Kein Friede mit Deutschland!
Unter dem Motto "Kein
Friede mit Deutschland" haben heute 3oo Menschen mit einer Demonstration
durch die Göttinger Innenstadt von 17h - 18.30h gegen die "Normalisierung"
der deutschen Verhältnisse protestiert.Dies
kann angesichts der kurzfristigen Mobilisierung als Erfolg gesehen werden.
Anlass war der heutige Beschluss des Bundestages, Truppen zur Unterstützung
des Krieges in Afghanistan zu entsenden. In den Redebeiträgen, unter
anderem der Antifa [M], wurde besonders der offensichtliche Wunsch der
deutschen Regierung hervorgehoben, endlich ohne jede Beschränkung am
internationalen militärischen Geschehen teilzunehmen.
Dies wurde verdeutlicht anhand von Äußerungen des amerikanischen Verteidigungsministers
Rumsfeld, der erklärt hatte, das Deutschland zwar um Unterstützung,
nicht jedoch um spezifische Truppenteile gebeten worden war. Wenn Bundeskanzler
Schröder also jetzt von "Verantwortung" und dem "Ende der Nachkriegszeit"
redet, dann will er eine "Normalisierung", in der Deutschland alle Lehren
aus dem NS abgeschüttelt hat.
Von Deutschland soll, nach dem Willen der Regierung, wieder Krieg ausgehen
dürfen. Diese Entwicklung hat bereits begonnen mit dem Krieg gegen Jugoslawien
und der damaligen Begründung, gerade wegen der Erfahrung mit dem Holocaust
wäre Deutschland geeignet, Frieden mit militärischen Mitteln zu erzwingen.
Deutschland führt in dieser Begründung Krieg also nicht trotz, sondern
wegen Auschwitz.
Victoria Neuss, Sprecherin der Antifa [M] kommentierte dies heute folgendermaßen:
"Wenn Deutschland sich selbst die Möglichkeit des Krieges einräumt,
dann ist damit auch die Rückkehr zu der Normalität gemeint, die vor
dem Verlust des 2.Weltkrieges gegeben war. Dies ist auch eine Kriegserklärung
an den radikalen Widerstand und in Göttingen hat sich bereits angedeutet,
was "kein Friede mit Deutschland" bedeuten kann."
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