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Thu Mar 13 21:54:50 1997
 

KAMPAGNE FÜR DIE SCHWERKRANKEN GEFANGENEN IN PERU

BITTE BETEILIGT EUCH UND SCHICKT UNS EINE BESTÄTIGUNG

Schwerkranke Gefangene aus peruanischen Knästen in deutsche Krankenhäuser!

Im Zusammenhang mit der Botschaftsbesetzung in Lima wurde einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, daß der angebliche Saubermann Fujimori zu den schlimmsten Menschenrechtsverletzern des Kontinents gehört.

Er betreibt eine hemmungslos neoliberale Politik auf Kosten weiter Teil der Bevölkerung. Die Arbeitslosigkeit beträgt 60 - 70 %, von den 22 Millionen Peruanerinnen und Peruanern leben nach den UNO-Kriterien etwa 13 Millionen in absoluter Armut.

Legale Opposition ist nicht möglich. 1992 schaffte Fujimori mit Unterstützung des Militärs den Rechtsstaat ab: Er beurlaubte das Parlament, setzte die Verfassung außer Kraft, ,reorganisierte" die Justiz so, daß sie zu einem willfährigen Instrument seiner Regierung wurde. Das Militär richtet zur Guerillabekämpfung Massaker an.

Wer sich trotzdem oppositionell betätigt, wird schnell wegen Terrorismus verurteilt. Inzwischen gibt es etwa 9.000 politische Gefangene in Peru, ca. 400 davon aus den Reihen der MRTA, aber auch viele dort nicht organisierten Gewerkschafter, Lehrer, Journalisten, die dem Regime unbequem wurden und andere, die einfach nach Denunziationen eingekerkert wurden.

Die Haftbedingungen sind menschenunwürdig und zielen auf den Tod der Gefangenen. Die Zellen sind entweder überfüllt oder in der Isolationshaft winzig, besonders Frauen sind sexueller Gewalt ausgesetzt. Die Ernährung ist mangelhaft und manchmal ekelerregend, Wasser gibt es insgesamt 2 l täglich, die als übliche Strafe oft noch gestrichen werden. In einigen Knästen sind die Gefangenen sengender Hitze und eisiger Kälte ausgesetzt. Angehörigenbesuche sind im ersten Jahr gar nicht, danach höchstens einmal im Monat gestattet; wenn die Knäste in entlegenen Landesteilen liegen, können diese aber noch nicht einmal wahrgenommen werden. Aus ihren Zellen kommen die Gefangenen höchsten eine halbe Stunde zum Hofgang. Folter ist eine gängige Praxis. Die gefangenen KommandantInnen werden auf einem Marinestützpunkt in Betonverliesen unter der Erde in Dunkel- und Isolationshaft quasi als Geiseln des Militärs gehalten. Unter diesen Bedingungen breiten sich Lungen-, Magen- Darmkrankheiten und andere aus und führen schnell zu lebensbedrohlichen Zuständen. Die medizinische Versorgung muß durch die Angehörigen übernommen werden.

Mit diesen Verhältnissen muß Schluß sein!

Die Peruanische Regierung muß die Botschaftsbesetzung friedlich beenden und rechtsstaatliche und demokratische Zustände wiedereinführen!

Die Bundesregierung wird aufgefordert, zu vermitteln und als Bestandteil einer Kompromißlösung schwerkranke politische Gefangene aufzunehmen, ihnen politisches Asyl zu gewähren und ihre Behandlung zu übernehmen!

Die japanische Regierung wird aufgefordert, sich weiter für eine friedliche Lösung der Besetzung einzusetzen und in Zukunft wirtschaftliche Investitionen von der Einhaltung der Menschenrechte abhängig zu machen!

Wir bitten Euch, diese Forderungen zu unterstützen und per Fax oder Postkarte an die Adressaten zu schicken. Wir haben einen Formulierungsvorschlag gemacht, eigene sind noch besser.

Wer mehr wissen oder tun will, kann unserer Infotelefon montags 17.00 - 19.00 Uhr und donnerstags 18.00 - 21.00 Uhr anrufen.

Koordinationstelefon: 040-39900346

Schnelle Hilfe ist notwendig, in den Knästen wird schon jetzt gestorben!

el rojito


Auswärtiges Amt
Adenauerallee 101
53113 Bonn

Sehr geehrter Herr Außenminister,
im Zusammenhang mit der Besetzung der japanischen Botschaft in Peru ist
über die erschreckende Menschenrechtssituation in diesem Land berichtet
worden: So werden dort Personen, die sich friedlich, aber kritisch gegen die
Regierung stellen verhaftet, Schutzrechte für Angeklagte ignoriert und die
Verurteilten absichtlich unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen
gehalten. In der Folge sind viele lebensbedrohlich erkrankt. Ich möchte Sie
deshalb bitten, sich bei der peruanischen Regierung für die künftige
Einhaltung der Menschenrechte einzusetzen und als Beitrag zur friedlichen
Beendigung der Besetzung anzubieten, schwerkranke Gefangene in
Deutschland aufzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen

Peruanische Botschaft
Godesberger Allee 125-127
53175 Bonn


Sehr geehrter Herr Botschafter,
im Zusammenhang mit der Besetzung der japanischen Botschaft in Peru
ist über die erschreckende Menschenrechtssituation in Ihrem Land
berichtet worden: So werden dort Personen, die sich friedlich, aber
kritisch gegen die Regierung stellen verhaftet, Schutzrechte für
Angeklagte ignoriert und die Verurteilten absichtlich unter
menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten. In der Folge
sind viele lebensbedrohlich erkrankt. Ich bitte deshalb Ihre Regierung,
künftige die Menschenrechte einzuhalten und als Beitrag zur friedlichen
Beendigung der Besetzung schwerkranke Gefangene nach Deutschland
ausreisen zu lassen. Um die Aufnahme habe ich unsere Regierung
gebeten.
Hochachtungsvoll

Japanische Botschaft
Godesberger Allee 102
53175 Bonn


Sehr geehrter Herr Botschafter,
im Zusammenhang mit der Besetzung der japanischen Botschaft in Peru ist
über die erschreckende Menschenrechtssituation in diesem Land berichtet
worden: So werden dort Personen, die sich friedlich, aber kritisch gegen die
Regierung stellen verhaftet, Schutzrechte für Angeklagte ignoriert und die
Verurteilten absichtlich unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen
gehalten. In der Folge sind viele lebensbedrohlich erkrankt. Ich bitte deshalb
Ihre Regierung, künftig die Förderung der Peruanischen Wirtschaft von der
Einhaltung von Menschenrechten abhängig zu machen, sich weiter für ein
friedliches Ende der Besetzung und für die Ausreise schwerkranker
Gefangener nach Deutschland einzusetzen. Um die Aufnahme habe ich
unsere Regierung gebeten.
Mit freundlichen Grüßen