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Texte, Beiträge und Diskussionen zum Thema: Chiapas und die Linke

Die Vielseitigkeit des zapatistischen Kampfes

Einige Hypothesen

Der bewaffnete Aufstand des zapatistischen Heeres der nationalen Befreiung (EZLN) vom 1. Januar 1994 veränderte unabhängig von seiner zukünftigen Entwicklung die Auffassung der revolutionären Bewegungen, mit denen wir es seit mehr als hundert Jahren zutun hatten. Lateinamerika hat im 20. Jahrhundert sicherlich verschiedene dieser Bewegungen in seinem Schoß beherbergt. Die revolutionären Kämpfe und die Guerillakämpfe bilden einen Teil des politischen und kulturellen Erbes Lateinamerikas. Ohne Zweifel tragen sie dazu bei, die Wege, Möglichkeiten und Grenzen des sozialen Ausdrucks aufzuzeichnen. Jedoch die Art und Weise, wie sich diese Kämpfe entwickeln, und ihr frontaler Charakter, der in gewisser Weise ausschließend und wenig wandlungsfähig ist, entsprechen dem Moment oder der Modalität der kapitalistischen Organisation.

Die Kennzeichnung und die Einteilung der Produktionskräfte , unter welchen die Arbeit immer noch das schaffende, kreative Element ist, markieren objektiv den Ort und die Bedingungen des sozialen Kampfes, des Ausdrucks und der Forderungen. Ausgehend vom Arbeitsprozeß und von der allgemeinen Organisation des Prozesses der Kapitalanhäufung werden der Bereich, die Wandlungsfähigkeit und die Möglichkeiten sozialer Bewegungen bestimmt, und daher muß in dieser Richtung der bürgerrechtliche Charakter erklärt sein, den zeitgenössische, fordernde oder emanzipatorische Bewegungen aufnehmen.

Die Hypothese, die wir hier einer ersten Untersuchung unterwerfen, behauptet, daß die Zapatistenbewegung vom Ende dieses Jahrhunderts und ihre einzigartige Weise, die zivile Bürgerrechtsbewegung anzuforden, zu fördern und auf sie einzuwirken inmitten des emanzipatorischen Projekts als Bezug die tiefen technischen und organistorischen Veränderungen haben muß, die der Kapitalismus eingeführt hat. Aus dieser Sicht bildet die Anwendung der elektronischen Datenverarbeitung im Prozeß der materiellen Reproduktion der Gesellschaft als grundlegender technologischer Kern einen Teil der objektiven Bedingungen, die das Zusammenfließen zweier weitgehend verschiedener sozialer Gruppen zugelassen haben, dessen gemeines Wesen ihr bürgerrechtlicher Charakter zu sein scheint.

Neue Definitionen im Prozeß der kapitalistischen Reproduktion

Der Prozeß der kapitalistischen Reproduktion stützt sich bekanntlich auf die Möglichkeit der ständigen Aneignung von Natur und menschlicher Arbeitskapazität mittels der Anwendung von Fähigkeiten, Kenntnissen und Wissen. In der gleichen Weise, in der sich die Objektivierung , die technischen Produktionskräfte entwickeln, gibt es immer mehr Möglichkeiten, die Natur zu verstehen und zu verändern; und es erweitert und vertieft sich der Bereich ihrer Vereinnahmung. Die enormen technischen Fortschritte lassen es heutzutage zu, vorher uneinnehmbare Felder zu durchdringen, Bereiche der Wertschöpfung und der Entwicklung von Produktivkräften zu bilden, zu bewerten oder neu zu entdecken, wie z.B. die, mit denen sich neue Möglichkeiten öffnen, sich in das genetische Universum der biologischen Vielfalt einzumischen. Diese neuen Wege und die neuen Arten, sie zu durchdringen, bedürfen tiefgreifender sozialer Anpassungen, die von Veränderungen in der Qualität der menschlichen Reproduktion bis zur Anpassung der Art des Gedankenprozesses, die durch eine allgemeine Computerisierung angetrieben wird, reichen und über qualitative und quantitative Anpassungen des internationalen Reserveheers führen.

a) Sphären der kapitalistischen Vereinnahmung

Die letzten Jahrzehnte waren charakterisiert durch tiefgreifende technische und soziale Veränderungen in allen Bereichen der Produktion und kapitalistischen Organisation - begünstigt durch die elektronische Datenverarbeitung. Den Produktionsprozessen gelang es, sich aufzutrennen, sich voneinander zu unterscheiden und so flexibel wie etwas Kleines zu handeln, jedoch die Vorteile des Großen beizubehalten. Die Technik der elektronischen Datenverarbeitung macht eine harmonische Verbindung von aufgetrennten Prozessen, die Artikulation der Produktion und des Marktes mit Hilfe von punktueller Kontrolle des Inventars, den Kreislauf des Kapitals mit Hilfe von Datenverarbeitungssymbolen, die Verschiebung des Produktionsprozesses mit einem einfachen Austausch von Daten und zusammengefaßt die Erweiterung der kapitalistischen Überwachung über den Prozeß der Produktion und der Reproduktion sowie des erzeugten Wohlstands möglich.

In der Tat beinhaltet die Elektroinformatik technische Möglichkeiten mit weitem Spektrum. Sie findet Anwendung in so verschiedenen Bereichen wie der Bearbeitung komplizierter mathematischer Prozesse, dem räumlichen Entwurf eines Autos, der Überwachung des Inventars eines Geschäfts oder bei finanziellen Transaktionen einer Bank. Die Elektroinformatik hat weltweite Informationskreisläufe installiert, die die Bewegung des Kapitals beschleunigen, seine Zirkulationszeit herabsetzen und die Möglichkeit geschaffen haben, der Arbeiterklasse von neuen Stützpunkten aus zu begegnen, die einem Produktionsprozeß entsprechen, der sich Sphären bedient, die vorher außerhalb lagen. So vervollständigt die Elektroinformatik mit diesen Kreisläufen die Produktionswelt. Tätigkeiten wie Design, Verwaltung, Kontrolle von Inventar und Markt, usw. sind somit dem direkten Produktionsprozeß unterworfen worden.

Diese Diversifizierung stellt auf ihre Weise eine Bewegung her, die dem Profil der Arbeiterklasse entspricht.

b) Diversifizierung des Proletariats und des internationalen Heers der Reserve

Auf der Seite der Arbeiterklasse tauchen zwei Arten von Bewegungen als Ergebnis der neuen Organisation der Produktion auf.

1.) Die Internationalisierung des Kapitals hat einen bedeutenden Sprung in der weltweiten Einteilung aller Bereiche mit sich gebracht. Sie begünstigt ein Weltbürgertum oder ein Bewußtsein über die persönliche Lage in bezug auf ein imaginäres Kommun, das heute weltweit ist. Die technische Homogenisierung der Produktion, die es zuläßt, Waren in aller Welt zu produzieren, ausgehend von verschiedenen Prozessen, die durchgesetzt wurden, läßt genauso die freiere Einbindung von Arbeitskräften zu und überläßt ihr mehr Beweglichkeit. Dadurch wird der Zustand des regionalen Proletariats gefestigt und seine Basis weltweit gestärkt. Jedoch trotz der Einführung eines allgemeinen technologischen Musters trägt die Tendenz zur Homogenisierung der Konsumsmuster (Verhaltensmuster) dazu bei, die Vielseitigkeit der Arbeitskräfte oder anders ausgedrückt auch ihre Ersetzbarkeit zu erhöhen. Die Internationalisierung des Kapitals hat als eine seiner grundlegenden Ursachen die Ausnutzung von historischen und kulturellen Unterschieden, die eine Vielfalt von Gebräuchen, Fähigkeiten und Lohnniveaus, um nur einige der wichtigsten zu nennen, mit sich bringen.

Widersprüchlicherweise bedient sich das Kapital, das die Homogenisierung verursacht, der Heterogenität. Die Diskrepanz zwischen verschiedenen kulturellen Gruppen inmitten der Arbeiterklasse läßt es nicht nur zu, einen viel vielfältigeren und fähigeren Kollektivarbeiter zu haben, sondern ermöglicht auch, die Atomisierung und den Wettbewerb beizubehalten, die die Arbeitskräfte verbilligen und demobilisieren. Zusammengefaßt bildet die weltweite Einführung desselben Technologiemusters und der weltweite Ausdruck des Akkumulationprozesses die materielle Basis, um einen kollektiven Arbeiter zu schaffen, der anpassungsfähig, beweglich und cosmopolitan ist. Aber die Notwendigkeit der Wertschaffung und der eigene gezeigte Widerstand durch das proletarische Subjekt verstärken die verschiedenen kulturellen Identitäten.

2.) Wenn man von Arbeiterklasse spricht, ist es jedoch notwendig, einen Unterschied zu ihrer traditionellen Bedeutung zu machen. Die Arbeiterklasse mußte genauso komplexer werden wie die materiellen Bedingungen der Produktion, so wie sie heute in Bereichen auftritt, die man am besten durch ihre Unterschiede kennzeichnen kann. Durch die Computerisierung hat der Prozeß der Aneignung begonnen, der sich nicht mehr nur auf die Zeiten oder physischen Bewegungen des Arbeiters beschränkt, sondern ausdehnt auf die Art der Denkprozesse mit Hilfe seiner Vereinfachung in vorbestimmte Wege und Möglichkeiten. Der intellektuelle Arbeiter, der in diesem Prozeß eingelagert ist, stimmt mit einer sozialen Schicht überein, die auf komplizierte Weise Lebensdynamiken mit dem traditionellen Fabrikarbeiter teilt. Die gewaltige Verschiedenheit der Aufgaben und der Ausdruck des Verbindungsniveaus führen zu einer Arbeiterklasse (die nur ihre Arbeitskraft besitzt), deren Hauptcharakterisierung nicht mehr der Overall oder die Schmiere an den Händen ist. Die Gemeinschaft der Arbeiter, die dem Diktat des Kapitals in dieser neuen Entwicklungsphase unterworfen sind, ist fast so vielseitig wie die Gesellschaft selbst, in dem Maße, daß viele Tätigkeiten, die vorher außerhalb oder abgezweigt vom Produktionsprozeß lagen, es jetzt geschafft haben, sich in denselbigen zu integrieren.

2.) Neue Definitionen im Prozeß der gesellschaftlichen Emanzipation

Die Notwendigkeit neuer sozialer Ausdrucksformen bildet einen Teil der Schaffung eines modernen proletarischen Subjekts und behält eine enge Beziehung mit seiner eigenen internen Vielfalt bei. Die traditionellen Kanäle des sozialen Klassenausdrucks wurden nicht nur mit der Umstrukturierung der Kapitalismus weitgehend zerstört, sondern erweisen sich heutzutage als ungenügend und unfähig, der bestehenden strukturellen, geschweige denn der kulturellen Komplexität Gestalt zu geben. Die Strenge der traditionellen Arbeiterorganisationen und die Vernichtung der Arbeiterkämpfe haben ihre eigene Bedeutungslosigkeit und die vermehrte Bildung alternativer, wenngleich auch sicherlich formloser Instanzen hervorgerufen. In der Weise, in der die Konzentration des Kapitals und seine Vorherrschaft über die nicht kapitalistischen Bereiche fortschreitet, führt auch der Entzug oder der Ausschluß breiter sozialer Schichten von den Entscheidungen der Macht zu der Notwendigkeit über unterschiedliche Wege, seine bürgerrechtlichen Rechte einzufordern. Jene, die von vielen für die neuen sozialen Subjekte gehalten wurden, sind in Wirklichkeit Ausdruck der neuen Vielseitigkeit des Subjekts, das mit dem vorherigen viel präziser und greifbarer den Entzug seiner Möglichkeiten, soziale Entscheidungen zu treffen, und die Notwendigkeit, sich in ein wirkliches Subjekt der Geschichte zu entwickeln,- um seine Emanzipation zu erreichen,- gemeinsam hat.

Tatsächlich haben wir in den letzten Jahren eine Verschiebung der Basis sozialer Organisation von der Produktion in Richtung der Reproduktion, und daher Forderungen über Bürgerrechte, Zugehörigkeit zur Nation und der Gleichheit der Rechte vielmehr als die der Klasse selbst beobachten können. Einerseits scheint das an der Ausdehnung des Produktionsprozesses bis in den Wohnraum und andererseits an der gewaltigen Sozialisierung /Ausgrenzung, durch die sie gestützt wird, zu liegen. Aber genauso gut müßte man bemerken, daß die Fabriken sich ausgedehnt haben. Sie sind verschwommener geworden oder haben in ihrem Einflußbereich die Fabriken verlassen und die Straße besetzt, indem sie die Art und den Inhalt des Konsums durchdringen oder die Erneuerung und, generell gesagt, die Reproduktion der Arbeitskräfte, die sich in allen sozialen Lebensbereiche ausdehnt, zu bestimmen versuchen.

Diese diffuse Erweiterung der kapitalistischen Wertschöpfung und Herrschaft, die in sehr signifikanter Weise das Privatleben durchdringt, ruft eine Verschiebung der Bereiche der Unterordnung hervor: Es wird notwendig, sich gegen die Formen und Inhalte des Unterhaltungssektors aufzulehnen, genauso wie gegen die umgewandelte Ernährung in "gefüllte Energie" oder "fast food" oder gegen den Inhaltsentzug der Arbeit, der die Kreativität tötet und exzessiv den Körper verschwendet, vorzugehen. Unter all diesen Bereichen sind die Verbindungen zwischen der Reproduktion und dem täglichen Leben die effektivsten oder unmittelbarsten. Aus diesem Grund haben soziale Mobilisierungen als Räume die Ansiedlungen, das Genre, den Beruf und die Gruppenidentität um ähnliche Konsummuster herum gewählt.

Der Konflikt zwischen den Klassen und vor allem seine Fabrikversion scheint vor allem zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zu gehören und zeigt nicht so deutlich seine Verbindung zu dem Rest, diese Frage hat dazu geführt, die Veralterung des Klassenkampfes für die zeitgenössische Welt zu erkennen, ohne die neuen Bedingungen und Bereiche der Wertschöpfung des Kapitals und der sich daraus ergebenen kapitalistischen Ausbeutung zu analysieren.

3.) Der bürgerrechtliche Ausbruch in Mexiko

Die Erfahrung des Kolonialismus in Mexiko (und in ganzen Dritten Welt) hat ein Bewußtsein der Unterordnung geschaffen, das auch mit der Unabhängigkeitsbewegung nicht genommen werden konnte. Die Verfassung der mexikanischen Nation wurde in Wirklichkeit nur von der Politikerklasse oder von den herrschenden Kreolen aufgenommen, und der Rest der Bevölkerung blieb verschieden stark den Machtstrukturen unterworfen. Der Rassismus, bürgerlich in der Kolonialzeit ausgebildet, hielt sich als Mechanismus zur sozialer Ordnung und verhinderte, daß die Mehrheit der Bevölkerung sich in Bürger verwandelte. Die Nation gehörte der herrschenden Klasse.

Mit einigen Änderungen, hielt sich dieses Bewußtsein bis 1968, wenngleich es auch durch die Revolution von 1910 und durch die Verstaatlichung des Öls von 1938 abnahm. Die Studentenbewegung von 68 ist die erste wirklich bürgerrechtliche Bewegung, die eine Beteiligung am nationalen Projekt fordert und, wenngleich auch nicht immer explizit, eine alternative soziale Organisierung und Möglichkeiten der Selbstverwaltung vorschlägt. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes fordert die Gesellschaft eigene Räume ohne Einmischung der Regierung, um sich selbst zu verwalten.

Die Bewegung mußte sich nach dem Massaker vom 2. Oktober auflösen. Ihre Bedeutung war eher in sozialer Rebellion entworfen, als in einer explizit markierten Zielrichtung der Forderungen, und daher hatte sie auch nicht die Möglichkeiten, sich als organisierte Bewegung zu halten, sondern eher als Einstellung zur Rückeroberung sozialer Räume. Die 68er, wie man nicht vergessen darf, kündigten den Beginn in der kapitalistischen Umstrukturierung an, die die letzten 25 Jahre andauerte. Mit ihr reifte auch dieses neue Selbstbewußtsein der Gesellschaft heran, das sich offensichtlich ab dem 1. Januar 1994 auszudrücken begann.

4.) Soziale Bürgerrechte und freier Handel

Übereinstimmend mit allen Normen sozialen Verhaltens, die sich bis heute gefestigt haben, war ein bewaffneter Aufstand das Geständnis der Gesellschaft oder eines Teils von ihr seiner fehlenden Möglichkeiten, seine sozialen Rechte auszuüben. Lateinamerika, eingebunden in die weltweite Ökonomie als einer ihrer Pole, stand historisch gesehen seinen Widersprüchen immer scharf und gewalttätig gegenüber. Die Verarmung Lateinamerikas ist nicht relativ, sondern absolut, es ist die Grenze der menschliche Ausbeutung, und in Zeiten der Krise oder Angleichung des Weltmarktes wandelt Lateinamerika sich in den Ort der Sanierung oder des Abschneidens des internationalen Heers der Reserve, genauso wie generell die Dritten Welt. Das Elend Lateinamerikas bildet einen Teil des Reichtums der Ersten Welt, im besonderen den der USA. In der kapitalistischen Gesellschaft, die von Natur aus polarisiert und gegensätzlich ist, kann es keinen Reichtum ohne Elend geben, sie sind wechselseitig.

Die so enge Gliederung der lateinamerikanischen Region mit dem Angelsächsischen ist genau die grundlegende Basis, durch die sich die Modernisierung des Kapitals und die Hegemonie der USA vollzieht. Die politische Unflexibilität und die soziale Autorität, die Regime des sozialen Elends aufrechterhalten wollen, haben die Gesellschaft Lateinamerikas gezwungen, bürgerrechtlich zu werden. Sozusagen genauso wie im Bereich der Ökonomie sich die Modernität in der Widersprüchlichkeit ausdrückt, indem sie auf der einen Seite Reichtum und auf der andern Seite Armut konzentriert, so entsprechen im sozialen und politischen Bereich die weite Verbürgerrechtlichung der entwickelten Nationen in der Dritten Welt der Begrenzung oder Behinderung dieses Prozesses.

Diese extreme Polarisierung und die Verengung der Bereiche bürgerrechtlicher Beteiligung haben in Lateinamerika die radikalen Kämpfe und bewaffneten Aufstände begünstigt. Während der Phase, die als Fordismus bekannt ist, wurden fast alle Länder Lateinamerikas in einige solcher Bewegungen verwickelt, meistens unter der Modalität einer Guerilla oder in seinem Gegenteil, einer Militärdiktatur. Diese Bewegungen sind immer aus den mangelnden Möglichkeiten der Gesellschaft, die sie beherbergte, Bürgerrechte auszuüben, durch die übermäßigen sozialen Spannungen und durch die gefährliche Nähe der Einkommen mit der biologischen Grenze der menschlichen Reproduktion oder auch gelegentlich durch deren Überschreitung entstanden. Oft heroisiert, aber nur selten erfolgreich waren diese Bewegungen Ausdruck einer von Grund auf antagonistischen Gesellschaft, die weder Komplexität noch Vermittlung zuließ und die konsequenterweise frontale Bewegungen begünstigte.

Ohne hier ihre historische Herkunft zu diskutieren, lassen wir gesagt sein, daß die Mehrheit dieser Bewegungen vernichtet wurden, um einer grundlegenden kapitalistischen Umstrukturierung den Weg zu bahnen, nachdem der Fordismus Anzeichen der Erschöpfung zeigte. Der Guerillakampf in Mexiko endete vor 1980 und hatte es nie erreicht, zu Arbeiterorganisationen oder populären zivilen Kämpfen Brücken zu schlagen, so daß keine alternativen Wege entworfen wurden. Die beiden letzten Jahrzehnte lassen sich am besten durch eine Deaktivierung des populären Kampfes und durch starke Angriffe in den Arbeitssektor, durch massive und systematische Entlassungen der etablierten Arbeiter, und die allmähliche Konvertierung der Restlichen in mögliche Entlassungen charakterisieren. Die Ökonomie wurde zu dem Zeitpunkt unzuverlässig, als die Arbeiterklasse zerstäubt und einem mühseligem Kampf ums Überleben unterworfen war.

Unter diesen Umständen fingen die Forderungen der Klasse langsam an, sich in zivile Forderungen anderer Art umzuwandeln. Die Arbeiterbewegung stieß permanent auf die mangelnde Kenntnisnahme von Streiks oder auf nationale (Lohn)Steuern, die, um sie zurückzuweisen, einer generellen Artikulation des Arbeitssektors bedurften, eine Sache, die unter dem Hintergrund der Atomisierers Neoliberalismus unmöglich war. Der Verlauf der kapitalistischen Neuordnung legte diesem Sektor eine Wehrlosigkeit auf, in der jegliche Proteste durch Entlassungen oder Fabrikschließungen gelöst werden konnten, und somit blieb die Festlegung der Arbeitsbedingungen in den Händen des Kapitals.

Das Freihandelsabkommen von Nordamerika (NAFTA) war durch die Situation, in der gehandelt wurde, und durch die Implizierung, sich über nationale Rekurse von der Souveränität zu verabschieden, das erste zündende Element. Die Verhandlungen fanden hinter komplett verschlossenen Türen statt, wo nur einige Regierungsfunktionäre und eine ausgewählte Gruppe von Unternehmern teilnehmen konnten. Es wurde gegen eine große Mehrheit die Zukunft der Bevölkerung aufs Spiel gesetzt. Die Intellektuellen und Studierten der nationalen und internationalen Wirklichkeit wurden nicht nur nicht gefragt, sondern ihre Meinungen verachtet. Ein großer Bereich der kleinen und mittleren Privatunternehmer, die schon durch die Krise genug geschädigt waren, verloren mit dem Vertrag die wenigen Möglichkeiten, die ihnen zum Überleben geblieben waren, und das Volk blieb natürlich anstelle einer Verbesserung seiner heiklen Lebensumstände unbeteiligt an der tiefsten Umordnung der Produktionsstätten.

Aber auf dem Land, in dem der größte Teil unserer Bevölkerung lebt, und der Zufluchtsort der Arbeitslosigkeit und des städtischen Überexports ist, wurden die Menschen, durch die Privatisierung, die den Landraub begünstigt, die Unordnung der Produktionsgemeinschaften und Genossenschaften und die Verabschiedung der letzten Vorkommen zum Überleben von einem Gutteil der 40 Millionen Armen, die die UNO ausgemacht hat, auf Leben und Tod bestraft.

Nach der Vernichtung der radikalen Bewegungen Ende der 80er Jahre kanalisierte sich die organisierte soziale Unzufriedenheit in großem Ausmaße über den parteilichen Kampf. Dieses markierte den Anfang des Prozesses der Bildung einer gewissen bürgerrechtlichen Politik in diesem Land, die fortgeschritten ist und Bereiche geöffnet hat, sich jedoch auf Forderungen parteilich (parlamentarischen) Charakters beschränkt hat und somit in ihrer Aussicht beschränkt war.

Ohne sich ganz von den Parteien lösen zu wollen, verlaufen die sozialen Forderungen jedoch über andere Wege. Die NAFTA gab ihnen Zusammenhang und nationalen Charakter, als sich die ersten aus der durch den Neoliberalismus entstandenen Lähmung in Richtung seiner Ablehnung organisierte. Wenngleich die offenen Klassenkonflikte an Ausdrucksraum verloren haben, so hat die drohende Oberherrschaft ihnen eine neue Bildfläche zum Ausdruck geboten, auf der sie in anderer Form zurückgekehrt sind: die Bürgerrechtler in Verteidigung heimatlicher Werte und der nationalen strategischen Mittel.

Auf diese Weise, obgleich als Antwort auf das Phänomen der steigenden Proletarisiernung und daher mit tiefen klassizistischen Wurzeln, sind die sozialen Bewegungen der letzten Jahrzehnte unter dem Schild des Nationalismus und als direkte Antwort auf die neuen Bedingungen der weltweiten kapitalistischen Integration aufgetaucht. Diese Verschiebung der Sichtweisen bedarf vor allem der bürgerrechtlichen Forderungen als Basis der Teilnahme am Entwurf und an den Entscheidungen des nationalen Projekts; jedoch nicht als besonderen Freiraum der bekannten politischen Organisationen, sondern als kollektive Angelegenheit in Zuständigkeit der Gesellschaft und nicht nur des gewöhnlichen Teils ihrer Repräsentanten.

5.) Soziale Bürgerrechte und bewaffnete Bewegungen

Bis zum 1. Januar 1994 haben sich die bewaffneten Bewegungen Lateinamerikas gegen den Imperialismus und für eine Gesellschaft ohne Klassen genauso wie für den Sozialismus erhoben. Aber niemals haben sie explizit einen Kampf für die Heimat vorgeschlagen. Die Heimat verwandelte sich in ein leeres Konzept, das inhaltsentblößt war und nur aus dem bestand, was der offiziellen Diskurse zuließen. Die Modernität, die mit dem Neoliberalismus in unser Land kam, und das Freihandelsabkommmen gaben genauso veraltet die Konzepte der Souveränität, nationaler Identität und der Nation wieder.

Das zapatistische Heer der nationalen Befreiung (EZLN) hat in seinem ersten Kommuniqué aus dem lacandonischen Urwald erklärt, "...wir sind die Erben der wahren Schmiede unserer Nationalität..." und unter den ersten Aufgaben der militärischen Kräfte des EZLN steht "die Ausbeutung unseres natürlichen Reichtums in den vom EZLN kontrollierten Gebieten zu stoppen." Schon aus seinem Namen wird die Bedeutung ersichtlich, daß es sich um ein Heer der Bürgerrechtler handelt, die sich in Waffen gegen die Vaterlandsverkäufer erhoben haben, und daß sie die Zurückgewinnung der Nation beabsichtigen.

Die zentralen Ziele dieser Bewegung haben es geschafft, die lokalen und globalen Problematiken der kapitalistischen Akkumulation harmonisch zu verbinden. Sie haben sich gegen das Freihandelsabkommen erhoben, gegen die Diktatur der Staatspartei, gegen den Rassismus und das willkürliche Regime, oder anders gesagt, ihre Forderungen beziehen sich auf die wilde Globalisierung, die die Bevölkerung und die natürlichen Mittel Lateinamerikas isolieren, sowie auf die Übergaben der Souveränität an einen Teil der oligarischen Halbparasiten und auf die Rückgewinnung und soziale Bewertung einer nationalen Identität (Bürgerrechte?), die fähig ist, einen großen Teil der zivilen Gesellschaft anzusprechen und zu mobilisieren.

Wenn schon diese Absicht, die mit der Nation und Heimat beginnt, das EZLN von allen vorangegangenen bewaffneten Bewegungen und auch von der Mehrheit der zivilen linken Organisationen unterscheidet, so befreit ihr offener Charakter, der aus ihrer überwiegend indigenen und bäuerlichen Zusammensetzung herrührt, es von den sektiererischen und dogmatischem Ausschluß, der all die verachtet, die nicht ihre Zugehörigkeit zu Proletariat nachweisen können -im unmittelbarsten und härtesten Sinne des Ausdrucks. Kein Arbeiter zu sein und die Heimat nicht abzulehnen im Willen dessen, wie sich das internationale Proletariat verstand, waren zwei Ausschlußkriterien, die den Zusammenfluß der verschiedenen sozialen Kräfte während einiger Zeit verhinderten.

Vor allem zu einer Zeit, zu der die technischen Bedingungen geschaffen wurden, die eine weitere und tiefere Kontrolle über den generellen Prozeß der Wertschöpfung zuließen, hat sich die Nation genauso wie die Kultur und die historische Identität in einen Ort des Widerstandes und der Nichtunterordnung verwandelt. Die Handlungsräume der herrschenden Klassen sind der Staat und der Markt, die der beherrschten Klasse sind die Nation und die Heimat, genauso wie es in dem zapatistischen Diskursen auftaucht.

Zusammen mit dem vorhergegangenen war eine andere Tatsache, die von Anfang an überraschte und die Beteiligung der Gesellschaft hervorrief, die, daß diese Bewegung bewaffnet war, um niemals wieder die Notwendigkeit zu haben, es zu sein, wie ihr Sprecher vor der nationalen demokratischen Konvention erklärt: "Kämpft und besiegt uns. Niemals kann eine Niederlage so süß sein, wie wenn der friedliche Übergang zur Demokratie, die Würde und die Gerechtigkeit die Sieger seien."

Es handelt sich um eine bewaffnete Bewegung, die nicht die Machtergreifung beabsichtigt, sondern die Errichtung eines kollektiven Raumes zur Selbstverwaltung und zur Demokratie, die vielleicht nach der langen und traurigen Geschichte der Rassendiskriminierung, der ihre Beteiligten unterworfen waren, Teil der Anerkennung der Unterschiede und Vielfalt ist; nicht aus dem Chaos, sondern aus der Unterschiedlichkeit einer ausgedrückten Gesamtheit, jedoch einer gegensätzlichen heraus. Toleranz und wirkliche Demokratie, sind zwei Aspekte, die sich nicht mit militärischer? Disziplin verbinden zu lassen scheinen, die für eine bewaffnete Gruppe Voraussetzung ist.

Vom ersten Moment an, als die erschrockene Gesellschaft das Auftauchen ihrer inneren Stimme in Waffen vernahm, aber lange bevor sie eine Hoffnung für all die Aufgegebenen der Unterentwicklung und des Neoliberalismus darstellten, haben sich die Zapatisten lediglich wie ein weiterer Weg in Richtung wirklicher Demokratieausübung gezeigt. Indem sie zeitgenössische Verzweigung oder Zerstreuung übernahmen, die wie gesagt Produkte der Komplexisierung der Produktionsprozesse und durch die dem Neoliberalismus eigene Atomisierung sind, und indem sie jeden einzelnen der Sektoren oder sozialen Gruppen, in denen sich der Prozeß der übermäßigen Wertschöpfung ausdrückt, ansprachen, tauchten die Zapatisten mit einem nationalen Projekt auf, jedoch indem sie zur Beteiligung anderer Kräfte aufriefen, die zu repräsentieren sie nicht in der Lage waren. Unser Kampf ist eine von vielen Arten zu kämpfen - sagen sie - wir repräsentieren nur einen Teil der Nichtunterordnung, aber es ist notwendig, daß die ganze Gesellschaft, mit ihren eigenen Mitteln und ihren eigenen Grenzen und Räumen, mit ihren eigenen Forderungen den Kampf entfacht, gegen die schlechte Regierung, für die Verteidigung der Gegensätze und der Verfassung für Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit: "Laßt uns nicht allein."

Diese innere Stimme, die ein allgemeines Gefühl auszudrücken wußte, war auch dazu fähig, Verschiedenheit zu respektieren und zu verstehen, aber vor allem eine Möglichkeit zu entwickeln, direkte Demokratie auszuüben angesichts der Krise der Repräsentativität. Die Zapatisten zeigen, indem sie sich organisieren und für elementare Rechte kämpfen mußten, augenscheinlich die Wirkungslosigkeit und Mangelhaftigkeit des Repräsentationssystems. Durch das Reden von ihnen und durch sie, durch den vorgeschlagenen Dialog mit denen "ohne Gesicht" bekennen sie sich zu einer Zivilgesellschaft, - und nicht zu ihren angeblichen Repräsentanten - und zu ihrem eigenem Ausdrucksraum und tragen so dazu bei, der Unlegitimität sozialer und politischer Repräsentation zu begegnen zu einer Zeit, in der sich große Kontingente der Bevölkerung mobilisieren, die bis jetzt die Gründe für eine Rebellion nicht gefunden hatten oder nicht gedacht haben, daß ihre eigenen Probleme zu einer allgemeinen Rebellion beitragen könnten.

Die Ziele des zapatistischer Kampfes verbinden die großen Wünsche nach Demokratie, die von einem Großteil der Weltbevölkerung geteilt werden, mit einer Serie von Forderungen, die zweifellos sozialen Charakters sind und sich auf elementare Rechte wie Wohnung, Bildung , Gesundheit und Ernährung beziehen und auf die niemand verzichten kann und denen jeder zustimmen muß. Der Anstieg der Armutsindikatoren während der letzten 20 Jahren hat die Bevölkerung vor die Gefahr gestellt, diese fundamentalen Rechte zu verlieren oder niemals zu bekommen, und es rechtfertigt weitgehend den bewaffneten Aufstand vor der Gesellschaft. Eine große Anzahl von Unterstützungserklärungen, Solidaritätserklärungen oder Anhängerschaftserklärungen gegenüber der zapatistische Bewegung, die aus sehr verschiedenen Bereichen kommen zeigen an, daß auch wenn sie die Methoden nicht teilen,- konkret den bewaffneten Kampf,- so teilen sie jedoch zweifellos die Gründe und die Forderungen.

6.) Einige Schlußfolgerungen

Die soziale Mobilisierung, die sich mit dem Zapatistenaufstand gelöst hat, war einzigartig in ihrer Spannweite, aber auch ungewöhnlich durch ihren Zusammenfluß an Handlungspersonen und Ausdrucksformen, die bis vor kurzem noch unvereinbar schienen. Es ist notwendig, die Gründe des Zusammenfließens zu untersuchen, um seine Fortdauer, Solidität und seine Perspektiven bewerten zu können. Wenn dieser Zusammenfluß grundsätzlich auf einer Problematik, die im politischen Bereich liegt, beruht, wäre von einer zerbrechlichen, aber relativ festen Aktivität oder von einer mehr den konjunkturellen Schwankungen der politischen Beziehungen und Dynamiken unterworfenen auszugehen. Wenn er im Gegenteil vordringlich auf einer strukturellen Problematik beruht, gäbe ihm dies eine bessere Stabilität und weitere und endgültigere Perspektiven, aber es ließen sich nicht von selbst die Kräfte oder Gemüter verstehen, mit denen die zapatistischen Rufe oder Vorschläge entfacht wurden.

Die Linien der Arbeit müssen den sozialen Reichtum im Ganzen gesehen aufnehmen, und sie müssen daran apellieren, sie an eine multikausale, multidiziplinäre Analyse zu koppeln, indem sich das Politische, das Kulturelle, das Geschichtliche und das Strukturelle in gegliederter Weise verbindet, um das Phänomen zu reproduzieren. Viele Wißbegierige haben begonnen, Interpretationen und Reflexionen über dieses Thema zu entwickeln, alle waren sie verschieden und bereichernd. Es haben sich jedoch nur wenige mit der Beziehung zwischen dem generellen Prozeß der Umstrukturierung des Kapitals oder des kapitalistischen Systems und der zapatistischen Bewegung beschäftigt. Wenige haben ihre Beziehung mit dem Arbeitsprozeß und von da aus mit dem Rest der Lohnabhängigen oder, wenn man so will, mit der Arbeiterklasse ausgearbeitet. Bis wohin ist die zapatistische Bewegung der moderne Ausdruck der Klassenkampfes und welche Bedeutung haben die Klassen in dieser neuen Etappe der kapitalistischen Entwicklung? Das sind einige Fragen, die beantwortet werden müssen, zum Verständnis des Ausmaßes und der Universalität der Vorschläge dieser Indigener, die sich anscheinend vom Geschehen unserer Gesellschaft unterscheiden.

Die Zapatistenbewegung ist nicht eine vieler Bewegungen, die unbedeutend bei der Analyse des sozialen Entwicklungsprozesses sind. Durch ihren Charakter, durch ihre Methoden, durch ihre Bescheidenheit und Anerkennung des Anderen, durch ihr Auftreten im Extremen, in der letzten Ecke der Heimat, und dadurch, daß sie an alte Werte apelliert, wie die Verteidigung der Heimat, der nationalen Identität, dem Recht auf eine eigene Kultur und darauf angesehener Bürgerrechtsträger zu sein und deshalb dem Recht auf Essen, Kleidung, Bildung und dem, mit dem elementaren Normen der Menschlichkeit konform zu leben, durch die Synthese des Universellen und des Besonderen, dadurch ein Teil einer Minderheit zu sein, wie die gesamte Weltbevölkerung, dadurch ein Weltkonzept zu erarbeiten, das auf die Vergangenheit zurückgreift als Erfahrungswert und Wurzel zur Konstruktion einer anderen Zukunft, durch all diese und noch mehr Gründe markiert die Zapatistenbewegung einen Grenzstein in der zeitgenössischen Geschichte und eine wirkliche Grenze für den Entwicklungsprozeß der kapitalistischen Aneignung.

In diesem Maße muß der Zapatismus auch als Grenze oder Unmöglichkeit des Prozesses der Wertschöpfung, aber auch der sozialen und politischen Beherrschung untersucht werden. Die Krise des mexikanischen Herrschaftssystem und die Entwicklung alternativer Strategien der sozialen Selbstverwaltung ist in großem Maße Produkt des Zapatistenaufstandes. Das "Ya basta!", das angefangen hat, in alle Bereichen der Gesellschaftsdefinitionen einzuwandern, ist gleichzeitig Produkt und Tribut an die Zapatistenbewegung in früheren und alltäglichen Kämpfen und Erfahrungen.

Eine der größten Stärken des Zapatismus, die seinen modernen Charakter bekräftigen, ist seine Fähigkeit aus dem Alltäglichen das Bedeutungsvolle zu machen und somit die Unterschiede zwischen Rassen, Nationalitäten, Religionen usw. zu beseitigen, um das auftauchen zu lassen, was die Mehrheit der Menschen charakterisiert: die Möglichkeit, uns als Subjekt zu reproduzieren, die Möglichkeit, mit all unseren Fähigkeiten existieren zu können; die Aufständigkeit, die Nichtunterordung und die Kreativität, die uns vom Rest der Lebewesen unterscheidet.

Ana Ester Cecena

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