An dem Bündnis
gegen den geplanten Naziaufmarsch am 15. Juli 2000 in Göttingen wollte
sich der rechte AStA der Universität Göttingen beteiligen. Das aus über
70 Gruppen bestehende Bündnis erteilte dem AStA auf der Sitzung vom
22. Juni 2000 eine klare Absage und vermied somit eine Verschiebung
des Anti-Nazi-Bündnisses nach rechts.
Während der Vorbereitungen der letzten Demonstration gegen den Versuch
der Nazis am 15. April 2000 in Göttingen aufzumarschieren, gab es eine
ähnliche Situation im Bündnis. Die Autonome Antifa [M] forderte den
Ausschluss des rechten AStA und machte von diesem ihre weitere Teilnahme
abhängig. Damals positionierte sich das Bündnis nicht gegen eine Beteiligung
rechter Gruppierungen. Die Folge war, dass mehrere linke Gruppen aus
Göttingen, darunter auch die Autonome Antifa [M], das vom DGB initiierte
Bündnis verließen. Die Begründung war, dass die Autonome Antifa [M]
nicht mit Rassisten gegen Rassisten demonstrieren werde. Am 15. April
2000 gab es in Folge dessen zwei gleichzeitig stattfindende Demonstrationen.
Einer erneuten Spaltung wollte man diesmal zuvor kommen. Das Bündnis
sprach sich eindeutig und einstimmig gegen eine Beteiligung rechter
Kräfte aus. Der anwesende Vertreter des AStA musste das Bündnis verlassen.
Der rechte AStA hatte unter anderem in seinen Publikationen (AStA-Spumante)
den "Verein Verfolgter des Nationalsozialismus" (VVN) und die rechtsextremen
NPD gleichgesetzt und somit den Nationalsozialismus verharmlost und
relativiert. Außerdem sprach sich der AStA deutlich gegen antifaschistische
Gruppen in der Stadt Göttingen aus und diffamierte sie in zahlreichen
Flugschriften. Der RCDS, eine der tragenden Gruppen des AStA, duldet
in seinen Reihen auch einen Schreiber der rechtsextremen Zeitung "Junge
Freiheit". Dies waren die Gründe, die zu einer deutlichen Positionierung
des Bündnisses gegen den rechten AStA führten. Aus diesem Grund ist
eine Beteiligung der Autonomen Antifa [M] und anderer linker Gruppen
am Bündnis möglich.
Ein Sprecher der Autonomen Antifa [M]: "Mit der deutlichen Positionierung
des Bündnisses gegen den rechten AStA ist die Möglichkeit gegeben eine
breite Bündnisdemonstration am Tag des geplanten Naziaufmarsches durchzuführen.
Wir rufen daher zur gemeinsamen antifaschistischen Demonstration am
15. Juli 2000 auf. In der jetzigen Situation ist es möglich, zusammen
und auf allen Ebenen den Faschisten und anderen rechten Kräften eine
deutliche Absage zu erteilen."
Unter dem Motto "turn left - smash right" mobilisiert
die Autonome Antifa [M] zur geplanten Bündnisdemonstration am 15. Juli
2000, mit dem Ziel, sich, mit einer von vielen gesellschaftlichen Kräften
getragenen Aktion, den Nazis direkt in den Weg zu stellen.