Um zu vermeiden, sich in eine Abhänigigkeit von Technikern zu begeben, die die Rechner warten, sollten aus jeder Gruppe, die email nutzen will, mehrere Leute über die Basics von Computerbedienung Bescheid wissen. Ausserdem sollte jeder, der mit Computern zu tun hat, über die Grundsätze des Betriebssystems bescheid wissen, um zum Beispiel sicher zu sein, wann eine Datei / ein Text geschützt, öffentlich lesbar oder wirklich gelöscht ist.
Schwieriger ist es, Abhängigkeiten von der Zuverlässigkeit der Leute zu vermeiden, die die (landesweite) technische Infrastruktur bereitstellen. Die politische Zuverlässigkeit, die wohl nie garantiert werden kann, kann durch Verschlüsselung relativiert werden. Was aber passiert, wenn wichtige mails auf einmal irgendwo im Netz hängenbleiben, weil ein Computersystem auf dem Weg ungenügend gewartet wurde und ausfiel? Und was ist, wenn der Mailboxbetreiber, mit dem mensch drei Jahre lang zusammengearbeitet hat, auf einmal mit dem Studium fertig ist und keine Zeit mehr hat, und deshalb die ganze Struktur zusammenbricht, auf die man sich verlassen hat?
Die Schattenseite der Unabhängigkeit von staatlichen Instanzen oder kommerziellen Grossfirmen ist die Abhängigkeit von einer Hobbystruktur, die von der Lust und dem Engagement Einzelner abhängig ist.
Der einzige Ausweg aus dieser Lage ist, von Anfang an konsequent Gruppen zu unterstützen, die Vernetzung zwar unkommerziell, aber unabhängig von Einzelpersonen organisieren. Mailboxbetreiber müssen eine Basis aus mehreren Leuten haben und mit Technik arbeiten, die der Struktur gehört und nicht Einzelnen und die möglichst nicht in Privat- oder Firmenräumen steht, sondern in einem eigenen Büro / Laden. Das setzt voraus, dass die MailboxnutzerInnen bereit sind, an den Kosten des Projektes mit Nutzungsgebühren beteiligt zu werden. Solche Strukturen sind dann meist auch eher in der Lage, Unterstützung oder Schulungen anzubieten.