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Das SVZ online Archiv
Nachrichten aus Deutschland und der Welt vom 20. Januar 1996


Ursache für Brand in Lübeck weiter unklar

Festgenommene aus Mecklenburg auf freien Fuß gesetzt

Lübeck (AP/dpa/EB) Der Tag nach Lübeck: Die Ursache für die Brandkatastrophe bleibt unklar. Vier verhaftete Jugendliche aus Mecklenburg wurden wieder freigelassen. Rettungsmannschaften suchen nach weiteren Opfern.

Die drei am Donnerstag vorläufig festgenommenen jungen Männer aus Grevesmühlen und Umgebung wurden gestern aus der Haft entlassen, weil kein dringender Tatverdacht gegen sie bestand. Die Polizei schloß einen Anschlag aber weiter nicht aus. Unterdessen setzte sie die Suche nach vier noch vermißten Bewohnern des Asylbewerberheims fort. Bei dem Feuer hat es mindestens zehn Tote und 30 Verletzte gegeben, einige schweben noch immer in Lebensgefahr.

Am Donnerstag abend war eine vierte Person festgenommen worden, sie wurde ebenso wie die drei Männer im Alter von 17 bis 26 Jahren wieder auf freien Fuß gesetzt. Alle hatten ein Alibi.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Simonis legte am Nachmittag ein Gesteck aus weißen Lilien vor dem abgebrannten Haus nieder. Sie äußerte ihre tiefe Betroffenheit, dabei sei es gleichgültig, ob es ein Anschlag war, oder ein Unglück. Die Stadt Lübeck richtete für die Opfer ein Spendenkonto ein: "Brandopferhilfe Lübeck", Postgiroamt Hamburg (BLZ 200 100 20), Kontonummer 104 00 201.

Auch führende Politiker in Mecklenburg-Vorpommern zeigten sich bestürzt über die Brandkatastrophe. Innenminister Geil meinte, Lübeck rufe Erinnerungen an die Ereignisse von Rostock-Lichtenhagen wach.


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