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Sat Jan 25 02:56:39 1997
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AN DIE INTERNATIONALE OeFFENTLICHKElT
AN DIE MENSCHENRECHTSORGANISATIONEN
AN DIE PERUANISCHEN BUeRGERINNEN UND BUeRGER
Die politischen Kriegsgefangenen der Revolutionaeren Bewegung Tupac Amaru, MRTA
(Movimiento Revolucionario Tupac Amaru) im Hochsicherheitsgefaengnis "Miguel
Castro Castro" in Peru, wenden sich an die internationale Oeffentlichkeit, um
Folgendes mitzuteilen:
- die systematische Verletzung unserer grundlegendsten Rechte
- die Weigerung der Regierung, uns als kriegsfuehrende Kraft innerhalb des
bewaffneten Konflikts anzuerkennen, der das gesamte peruanische Staatsgebiet
erfasst hat, und gleichzeitig der Nichterfuellung der Grundnormen
internationaler humanitaerer Gesetze.
Angesichts dieser Tatsachen haben wir uns entschlossen, als Protest- und
Kampfmassnahme ab dem 16. Dezember einen unbefristeten und massiven
Hungerstreik durchzufuehren. Wir verlangen von der Regierung und den
zustaendigen Organen die Beachtung und Loesung folgender Punkte:
- Die Beendigung der Isolation und der diskriminierenden Behandlung von C.
Victor Polay Campos und anderen Fuehrungskraeften sowie ihre oeffentliche
Vorfuehrung (zur Information ueber ihren Zustand). Wir fordern ihre Verlegung
in ein ziviles Gefaengnis.
- Sofortige Aufhebung des Antiterrorgesetzes Nr. 25475, welches zivile und
militaerische Richter "ohne Gesicht" und Schnellverfahren ohne Recht auf
Verteidigung vor sieht.
- Sofortige Aufhebung der Sonderhaftordnung (geschlossene Ordnung), die die
grundsaetzlichsten national und international anerkannten Menschenrechte
verletzt und beschneidet. Insbesondere fordern wir die Einhaltung der Normen
des internationalen Humanitaeren Rechtes.
- Eine menschenwuerdige Behandlung der Gefangenen und bessere Haftbedingungen
(juristische Betreuung, Ernaehrung, Gesundheit, Arbeit. etc.)
Unser revolutionaere Bewegung bekraeftigt einmal mehr, weiter mit dem
peruanischen Volk zusammen zu kaempfen, das heute in Hunger und Elend gedraengt
wird.
Auch im Gefaengnis hoeren wir nicht auf, gegen die Folter, den Hunger und den
Tod zu kaempfen.
Wir hoffen auf das Verstaendnis der internationalen Oeffentlichkeit und darauf,
dass unser Kampf entsprechend breit bekannt wird. Wir kaempfen fuer das Leben
und fuer eine gerechte, humanitaere Behandlung.
Mit revolutionaeren Gruessen,
Kollektiv der Revolutionaeren Bewegung Tupac Amaru -MRTA
Gefaengnis Miguel Castro Castro
Lima - Peru