BGH hebt Freispruch von Safwan Eid auf |
Verfeindet: Die Großfamilien Eid und El-Omari |
Lübeck - Jahrelang lebten sie im Flüchtlingsheim an der Hafenstraße unter einem Dach, heute stehen sie einander unversöhnlich gegenüber: Seit der Brandkatastrophe sind die aus dem Libanon stammenden Großfamilien Eid und El-Omari verfeindet. Während der überwiegende Teil der Hausbewohner, die bei dem Feuer teils schwerverletzt worden waren, sich auch als Nebenkläger mit dem Angeklagten Safwan Eid solidarisierten, hält die zwölfköpfige Familie El-Omari ihren ehemaligen Nachbarn für schuldig. Die El-Omaris allein haben als Nebenkläger den Brandprozeß zur Neuauflage gebracht. Sowohl im Lübecker Landgericht als auch auf der Straße kam es mehrmals zu erregten, auf arabisch geführten Wortgefechten zwischen Angehörigen beider Familien, die einander dann später bezichtigten, den Streit begonnen zu haben. Wie auch für alle übrigen Hausbewohner hatte die Brandkatastrophe für beide Familien schwerwiegende Folgen: Familie El-Omari verlor einen 17jährigen Sohn in den Flammen; einige Mitglieder trugen ebenso schwerwiegende Verletzungen davon wie Angehörige von Safwan Eid, darunter dessen Mutter. Der junge Libanese selbst hatte sich bei dem Feuer leichtere Verbrennungen an den Ohren zugezogen. Die 45 Jahre alte Assia El-Omari, Mutter von sieben Kindern, von denen nur noch sechs leben, hatte als Zeugin im Lübecker Prozeß von einem lautstarken Streit berichtet, den sie in der Brandnacht im Haus gehört habe. Die anderen Hausbewohner hatten im Zeugenstand lediglich von kleineren Zwistigkeiten, aber nicht von größeren Konflikten berichtet - geschweige denn von jener nächtlichen Auseinandersetzung, in der die Staatsanwaltschaft bis zum Schluß das Motiv für die Brandlegung vermutete. (km)
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