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Sat Jan 25 01:58:05 1997
 

_Situation der politischen Gefangenen der MRTA in Peru_

Es gibt 300 politische Gefangene der MRTA in verschiedenen Gefaengnissen in Peru, Bolivien und Uruguay. Diese hatten keine unparteiischen Gerichtsverfahren, keinen Zugang zur Verteidigung, da die Gerichte absolut der Gewalt des Staatspraesidenten untergeordnet sind. Die Gefaengnisse, in denen sie untergebracht sind, erfuellen keine der nationalen wie internationalen Bestimmungen bezueglich der dortigen Lebensbedingungen. Es sind Zentren zur physischen und psychischen Zerstoerung fuer die, die dort festgehalten werden. In einem dieser Gefaengnisse sind die drei hoechsten Fuehrer der MRTA als Geiseln in Kerkern 8 Meter unter der Erde ohne Licht, wo das Unterdrueckungsprogramm der Isolation durchgefuehrt wird, Totalisolation, wie kein Kontakt, Dunkelheit, akustische und optische Isolation, extrem enge Zelle und staendige Ueberwachung. In den anderen Gefaengnissen sind die Bedingungen nicht viel besser: die politischen Gefangenen muessen staendig Hunger leiden, Isolation, keine Kontakte zur Aussenwelt, sie sind fast alle krank, mit Krankheiten wie Magen-Darm-Infektion, Tuberkulose, chronische Bronchitis, bedingt durch die krankmachenden Temperaturen in den Zellen und dem Mangel an Nahrungsmitteln. Dort, wo es nicht totale Isolation gibt, sind die Zellen mit 6 Gefangenen auf einer Zelle von 3 mal 3 Metern ueberbelegt.
Es ist noch zu betonen, dass die Gefangenen in keinem Moment sicher vor Folter sind. Zusaetzlich dessen, dass ihre Kinder, Muetter festgenommen und gefoltert wurden und, wenn nicht in Schnellverfahren verurteilt, dann als Mittel, um die Moral der Militanten zu schwaechen.
Nur die engste Familie darf sie fuer 30 Minuten im Monat besuchen, wenn sie kein Verbot haben, aber die Lage einiger dieser Gefaengnisse ist fernab von den Wohnorten, so dass viele Gefangene keinen Besuch erhalten und nie Pakete mit zusaetzlichen Lebensmitteln.
Man hat den Gefangenen der MRTA in dieser totalen Isolation ein Friedensangebot gemacht, mit dem Angebot, ihre Bedingungen im Gefaengnissen zu verbessern. Es wird angenommen, dass dieser Vertrag den Aufruf zum Dialog mit der Regierung und die Einstellung des bewaffneten Kampfes beinhaltet. Dahinter stand, eine bedingungslose und selbstbezichtigende Kapitulation zu erreichen, was auch die Unterzeichnung eines Dokuments der Reue fuer den bewaffneten Kampf bedeuten sollte. Dieses Angebot wurde eindeutig von den Gefangenen der MRTA abgelehnt.
Als Repression daraufhin wurden die Bedingungen in den Gefaengnissen noch einmal verschaerft, so dass das Risiko besteht, dass sie ihr Leben in diesen inhumanen Orten verlieren werden.
Allein 1994 uebernahmen die Organisationen fuer Menschenrechte die Verteidigung von 700 Personen, die, erwiesenermassen unschuldig und ungerecht beschuldigt mit dem Vorwurf von Terrorismus und Vaterlandsverrat, von Gerichten ohne Gesichter oder vor Militaertribunalen verurteilt wurden.
Die Anwendung von Gewalt und andere Formen der sexuellen Gewalt sind haeufig und werden besonders gegen Frauen und Kinder bei individuellen und gemeinsamen Festnahmen angewendet. Die Verantwortlichen dafuer werden niemals zur Rechenschaft gezogen.