Presseerklärung vom 18.02.1998

Ob Studt oder Morich:

Bereitschaftspolizei raus aus Göttingen!

Am 17. Februar 1998 wurde der neue Führer der 3. Hundertschaft der Landesbereitschaftpolizei, Jürgen Morich, in sein Amt eingeführt (siehe GT vom 18.02.1998). Seit ihrer Stationierung in Göttingen im April 1996 sorgte die "starke Truppe" aus der Zietenkaserne unter der Führung Karsten Studts für Schlagzeilen:

Bereits am 1. September 1996 lieferten die BePos (Bereitschaftspolizei) ihren blutigen Einstand. Eingesetzt zur Ermöglichung der revanchistischen Ehrenmalfeier im Rosengarten, prügelten die Beamten auf antifaschistische DemonstrantInnen ein und verletzten zahlreiche Menschen, z.T. schwer (Armbrüche, Platzwunden, Bißwunden, Gehirnerschütterungen und unzählige Prellungen). Die lapidare Begründung für diesen Einsatz lautete: Die Beamten fühlten sich durch die DemonstrantInnen provoziert!

Am 3. März 1997 griffen die Beamten mehrfach eine SchülerInnendemonstration gegen den unmittelbar bevorstehenden Castor-Transport an. Auch hier prügelten die Bereitschaftspolizisten hemmungslos auf die z.T. sehr jungen SchülerInnen ein und verursachten eine Knochenabsplitterung im Unterarm sowie zahlreiche Platzwunden, Gehirnerschütterungen und Prellungen.

Linke Demonstrationen sind permanent von Übergriffen dieser 81 Beamten bedroht. Nachdem der neue Führer, Jürgen Morich, bereits ankündigte, er werde seinen Posten "nicht als neuer Besen" antreten, ist zu erwarten, daß diese polizeiliche Eskalationsstrategie auch weiterhin beibehalten wird. BePo und ihr neues Heim, der 55 Mio. DM teure Polizeineubau in der Jheringstraße, sind ein Ausdruck der auch in Göttingen praktizierten "Inneren Sicherheit". Bei über 15% Arbeitslosigkeit braucht Göttingen eigentlich keine neue Polizeiwache und keine neue Polizeihundertschaft, sondern etwas anderes. Aber diese "innere Aufrüstung" ist wohl eher als Form der "präventiven Aufstandsbekämpfung" zu verstehen, denn soziale Mißstände bringen über kurz oder lang auch sozialen Widerstand mit sich, und darauf will wohl auch Göttingen vorbereitet sein. Eine Sprecherin der Autonomen Antifa (M) äußerte hierzu: "Bereits jetzt ist die Göttinger BePo berühmt-berüchtigt in der Linken und unter zahlreichen Jugendlichen. Aufgrund der teilweise schmerzlichen Erfahrungen gilt für viele allein ihr Auftreten schon als Provokation. Auf der Demonstration am Samstag, den 21. Februar 1998, ist die Einsatzleitung aufgefordert, ihre Schlägertruppe zurückzuhalten!"

Bereitschaftspolizei raus aus Göttingen!
Zusammen kämpfen gegen Polizei- und Überwachungsstaat!

Antifaschistische Aktion/Bundesweite Organisation Autonome Antifa (M)

  organisiert in der

 

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