Schon heute: Zahlreiche Göttinger
Straßen in"Via Carlo Giuliani" umbenannt
Unbekannte AktivistInnen haben
offenbar in der Nacht zum Freitag zahlreiche Straßenschilder in
der Göttinger Innenstadt und um den Uni-Campus mit dem Schriftzug
"Via Carlo Giuliani" überklebt.
Carlo Giuliani wurde am 20. Juli
2001 während der militanten Massenproteste gegen den G8-Gipfel in
Genua von einem Polizisten getötet. Carlo Giuliani hatte in Genua
einen Polizei-Landrover mit einem Feuerlöscher angegriffen. Der im
Polizeidienst stehende 20-jährige Wehrpflichtige Marco Placanicia
schoss dem Demonstranten daraufhin gezielt in den Kopf, anschließend
wurde der tödlich Getroffene von einem Polizeifahrzeug überrollt.
Während offiziell eine Notwehrsituation des Todesschützen verkündet
wurde, sprechen die Eltern des 23-jährigen Carlo Giuliani und linke
Gruppen von einem politischen Mord.
Dazu die Autonome Antifa [M]: "Uns geht es um den politischen
Zusammenhang, innerhalb dessen Carlo Giuliani getötet wurde. Wenn
Bundeskanzler Schröder nach den Polizeischüssen am Rande des
EU-Gipfels in Götheborg den militanten Aktivisten drohte, sie müssten
die Konsequenzen ihres Handelns zu spüren bekommen, und wenn vor
Genua über die Kapazitäten der Leichenhäuser spekuliert
wurde, dann sind die Todesschüsse auf den italienischen Demonstranten
der Höhepunkt dieser Eskalationsstrategie der europäischen Regierungen.
Ein angekündigter politischer Mord!"
Um an die Umstände des Todes
Carlo Giulianis zu erinnern, ruft die Autonome Antifa [M] für Samstag,
den 20. Juli 2002 zu einer Kundgebung um 22.00 Uhr auf dem Göttinger
Bahnhofsplatz auf. Auf einer großen Leinwand werden zahlreiche der
eindrücklichen Bilder des letztjährigen "summer of resistance"
gezeigt. Die Autonome Antifa [M] begrüßte die Straßenumbenennungen
und kündigte für die Kundgebung am Samstag Abend an: "Ab
Morgen heißt der Göttinger Bahnhofsplatz Piazza Carlo Giuliani!"
Mit antifaschistischen Grüßen
Autonome Antifa [M]
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