Datum: | 31.10.1996, Berliner Zeitung | |
Ressort: | Politik | |
Autor: | (nicht benannt) | |
Zeuge erschüttert Theorie der
Anklage im Lübecker Prozeß
Lübeck. ba Im Lübecker Brandprozeß hat ein Beamter der Kriminalpolizei gestern durch seine Zeugenaussage die Theorie der Staatsanwaltschaft über den Ausbruch des Feuers in Frage gestellt. Der Mitarbeiter der Lübecker Spurensicherung bestätigte, daß die Stelle im ersten Stock des Hauses Hafenstraße 52, wo der Angeklagte Safwan Eid das Feuer gelegt haben soll, tiefer liegt als die angrenzende Treppe. Nach Auffassung der Anklagevertreter muß das brennende Benzin - quasi bergauf - zu dieser Treppe geflossen sein. Mitarbeiter der Kripo und der Spurensicherung mußten gestern in Zeugenaussagen häufig bekennen, daß sie wichtige Spuren in dem Katastrophenhaus, in dem zehn Menschen starben, nicht oder nur unzulänglich geprüft hätten. So wurde nicht klar, welche Gegenstände nach Fingerabdrücken untersucht wurden, die Lage der Brandleichen wurde nicht dokumentiert. |
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