Polizeistaat setzt erneut
Naziaufmarsch in Göttingen durch!
Antifaschistische Blockaden auf der NPD-Route!
Ein Großaufgebot der
Polizei hat heute in Göttingen einen Aufmarsch von etwa 150 Faschisten
gegen den hartnäckigen Widerstand tausender Antifaschistinnen und
Antifaschisten durchgesetzt.
Lediglich 150 Neonazis aus
den Spektren der NPD und der "freien Kameradschaften" folgten
dem bundesweiten Aufruf zu einem Aufmarsch am 1. Mai nach Göttingen.
Demonstriert wurde damit heute erneut, dass das politische und reale
Kräfteverhältnis auf der Straße in Göttingen eindeutig
zu Ungunsten der Neonazis festgeschrieben bleibt.
Um so absurder muteten die
Szenen des Tages rund um den Schützenplatz an. Ein Großaufgebot
der Polizei riegelte den Stadtteil westlich des Bahndammes ab und ging
massiv gegen die zuvor öffentlich angekündigten antifaschistischen
Proteste vor. Die Besetzung des Schützenplatzes wurde gegen 9.45
Uhr geräumt. Gegen Blockaden, so auch auf dem Groner Tor, ging
die Polizei zum Teil extrem gewalttätig vor. Mehrfach wurden AntifaschistInnen
von der Polizei eingekesselt, mindestens 104 wurden "in Gewahrsam"
oder fest genommen, es gab mehrere Verletzte. Trotz des erklärten
Zieles, Blockaden zu verhindern, gelang es immer wieder größeren
oder kleineren antifaschistischen Gruppen die Naziroute zu blockieren.
In der Königsallee musste die Polizei schließlich zusätzliche
Einheiten heranziehen und einen schützenden Kessel um die Faschisten
bilden, um diese sicher zurück zum Schützenplatz zu geleiten.
Die Autonome Antifa [M] schätzt, dass sich insgesamt gut 800 Menschen
an den direkten Aktionen beteiligt haben oder sich dazu auf den Weg
machten.
"Das Problem sind
in Göttingen nicht 150 rangekarrte Faschisten. Das Problem sind
eine Stadtverwaltung und ein Polizeichef, denen kein Aufwand zu hoch
ist, um diesen Neonazis ihren Aufmarsch so angenehm wie möglich
zu gestalten", erklärte die Sprecherin der Autonomen Antifa
[M] nach dem heutigen Tag. Das Einsatzkonzept der Polizei, den Bereich
westlich der Bahnlinie für einen ordnungsgemäßen Naziaufmarsch
abzusperren und gegen antifaschistischen Widerstand massiv vorzugehen,
kann von den Faschisten nur als Ermunterung verstanden werden, weitere
Provokationen in Angriff zu nehmen: "Wenn es die Faschisten bisher
nicht geschafft haben in Göttingen "national befreite Zonen"
zu erkämpfen, hat die Polizei heute versucht dieses Handwerk zu
übernehmen - mit mäßigem Erfolg wie die diversen Blockaden
auf der Nazi-Route beweisen."
Die Autonome Antifa [M]
ruft für heute Abend, 18 Uhr, zur Beteiligung an der revolutionären
1. Mai Demo in Berlin, ab Rosa-Luxemburg-Platz, auf. "Der
1. Mai ist ein traditioneller Kampftag der Linken, daran ändern
auch einige klägliche Naziaufmärsche nichts",
erklärte die Sprecherin der Göttinger Gruppe ihre politische
Schwerpunktsetzung.
Autonome Antifa [M]