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Datum: 08.10.1996, Berliner Zeitung
Ressort: Politik
Autor: (nicht benannt)
Widersprüchliche Aussagen in Lübeck

Lübeck. ba Für den siebenten Tag des Verfahrens im Lübecker Prozeß wurden gestern acht Feuerwehrleute als Zeugen geladen, die in der Brandnacht in der Hafenstraße im Einsatz waren. Deren Aussagen widersprachen sich teilweise diametral. Ein 56jähriger Hauptbrandmeister gab an, beim Eintreffen an verschiedenen Stellen des Katastrophenhauses Feuer gesehen zu haben, so im ersten Stock und in einem hölzernen Vorbau. Ein anderer Feuerwehrmann erklärte dagegen, in dem hölzernen Vorbau zunächst nur Rauch gesehen zu haben, während es im ersten Stock bereits lichterloh brannte. Für das Verfahren gegen den angeklagten Libanesen Safwan Eid ist die Bestimmung des Ausbruchsortes von Bedeutung. Die Anklage geht davon aus, daß der Brand im ersten Stock gelegt wurde. Das würde nahelegen, daß der Täter aus dem Haus stammt. Die Verteidigung und der Gutachter Prof. Ernst Achilles schließen dagegen einen Brandanschlag von außen nicht aus, der möglicherweise in dem hölzernen Vorbau seinen Anfang nahm.

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© G+J BerlinOnline GmbH, 21.02.1997