Neben zensurpolitischen Gründen ist der Grund dafür, dass in traditionellen Medien gefiltert wird, natürlich auch, dass eine Zeitung einfach nicht alles drucken kann, was an sie gesandt wird. Da die Nachrichtenverbreitung bei email nicht mehr an eine körperliche Sache wie Papier gebunden ist, fällt dieser Umstand hier weg. Das führt dazu, dass auch wesentlich umfangreichere Materialien veröffentlicht werden können. So waren während des Golfkrieges über das APC-Netz detaillierte Studien zu Folgeschäden, Strategien etc zu erhalten, die allein vom Umfang her jeden Hintergrundbericht in einer Zeitung gesprengt hätten. So sind im CL-Netz eben auch detaillierte Aufstellungen über Fascho-Uebergriffe vorhanden, die sonst vielleicht nicht über das Jugendzentrum hinaus bekannt worden wären, in dem sie gemeldet wurden.
Es gibt eine Entwicklung weg vom klassischen Journalismus, weil der Journalist als solcher in Computernetzen nicht mehr gebraucht wird. Informationen im Netz stammen eher von Basisgruppen, da die in ihren Zusammenhängen aktiven Leute ihre Positionen direkt veröffentlichen können. Bisher war es standartmässig so, dass ein Journalist, der eigentlich von der Sache gar keine Ahnung hatte, einen Bericht schrieb.
Da Computertechnik heute beliebig klein sein kann, kann recht gut 'von unten' gearbeitet werden. Ein globaler Nachrichtenverteiler und Sender kann auf einem DIN-A4 - Notebook laufen. Er kann im Ernstfall in die Tasche gesteckt und mitgenommen werden. Berichte können am Schauplatz des Geschehens erstellt und sofort weltweit gesendet werden. Sofort nach dem Absenden ist der sendende Rechner nicht mehr wichtig. Das Senden selbst wird in Zukunft mit einer Technik, die Modacom heisst und an ein Autotelefon erinnert, auch per Funk ohne Telefon möglich sein.
Computer sind zwar teuer, aber sie sind meist schon irgendwo vorhanden. Um mit ihnen auf Sendung gehen zu können, braucht mensch sich nicht vom Kapital anderer Leute abhängig zu machen.