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Nachrichten aus Deutschland und der Welt vom 19. Juni 1997
Lübeck (AP) Die Verteidigung von Safwan Eid hat Freispruch für ihren wegen der Lübecker Brandkatastrophe angeklagten Mandanten beantragt. Rechtsanwältin Gabriele Heinecke erklärte gestern vor dem Lübecker Landgericht, Eid sei nicht Verursacher des Leids, sondern ein Opfer wie die anderen Hausbewohner. Ihre Kollegin Barbara Klawitter forderte eine Entschädigung für die fünf Monate der Untersuchungshaft. Bei dem Brand im Asylbewerberheim waren am 18. Januar 1996 zehn Menschen ums Leben gekommen und 38 zum Teil schwer verletzt worden. Der Libanese muß sich seit Mitte September wegen des Verdachts der Brandstiftung verantworten. Die Staatsanwaltschaft hatte vor zwei Wochen mangels Beweisen ebenfalls Freispruch gefordert, obwohl sie erhebliche Verdachtsmomente sah. Das Urteil wird am 30. Juni erwartet.