Presseerklärung vom 06.11.1999
Polizeiaufmarsch statt Naziaufmarsch
Nachdem gestern das OVG das Verbot des geplanten Naziaufmarsches bestätigt
hatte, zeichnete sich in den frühen Morgenstunden ab, daß diese ihre Großmobilisierung
nicht aufrecht halten konnten. Die Nazikader Heise und Pfingsten wurden Freitag
abend in Vorsorgegewahrsam genommen und sollen dem Haftrichter vorgeführt werden.
Regionale Faschisten sagten eine Ersatzveranstaltung im Raum Göttingen mit der
Begründung ab, angesichts der großangelegten linken Gegenmobilisierung sei mit
"unnötigen eigenen Opfern" zu rechnen.
Der Polizeiapparat zeigt während dessen mit aller Härte, daß autonomer Widerstand gegen den Naziaufmarsch schon im Vorfeld unterbunden werden soll. Durch die polizeilich hermetische Abriegelung der Stadt wird die Teilnahme an antifaschistischen Gegenaktionen quasi unmöglich gemacht. Bisher wurden mindestens 12 AntifaschistInnen während Vorkontrollen in Gewahrsam genommen. Vorwand hierfür war, daß diese in anderen Städten polizeilich auffällig geworden seien. Damit wird die u.a. von der CDU schon seit Tagen vorangetriebene Spaltung von bürgerlichem und autonomem Widerstand polizeilich umgesetzt. Kurzzeitig wurde selbst der Asta-Vorsitzende, welcher Anmelder der Kundgebung auf dem Campus ist, in Gewahrsam genommen.
Trotz der massiven Behinderung bei der Anreise von linken GegendemonstrantInnen seitens der Polizei haben sich mittlerweile 1.000 KundgebungsteilnehmerInnen auf dem Bahnhofsvorplatz eingefunden, um von dort aus an dem Antifablock unter dem Motto "Faschisten bekämpfen! Zusammen. Auf allen Ebenen. Mit allen Mitteln." teilzunehmen.
Die Faschisten haben angesichts ihres heutigen Desasters schon angekündigt, in Kürze wieder ihr Glück in Göttingen zu versuchen. Eine Sprecherin der Autonomen Antifa [M] erklärte hierzu: "Auch beim nächsten Mal, egal wann, werden wir uns den Faschisten direkt entgegenstellen und ihnen keinen Raum für propagandistische Aufmärsche lassen! Auch die Kriminalisierungsversuche seitens der Polizei werden daran nichts ändern."
Für Fragen und Informationen steht ihnen das Infotelefon der Autonomen Antifa (M) zur Verfügung. Sie erreichen es unter der Nummer: 0177/481 47 07
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