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Mon Jun 11 11:36:57 2001
 

Inhaltsverzeichnis Inhalt Das Jahr, in dem wir nirgendwo Aufwärts

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Aly


Santiago Terry, im Kongo Aly genannt, war ein Veteran aus der Sierra Maestra, der in der Brigade Raúl Castros gekämpft hatte.


KUMI: Die erste Begegnung mit Terry begann mit einer Auseinandersetzung. Sie hatten ihn nahe der Grenze zu Katenga (in Kabimba) stationiert. Nachdem er dort überrascht worden war, fand er sich ohne Nachschub wieder und schickte jemanden zu mir, um welchen anzufordern. Ich war nicht autorisiert, etwas herzugeben, was anderen zustand. »Es tut mir sehr leid, aber ich kann dir nichts geben.« »Mit nichts gehe ich hier nicht weg.« Daraufhin kam Aly persönlich. Ich sagte ihm: »Was ich dir geben kann, sind meine Zigarren, weil ich nicht rauche, und die kann ich geben, wem ich will.« Er sagte, er sei von Tatu autorisiert und zeigte mir ein Papier vom Che, das erlaubte, Nachschub im Bereich des Möglichen freizugeben.

Ich gab ihm, was da war: Reis, Bohnen, Zucker und Dosen. Bei diesem Aufeinandertreffen entstand eine Freundschaft. Nachdem ich ihm die Sachen gegeben hatte, sagte er, als er schon dabei war zu gehen: »Und die Zigarren, die du mir angeboten hast?« Und da umarmten wir uns und blieben Freunde bis zu seinem Tod. Nach dieser Begegnung schickte er mir öfters Sachen: »Ein Sack mit 9 mm-Munition für'n Kumi.«


DREKE: Terry (Aly) war tapfer, waghalsig, brillant, launisch. Er diskutierte die ganze Zeit. Er konnte Tage damit verbringen, über Baseball zu diskutieren, und wenn du ihm recht gabst, war er plötzlich anderer Meinung.

Es gab eine Diskussion zwischen Kahama und Aly, eine ernste Diskussion wegen eines Witzes von Kahama. Aly war ein rauher Typ. Heftiger Streit. Tatu bekam es mit. Er beruft eine Versammlung ein, kommt auf die Sache mit der Disziplin zu sprechen. Er droht mit drastischen Maßnahmen, damit, sie aus der Brigade auszuschließen. Es wurde geregelt, sie gaben sich die Hände, umarmten einander. Am Ende wurden sie Freunde, sogar bis danach in Kuba.


Anfang Juli erhält Che einen Bericht Alys von der Front in Kabimba. Sie hatten drei Polizisten gefangengenommen, die den Busch in Brand gesetzt hatten, und einen getötet. Die Situation war genauso schlecht wie an den anderen Fronten. Bei der Überwältigung der Gendarmen liefen von den zwanzig Kongolesen seiner Gruppe sechzehn davon.



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