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Nachrichten aus Deutschland und der Welt vom 19. September 1996
Lübeck (dpa) Im Prozeß um die Brandstiftung in einem Lübecker Asylbewerberheim hat der angeklagte Safwan Eid erstmals ausgesagt und dabei seine Unschuld beteuert. "Die waren das. Die haben unser Treppenhaus verbrannt", habe er damals dem Rettungssanitäter gesagt, sagte der Libanese gestern vor der Jugendstrafkammer des Landgerichts Lübeck. Der Sanitäter, der als Hauptbelastungszeuge gilt, hatte dagegen einige Tage nach dem Brand am 18. Januar den Ermittlungsbehörden erklärt, Eid habe gesagt: "Wir waren's." Am kommenden Montag, dem nächsten Verhandlungstag, soll der Sanitäter gehört werden.
Der Libanese muß sich wegen besonders schwerer Brandstiftung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Bei dem verheerenden Feuer in dem Flüchtlingsheim waren zehn Menschen ums Leben gekommen, 38 wurden verletzt. Eine zentrale Rolle spielte gestern die Frage nach Safwan Eids Geburtsdatum. Eids Vater hatte ausgesagt, sein ältester Sohn sei am 10. November 1975 geboren worden. In seinem Ausweis war dagegen der 1. Januar 1975 angegeben. Als Erwachsenem droht Eid bei einer Verurteilung lebenslange Haft, als Heranwachsendem unter 21 Jahren dagegen eine Höchststrafe von zehn Jahren.
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