Es gibt 300 politische Gefangene der MRTA in verschiedenen Gefaengnissen in
Peru, Bolivien und Uruguay. Diese hatten keine unparteiischen
Gerichtsverfahren, keinen Zugang zur Verteidigung, da die Gerichte absolut der
Gewalt des Staatspraesidenten untergeordnet sind.
Die Gefaengnisse, in denen sie untergebracht sind, erfuellen keine der
nationalen wie internationalen Bestimmungen bezueglich der dortigen
Lebensbedingungen. Es sind Zentren zur physischen und psychischen Zerstoerung
fuer die, die dort festgehalten werden. In einem dieser Gefaengnisse sind die
drei hoechsten Fuehrer der MRTA als Geiseln in Kerkern 8 Meter unter der Erde
ohne Licht, wo das Unterdrueckungsprogramm der Isolation durchgefuehrt wird,
Totalisolation, wie kein Kontakt, Dunkelheit, akustische und optische
Isolation, extrem enge Zelle und staendige Ueberwachung. In den anderen
Gefaengnissen sind die Bedingungen nicht viel besser: die politischen
Gefangenen muessen staendig Hunger leiden, Isolation, keine Kontakte zur
Aussenwelt, sie sind fast alle krank, mit Krankheiten wie Magen-Darm-Infektion,
Tuberkulose, chronische Bronchitis, bedingt durch die krankmachenden
Temperaturen in den Zellen und dem Mangel an Nahrungsmitteln. Dort, wo es nicht
totale Isolation gibt, sind die Zellen mit 6 Gefangenen auf einer Zelle von 3
mal 3 Metern ueberbelegt.
Es ist noch zu betonen, dass die Gefangenen in keinem Moment sicher vor Folter
sind. Zusaetzlich dessen, dass ihre Kinder, Muetter festgenommen und gefoltert
wurden und, wenn nicht in Schnellverfahren verurteilt, dann als Mittel, um die
Moral der Militanten zu schwaechen.
Nur die engste Familie darf sie fuer 30 Minuten im Monat besuchen, wenn sie
kein Verbot haben, aber die Lage einiger dieser Gefaengnisse ist fernab von den
Wohnorten, so dass viele Gefangene keinen Besuch erhalten und nie Pakete mit
zusaetzlichen Lebensmitteln.
Man hat den Gefangenen der MRTA in dieser totalen Isolation ein
Friedensangebot gemacht, mit dem Angebot, ihre Bedingungen im Gefaengnissen zu
verbessern. Es wird angenommen, dass dieser Vertrag den Aufruf zum Dialog mit
der Regierung und die Einstellung des bewaffneten Kampfes beinhaltet. Dahinter
stand, eine bedingungslose und selbstbezichtigende Kapitulation zu erreichen,
was auch die Unterzeichnung eines Dokuments der Reue fuer den bewaffneten
Kampf bedeuten sollte. Dieses Angebot wurde eindeutig von den Gefangenen der
MRTA abgelehnt.
Als Repression daraufhin wurden die Bedingungen in den Gefaengnissen noch
einmal verschaerft, so dass das Risiko besteht, dass sie ihr Leben in diesen
inhumanen Orten verlieren werden.
Allein 1994 uebernahmen die Organisationen fuer Menschenrechte die Verteidigung
von 700 Personen, die, erwiesenermassen unschuldig und ungerecht beschuldigt
mit dem Vorwurf von Terrorismus und Vaterlandsverrat, von Gerichten ohne
Gesichter oder vor Militaertribunalen verurteilt wurden.
Die Anwendung von Gewalt und andere Formen der sexuellen Gewalt sind haeufig
und werden besonders gegen Frauen und Kinder bei individuellen und gemeinsamen
Festnahmen angewendet. Die Verantwortlichen dafuer werden niemals zur
Rechenschaft gezogen.