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Lima, 17. Dezember 1996
Kommunique 1

Die nationale Leitung der "Revolutionaeren Bewegung Tupac Amaru" richtet sich mit diesem Kommunique an die peruanische Bevoelkerung, um ihr mitzuteilen, dass die Spezialeinheit "Edgar Sanchez" heute, am Mittwoch den 17. Dezember um 20.25 Uhr, die japanische Botschaft militaerisch besetzt hat und mehrere politische Persoenlichkeiten, Unternehmer und diplomatische Vertreter verschiedener Staaten gefangen genommen hat.

Diese Operation traegt den Namen "OSCAR TORRE CONDESU" und die Parole: "Das Schweigen brechen, das Volk will, dass die Gefangenen freikommen." Sie steht unter der Leitung des Kommandanten der MRTA Hemigidio Huerta Loyaza.

Wir erklaeren hiermit, dass seit der militaerischen Besetzung der japanischen Botschaft alle notwendigen Massnahmen getroffen wurden, um die physische und psychische Unversehrtheit der gefangenen Personen zu gewaehrleisten. Diese militaerische Besetzung haben wir aus Protest an der Einmischung der japanischen Regierung in die inneren politischen Angelegenheiten unseres Landes durchgefuehrt. Die japanische Regierung hat zu jedem Zeitpunkt die Menschenrechtsverletzungen der Regierung Fujimori ebenso wie ihre Wirtschaftspolitik unterstuetzt, die fuer die Mehrheit der peruanischen Bevoelkerung nur zu Hunger und Elend gefuehrt hat.

Wir teilen dem peruanischen Volk ausserdem mit, dass wir uns zu dieser extremen Massnahme genoetigt sahen, um das Leben von hunderten unserer Aktivisten und Fuehrer zu retten, die unter unmenschlichen Bedingungen in den Gefaengnissen dahinvegitieren. Dies ist die Folge einer staatlichen Gefaengnispolitik, die in regelrechten "Gefaengnisgraebern" ihre physische und psychische Ausloeschung beabsichtigt, wie es Praesident Fujimori wiederholt mit den Worten "Dort werden sie verfaulen und nur tot wieder herauskommen" zum Ausdruck gebracht hat. Hiermit hat er seine verbissene irrationale Wut auf gesellschaftliche Aktivisten zum Ausdruck gebracht, die bewaffnet fuer das Wohl des Volkes eintreten.

Mit demselben Nachdruck, mit dem wir die Respektierung der koerperlichen Unversehrheit der gefangenen Personen ankuendigen, teilen wir hiermit mit, dass wir diese nur freilassen werden, wenn die Regierung folgende Forderungen erfuellt:

  1. Die Verpflichtung auf eine veraenderte Wirtschaftspolitik, die das Wohl der Mehrheit der Bevoelkerung zum Ziel hat.
  2. Die Freilassung aller Gefangenen der MRTA. und aller Personen, denen eine Mitgliedschaft in unserer Organisation vorgeworfen wird.
  3. Die Ueberfuehrung des Kommandos, das die Botschaft besetzt hat und aller Gefangenen in das Zentrum des Regenwaldes im Osten des Landes. Als Garanten werden uns einige der gefangenen Persoenlichkeiten begleiten. Wenn wir uns in dem von uns kontrollierten Gebiet befinden, werden sie freigelassen.
  4. Die Entrichtung einer Kriegssteuer von seiten der Regierung.
Die MRTA war immer eine dialogbereite Organisation, die aber bei der peruanischen Regierung nur auf Ablehnung und Spott getroffen ist. Heute stehen wir dieser in einer Situation der Konfrontation gegenueber und stellen klar, dass fuer jegliche militaerische Loesung, die das Leben der gefangenen Personen gefaehrdet und fuer jegliche Massnahme, die wir ergreifen muessen, sollten die Forderungen nicht erfuellt werden, allein die Regierung die Verantwortung zu tragen haben wird.

Nationale Leitung der MRTA