Online seit:
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Sat Jan 25 10:30:19 1997
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Solidaritätserklärung der Angehörigen der Gefangenen aus der
RAF:
Seit dem 16.12.96 sind die Gefangenen aus dem Kollektiv der Revolutionären Bewegung Tupac Amaru MRTA im Gefängnis "Miguel Castro Castro" in Peru im unbefristeten Hungerstreik.
Wir, die Angehörigen der Gefangenen aus der RAF in der BRD, unterstützen die Forderungen der Gefangenen:
- nach Beendigung der Isolation und der diskriminierenden Behandlung von C. Victor Polay Campos und anderer Führungskräfte sowie ihre öffentliche Vorführung (zur Information über ihren Zustand) und deren Verlegung in ein ziviles
Gefängnis;
- nach sofortiger Aufhebung des Antiterrorgesetzes Nr. 25475, das zivile und militärische Richter "ohne Gesicht" (vermummt) und Schnellverfahren ohne Recht auf Verteidigung
vorsieht;
- nach sofortiger Aufhebung der Sonderhaftordnung (geschlossene Ordnung), die die grundsätzlichsten national und international anerkannten Menschenrechte verletzt und nach Einhaltung der Normen des Internationalen Humanitären
Rechts;
- nach menschenwürdiger Behandlung der Gefangenen und besseren Haftbedingungen ( juristische Verteidigung, Ernährung, Gesundheit, und Arbeit,
etc.)
Wir wissen, was die politischen Gefangenen in Peru durchmachen. Wir wissen, daß sie in Lebensgefahr sind,
daß schon 1986 hunderte von politischen Gefangenen an einem Tag ermordet wurden, und daß sich seit der Regierung von Fujimori die Bedingungen der politischen Gefangenen brutal verschärft haben.
Victor Polay Campos ist, wie auch andere politische Gefangene, innerhalb einer Marinebasis in einem Gefängnis, das sich 8m unter der Erde befindet, in Isolation 24 Stunden am
Tag.
Gefängnisse in über 3000 bzw. 4000 m Höhe wurden gebaut, in denen die Gefangenen ohne Heizung, ohne Fensterglas auch im Sommer niemals Temperaturen über 12-15 Grad erleben, die meiste Zeit aber Temperaturen um oder unter null.
Wir wissen, daß Folter an der Tagesordnung ist.
Das Essen ist mit Ratten und Ungeziefer vermischt; es gibt keine medizinische Versorgung, Besuche nur 30 min im Monat...
Wir fürchten um das Leben der Gefangenen. Viele sind schwer krank und einige sind an den unmenschlichen Bedingungen bereits gestorben.
Aus unseren Erfahrungen im Kampf um das Leben und die Freiheit von unseren Angehörigen, den Gefangenen aus der RAF, wissen wir, was es bedeutet mit einem Staat konfrontiert zu sein, der die Identität und das Leben der Gefangenen zerstören will.
Wir fühlen mit den Gefangenen und mit ihren Angehörigen.
Wir wissen, daß die einzige angemessene Forderung für das Leben der Gefangenen ist, sie
freizulassen.
Das ist auch das Ziel des Guerilla-Kommandos aus der MRTA, das die japanische Botschaft in LimalPeru besetzt
hat.
Wir, die Angehörigen der Gefangenen aus der RAF, unterstützen die
Forderung:
Freilassung aller Gefangenen aus der MSTA und aller Gefangenen, denen MRTA-Mitgliedschaft vorgeworfen wird.
FREIHEIT FÜR ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN WELTWEIT
1 0.01 .97 Die Angehörigen der Gefangenen aus der RAF