kriminalistische untersuchungen
3. zur bewachung in der nacht von dem 8. auf den 9. mai 1976
diensthabende beamte fuer den 7. stock:
frede, renate, assistentin zur anstellung im strafvollzugsdienst, vom 8. 5. , 18 uhr bis 9. 5. , 6 uhr 30egenberger, dieter, justizbeamter in der vollzugsanstalt stammheim, vom 8. 5. , 80 uhr bis 9. 5. , 6 uhr 30
angabe frede bei der zweiten vernehmung durch die kripo am 11. 5. 76:
"nachdem wir die gluehbirnen in empfang genommen haben, habe ich noch ca. eine halbe stunde lang maschinengeklapper aus der zelle der frau meinhof gehoert. es war eindeutig schreibmaschinengeklapper. ich konnte aus dem grund hoeren, da sich unser dienstzimmer nur ca. 10 m von der zelle der frau meinhof entfernt befindet. die tuer ist die ganze nacht ueber grundsaetzlich geoeffnet. " (11)
angabe egenberger , vernehmung am 12. 5. 76:
"schreibmaschinengeklapper habe ich in dieser nacht nicht gehoert. wahrscheinlich liegt es daran, dass die verbindungstuer zwischen dem zellentrakt und dem vorraum, in dem sich mein dienstzimmer befindet, grundsaetzlich geschlossen ist. " (12)
4. zur bewachung vom 17. auf den 18. 10. 1977 (13)
ein vollzugsbeamter, ein assistent zur aushilfe, hielt sich in der nacht vom 17. /18. 10. nicht in der glaskabine auf, von wo aus der trakt einsehbar ist, sondern im wachtmeisterzimmer hinter der doppeltuer im 7. stock.
erhard eppler im baden- wuerttembergischen landtag am 10. 10. 77 sagte, es waere unverantwortlich, dass man ". . . , einen einzigen vollzugsbeamten, dazu einen assistenten aushilfweise, von 18 uhr bis 16 uhr 30 im 7. stock in stammheim wachen laesst . . . " (14)
sowohl in der nacht vom 8. auf den 9. mai 1976 als auch in der nacht vom 17. auf den 18. oktober 1977 war jeweils ein im normalen vollzugsdienst in stammheim nicht angestellter assistent zur bewachung eingesetzt.
so war egenberger nach eigenen angaben der name der beamtin, die in der nacht vom 8. /9. mai 1976 mit ihm gemeinsam dienst hatte, unbekannt.
angabe egenberger , gegenueber der kriminalpolizei am 12. 5. 1976:
"das einzige, was ich mit ihr (ulrike meinhof) in dieser nacht zu tun hatte, war, dass ich mit meinem kollegen walz und einer weiblichen beamtin - ihr name ist mir nicht bekannt - die essensklappe geoeffnet habe. " (15)
am 17. /18. oktober 1977 hatte nach aussage vor dem stuttgarter landtag lediglich ein aushilfsweise eingesetzter assistent im 7. stock dienst.
auffallen ist, dass sowohl in der nacht vom 8. auf den 9. mai 1976, wie auch in der nacht vom 17. auf den 18. oktober 77 renate frede im 7. stock der jva stuttgart- stammheim wache hielt. am 17. /18. 10. 77 ist frau frede zur bewachung u. a. von verena becker auf der anderen seite des traktes eingesetzt und ist auch bei der zellenoeffnung von andreas baader, gudrun ensslin, jan- carl raspe und irmgard moeller anwesend. (16)