die logik der vernichtung

1. andere verdaechtige todesfaelle


vor dem tod ulrike meinhofs starben drei gefangene aus der raf:

- holger meins am 9. november 1974:

der staatsschutz liess ihn waehrend eines hungerstreiks gegen die vernichtenden bedingungen der isolationshaft planmaessig sterben;

- katharina hammerschmidt am 29. juni 1975:

ihre erkrankung wurde waehrend ihrer haft nicht rechtzeitig behandelt;

- siegfried hausner am 4. mai 1975 im gefaengnis stuttgart- stammheim:

er wurde in dieses gefaengnis transportiert, schwerverletzt, obwohl die schwedischen aerzte, die ihn behandelt hatten, einhellig davor gewarnt hatten, da eine verlegung den tod bedeuten wuerde.

jetzt, nachdem auch jan-carl raspe, andreas baader, gudrun ensslin und ingrid schubert zu tode gekommen sind, gewinnen fruehere vorfaelle, die sich waehrend der haft politischer gefangener ereignete, den rang von angriffen auf die koerperliche unversehrtheit der gefangenen und lassen vermuten, dass der tod dieser haeftlinge ins auge gefasst und in kauf genommen wurde.

isoliert betrachtet koennen folgende ereignisse noch als vereinzelte entgleisungen abgetan werden. im gesamtzusammenhang machen sie jedoch einen voelig anderen sinn:

- der mehrtaegige trinkwasserentzug bei andreas baader waehrend des hungerstreiks mai/juni 1973, der eine aerztlich nachgewiesene, schwere nierenschaedigung zur folge hatte;

- die einstellung der zwangsernaehrung bei dem nierenkranken andreas baader (anm. d. uebers.: im franz. original steht hier irrtuemlich holger meins;meins starb am 9. november 1974)) am 4. november 1974, dem 51. tag des hungerstreiks;

- der trinkwasserentzug vom 14. bis 18. oktober 1974 bei ronald augustin waehrend desselben hungerstreiks;die aufhebung dieser massnahmen konnte erst nach einem gerichtsbeschluss erreicht werden.

die liste dieser massnahmen ist unvollstaendig.

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Wed Apr 16 12:31:37 1997