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Sun Sep 10 22:44:01 1995
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WUT UND TRAUER
Wir trauern um GÜLNAZ BAGHISTANI, die nach
achtägigem
Hungerstreik und der Räumung der Mahnwache durch die Bullen
am Donnerstag, den 27.7., gestorben ist
GÜLNAZ BAGHISTANI wählte das Mittel des Hungerstreiks, um auf den
tausendfachen Mord an der kurdischen Bevölkerung, ihrer Vertreibung und
speziell, um auf die hungerstreikenden kurdischen Kriegsgefangenen
aufmerksam zu machen.
Die Mahnwache auf den Breitscheidplatz wurde von den Bullen abgeräumt.
Gülnaz starb kurz darauf. Vier weitere Hungerstreikende liegen im Koma;
der Hungerstreik geht weiter. Wir fordern alle Menschen auf, sich
solidarisch zu verhalten und den Kampf der kurdischen Leute gegen den
faschistischen türkischen Staat zu unterstützen.
Waffenlieferungen, Polizeiausbildung, finanzielle Unterstützung und die
Verfolgung und Abschiebung von KurdInnen sind die Mittel des deutschen
Staates, um den Faschismus in der Türkei zu unterstützen. Die Härte, mit
der der deutsche Staat seinen faschistischen Bündnispartnern in der Türkei
zur Seite steht, fordert uns auf endlich etwas zu tun. Deutsche Linke
müssen über ihren Tellerrand gucken.
In der Nacht zum 24.Juli hat die Rote Zora einen Anschlag auf die Lürssen-
Werft in Lemwerder bei Bremen verübt. Dort wird zur Zeit für das türkische
Regime ein Schnellboot mit Flugkörpern und Schnellfeuergeschützen gebaut.
Finanziert durch Hermes-Bürgschaften der BRD.
In ihrer Erklärung setzt sich die Rote Zora kritisch mit der PKK
auseinander:
"Wir lehnen die Umformung gemeinsam verstandenen lebendigen Widerstands
gegen die Unterdrückung der kurdischen Menschen, die ihr kurdisch-Sein im
Widerstand gegen Repression, gegen die Unterdrückung ihrer Lebensweisen,
von Sprache, Kultur etc. erkämpfen, in nationale Ideologie und erstarrte
Kultur ab, weil das den alleinigen Zielen der PKK auf die eigene Macht und
den zukünftigen Ausbe4utungsanspruch im eigenen Staat entspricht und die
sozialen und antipatriarchalen Widersprüche zukleistert und
verhindert."
KEIN VERBOT VON KURDISCHEN ORGANISATIONEN IN DER BRD !
STOPP DER WAFFENLIEFERUNGEN UND DER WIRTSCHAFTSHILFE AN DIE TÜRKEI !
HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITT !