Deutschland ist Hauptunterstützer diese Krieges. Nicht nur die weithin bekanntgewordenen Waffenlieferungen sind dabei entscheidend. Große deutsche Firmen wie Daimler Benz bauen selber oder in Joint-Ventures Waffen, aber auch andere Produkte in der Türkei. Auch von Hamburg aus wird dieser Völkermord mit unterstützt. Waffenlieferungen werden von hier an den türkischen Staat verschifft, Offiziere der türkischen Armee werden in Blankenese ausgebildet. Touristik- Unternehmen und Flugzeuge von Fuhlsbüttel in die Türkische Republik verschaffen dem Völkermordregime in der Türkei mit jedem Touristen weiteres Geld für den Krieg in Kurdistan. Kurdische Flüchtlinge werden aus Hamburg abgeschoben und in Istanbul den türkischen Behöreden ausgeliefert. Geostrategisch und militärisch ist Kurdistan aufgrund seines Rohstoffreichtums (Öl,Chrom,Bauxit,Erze,Kohle,Silber... und nicht zuletzt Wasser, der Euphrat und der Tigris fließen durch Kurdistan) von größter Bedeutung. So wird die Aufrechterhaltung der Aufteilung des kurdischen Volkes und die Vernichtungspolitik gegenüber seinem Widerstand jedem Völker-und Menschenrecht untergeordnet. Die PKK, die nach eigenen Schätzungen des türkischen Staates 80% der in Kurdistan lebenden Menschen vertritt sowie die Mehrheit der in Europa lebenden Kurdinnen und Kurden hat sei 1988 immer wieder einen friedlichen und politischen Weg zur Lösung der kurdischen Frage angeboten.Dies hat sie durch einen einseitigen Waffenstillstand im Frühjahr 1993 sowie gelegentlich der internationalen Nordwest-Kurdistan-Konferenz in Brüssel im März 1994 bekräftigt. Seitens des türkischen Staates wurden diese Vorschläge mit einer Verschärfung der Völkermordpolitik in Kurdistan und seitens der Bundesrepublik mit weiterer Unterstützung der Türkei und dem Verbot der PKK, der ERNK (Nationalen Befreiungsfront Kurdistan), hier offiziell angemeldeter kurdischer Vereine sowie der Nachrichtenagentur KURD-HA beantwortet. Für die hier lebenden über 500.000 Kurdinnen und Kurden, von denen viele hierher aufgrund des Krieges in ihrem Land flüchten mußten und die täglich erfahren, daß ihr Dorf verbrannt, ihre Stadt von der türkischen Armee angegriffen, ihre Angehörigen und Freunde verhaftet, gefoltert und ermordet werden, bedeutet dies, faktisch unter Ausnahmerecht gestellt zu sein. Ihre vielfachen Bemühungen, die Öffentlichkeit hier über die Situation in ihrem Land und die Beteiligung der Bundesrepublik an dem Krieg in Kurdistan zu informieren, sollten so unterbunden werden. Wie in Kurdistan wurden hier in vielen Städten die Newrozfeierlichkeiten (kurdisches Neujahrs- und Widerstandsfest) verboten und von der Polizei regelrecht zerschlagen. Verbote von Veranstaltungen, Festen, Versammlungen und Demonstrationen sowie willkürliche Verhaftungen, Wohnungs- und Vereinsdurchsuchungen und Difamierungskampagnen gegenüber der Befreiungsbewegung sind für die Menschen aus Kurdistan auch in der Bundesrepublik alltäglich geworden. Diese Politik gipfelte darin, daß auch hier ein Kurde durch staatliche Organe sein Leben verlor. Am 1.Juli erschoss ein Zivilpolizist den 16jährigen Kurden Halim Dener in Hannover, den er verfolgte, weil Halim Dener ein Plakat der Nationalen Befreiungsfront Kurdistans geklebt hatte. Jüngstes Beispiel ist die langfristig angemeldete Demonstration kurdischer Frauen von Mannheim nach Straßburg, wo sie der Menschenrechtskommission eine Resolution gegen den Krieg in Kurdistan übergeben wollten, die kurzfristig verboten wurde und dann mit massiven Polizeieinsatz verhindert werden sollte, wobei zwei Frauen Fehlgeburten erlitten. Trotz all dieser Repressionen setzten die Frauen ihren Marsch fort und übergaben dem aussenpolitischen Vertreter des Europarates ihre Resolution. Aber auch andere Staaten ignorieren internationales Recht und Gepflogenheiten. Ein eklatantes Beispiel dafür ist die Inhaftierung des Vertreters der Nationalen Befreiungsfront Kurdistans in Großbritannien. Kani Yilmaz, der Vertreter der ERNK in Europa, war am 23.10.1993 auf Einladung eines Abgeordneten des britischen Parlaments offiziell in England eingereist, um dort Gespräche mit Abgeordneten des Ober-und Unterhauses über die Situation in Kurdistan zu führen. Nach mehreren Terminen mit Abgeordneten, Journalisten, Gewerkschaftern war er am 26.10 auf dem Weg ins Parlament, wo weitere Gespräche mit Abgeordneten stattfinden sollten. Kurz vor Westminster wurde er von der Polizei quasi gekidnappt und befindet sich seit dem in Haft. Mit diesem Vorgehen hat sich die britische Regierung auf die Seite des türkischen Staatsterrorismus und gegen das kurdische Volk gestellt. Das Verhalten der britischen Regierung, das nicht nur politischen, friedlichen und diplomatischen Lösungen den Weg verstellt und ein Affront gegen britische Abgeordnete darstellt, läßt darauf schließen, daß über ihre eigenen Interessen im Mittleren Osten hinaus, der türkische Staat mit der Unterstützung weiterer Staaten ihr lukrative Angebote gemacht hat. Aber das Recht eines unterdrückten Volkes auf Selbstbestimmung kann nicht zum Gegenstand dunkler internationaler Wirtschaftsinteressen gemacht werden.

ANTIFA Jugendfront Hamburg; ANTIFA Eimsbüttel; AG/R; ANTIFA Tostedt; ANTIFA Walddörfer; Arbeitsgemeinschaft BWK bei der PDS Hamburg; Arbeitskreis GewerkschafterInnen für Kurdistan; DKP-Eimsbüttel; JUKO-Junge Kommunisten; Iniative über den Tag hinaus; Rote Flora; Kunst-und Kulturverein St.Pauli e.V.;Freunde des kurdischen Volkes Hamburg; PDS-Landesverband Hamburg; Teile der PENK

Die Demonstration wird unterstützt: Frauengruppe Bella

VERANSTALTUNG: Situation in Kurdistan-Videos-Auswirkungen des PKK-Verbots

                am 24.11.1194 um 19.30 UHR
                GWA,Hein-Köllischplatz, St.Pauli.
                Bündniss gegen das PKK-Verbotes und kurdischer Vereine

## CrossPoint v3.02 ##

b.
                 Infogruppe Hamburg (ifghh@krabat.comlink.de)
                              c/o Schwarzmarkt  
                   Kleiner Schaeferkamp 46  20357 Hamburg