Junge Union Göttingen positioniert
sich eindeutig rechts!
Am kommenden
Wochenende veranstaltet die Junge Union Göttingen einen Kongress unter
dem Titel
"30 Jahre danach: Die 68er-Bewegung und ihre Folgen" im Göttinger Hotel
"Rennschuh".
Die Junge Union hat als Hauptredner den Rechtsextremisten Klaus Rainer
Röhl eingeladen. Röhl zählt zu den Initiatoren der "Initiative 8. Mai".
Dieses Initiative versuchte mit einer Kampagne zum 50ten Jahrestag der
Befreiung vom Faschismus am 8. Mai 1995 medienwirksam den 8. Mai als
"Tag der Niederlage der Deutschen" zu besetzten. Laut der Initiative
8. Mai habe die Unterdrückung des "Deutschen Volkes" erst am 8. Mai
1945 richtig begonnen.
Nach 1995 tauchte Röhl vor allem auf Veranstaltungen der Rechten auf,
die die Wehrmacht als saubere Armee darstellen wollten und ihre Kriegsverbrechen
geleugnet wurden. Das Zielpublikum des Kongresses der Jungen Union Göttingen
befindet sich am rechten Rand und daraus macht die JU auch keinen Hehl.
Z.B. wird in der rechtsextremistischen Zeitung "Junge Freiheit" für
den Kongress von der Jungen Union geworben.
Während die gesellschaftliche Debatte um Rechtsextremismus in der BRD
kein Ende nimmt, sich die Ministerpräsidenten der Länder fast einstimmig
für ein Verbotsantrag der NPD einsetzen, ist es schon verwunderlich
wie weit rechts sich die Junge Union mit diesem Kongress positioniert.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Thesen der Neuen Rechten, die
durch Teilnahmezusagen des saarländischen Ministerpräsidenten Peter
Müller (CDU) und dem niedersächsischen CDU-Fraktionsvorsitzenden Christian
Wulf auch auf genügend Öffentlichkeit und Presse stoßen werden. Mit
diesem Kongress wird deutlich, wie schwimmend die Grenzen zwischen Konservativismus
der CDU und der Jungen Union und offener rechtsextremer Positionen sind.
Nach dem in Göttingen vor kurzem vier Aufmarschversuche der NPD auch
am breiten antifaschistischen Widerstand scheiterten und verboten wurden,
die Regierung das Thema Rechtsextremismus zur obersten Staatsdoktrin
erhoben hat, war es selbst von der konservativen Jungen Union kaum zu
erwarten, dass sie mit einem solchen Kongress ein Forum für die extreme
Rechte bieten und sich mit ausgewiesenen Revanchisten als Hauptredner
schmücken würden.
Die Autonome Antifa [M] ruft mit zahlreichen weiteren Gruppierungen
zum antifaschistischen Widerstand gegen die Junge Union und deren Kongress
auf und wird sich an der geplanten Demonstration gegen den Schulterschluss
von Konservativen und der extremen Rechten am Samstag, den 28.Oktober
2000 um 9.30 Uhr am Posthof beteiligen.
Weiter gebe es für das Hotel Rennschuh die Möglichkeit der Jungen Union
die Veranstaltungsräume zu kündigen und somit der Jungen Union und ausgewiesenen
Rechtsextremen das Forum für ihre reaktionäre Propaganda zu nehmen,
so die Autonome Antifa [M].
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