Polizeiaufmarsch statt Naziaufmarsch!
Nachdem gestern das OVG das Verbot des geplanten Naziaufmarsches bestätigt
hatte, zeichnete sich in den frühen Morgenstunden ab, daß diese ihre Großmobilisierung
nicht aufrecht halten konnten. Die Nazikader Heise und Pfingsten wurden
Freitag abend in Vorsorgegewahrsam genommen und sollen dem Haftrichter
vorgeführt werden. Regionale Faschisten sagten eine Ersatzveranstaltung
im Raum Göttingen mit der Begründung ab, angesichts der großangelegten
linken Gegenmobilisierung sei mit "unnötigen eigenen Opfern" zu rechnen.
Der Polizeiapparat zeigt während
dessen mit aller Härte, daß autonomer Widerstand gegen den Naziaufmarsch
schon im Vorfeld unterbunden werden soll. Durch die polizeilich hermetische
Abriegelung der Stadt wird die Teilnahme an antifaschistischen Gegenaktionen
quasi unmöglich gemacht. Bisher wurden mindestens 12 AntifaschistInnen
während Vorkontrollen in Gewahrsam genommen. Vorwand hierfür war, daß
diese in anderen Städten polizeilich auffällig geworden seien. Damit wird
die u.a. von der CDU schon seit Tagen vorangetriebene Spaltung von bürgerlichem
und autonomem Widerstand polizeilich umgesetzt. Kurzzeitig wurde selbst
der Asta-Vorsitzende, welcher Anmelder der Kundgebung auf dem Campus ist,
in Gewahrsam genommen.
Trotz der massiven Behinderung
bei der Anreise von linken GegendemonstrantInnen seitens der Polizei haben
sich mittlerweile 1.000 KundgebungsteilnehmerInnen auf dem Bahnhofsvorplatz
eingefunden, um von dort aus an dem Antifablock unter dem Motto "FASCHISTEN
BEKÄMPFEN! zusammen. auf allen ebenen. mit allen mitteln." teilzunehmen.
Die Faschisten haben angesichts
ihres heutigen Desasters schon angekündigt, in Kürze wieder ihr Glück
in Göttingen zu versuchen. Eine Sprecherin der Autonomen Antifa [M] erklärte
hierzu: "Auch beim
nächsten Mal, egal wann, werden wir uns den Faschisten direkt entgegenstellen
und ihnen keinen Raum für propagandistische Aufmärsche lassen! Auch die
Kriminalisierungsversuche seitens der Polizei werden daran nichts ändern."
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