 |
|
|
Online seit:
|
Fri Sep 4 00:22:08 1998
|
Datum=09.12.1996; Seite=7; Artikel=sylvio; Schlagwort=Kriminalität/Brände/;
Titel: LÜBECK (dpa).
Text:
Die Verteidigung des im Lübecker Brandprozeß angeklagten Safwan Eid fühlt sich durch Aussagen von vier Feuerwehrleuten bestätigt. Sie sagten übereinstimmend aus, daß unter der Leiche des aus dem Vorbau geborgenen Sylvio A. kein Brandschutt gelegen habe.
Die Verteidigung hält dies für ein weiteres Indiz dafür, daß das verheerende Feuer, bei dem am 18. Januar zehn Menschen starben, von außen im Vorbau des Asylbewerberheimes gelegt wurde. Die Staatsanwaltschaft wirft dagegen dem ehemaligen Hausbewohner Eid vor, das Feuer im ersten Stock gelegt zu haben. Sie stützt sich auf Gutachten des Bundes- und des Landeskriminalamtes, die eine Stelle in einem Flur des ersten Obergeschosses als Brandausbruchsort festgestellt hatten.
Die Todesumstände des Mannes aus Togo sind bis heute ungeklärt. Die Obduktion hatte ergeben, daß er nicht zweifelsfrei durch Feuer oder Rauch ums Leben gekommen sein muß. Die Zeugen schilderten, der Mann habe auf dem Bauch gelegen, sein Rücken sei verkohlt, sein Gesicht dagegen noch zu erkennen gewesen. Unter der Leiche sei der Fußboden zu sehen gewesen, während um den Toten herum Brandschutt gelegen habe. Dies deutet nach Ansicht der Verteidigung darauf hin, daß der Mann starb, als der Vorbau zu brennen begann.
Daß seine Leiche nach Aussagen verschiedener Zeugen stärker verkohlt war als andere, sei auch ein Indiz dafür, daß das Feuer im Vorbau seinen Anfang nahm und von außen gelegt wurde. Das hält auch der Frankfurter Brandschutzexperte Ernst Achilles für möglich. Diese Annahme sei durch den Ortstermin am vergangenen Mittwoch belegt worden, erklärte die Verteidigung. Im Vorbau des Hauses und im Treppenhaus des Erdgeschosses seien weitaus stärkere Brandspuren zu sehen gewesen als im ersten Stock. dpa em kö ik 091712 Dez 96
Eingang=DPA_09/12_15:18
[Lübeck - Hauptseite | Presse | Was gibt's Neues | Inhalt | Feedback ]