Gruene ließen Fluechtlinge raeumen

Date: Tue, 15 Jun 1999
From: Info Cologne 99 
Subject: Koeln: Gruene ließen Fluechtlinge raeumen

Koeln: Gruene ließen Fluechtlinge raeumen

Heute morgen, am Dienstag, den 15. Juni, ließen die Gruenen Koeln ihr 
Buero polizeilich raeumen, in dem Fluechtlinge einen befristeten 
Hungerstreik durchfuehrten.

Am 4. Juni 1999 wurde das Kreisverbandsbuero der Gruenen Koeln durch 
Fluechtlinge besetzt. Die Fluechtlinge der Karawane fuer die Rechte der 
Fluechtlinge und MigrantInnen protestierten mit einem Hungerstreik gegen 
rassistischen Teror und für Menschenrechte, Gerechtigkeit und Frieden. 
Bereits am Montag, unmittelbar nach der Europawahl, stellten die Gruenen 
den Raeumungsantrag und Strafantrag wegen angeblicher Sachbeschaedigung. 
Die Raeumung des Gruenen-Bueros begann heute kurz vor 10 Uhr morgens. 
Fuer heute Dienstag, 11 Uhr, war dort eine Pressekonferenz der 
Hungerstreikenden angesetzt, die ueber die Inhaftierung von Alex Alayo 
Chavez informieren sollte. Alex Alayo Chavez aus Peru, Teilnehmer des 
Hungerstreiks, wurde am 8. Juni auf dem Weg zu einem Treffen verhaftet 
und sitzt seit dem 10. Juni in Abschiebehaft in Bueren. Sollte er nach 
Peru abgeschoben werden, ist damit zu rechnen, dass er gefoltert und 
in menschenunwuerdige Isolationshaft gebracht wird, da er in Peru 
landesweit gesucht wurde. "Die Abschiebung von Fluechtlingen in 
Krisengebiete lehnen die Gruenen ab" schrieben die Gruenen Koeln in 
ihrer Presseerklaerung am 4.6.99. Die Hungerstreikenden wurden nach der 
Raeumung in das Polizeipraesidium Koeln am Waidmarkt gebracht. Zur Zeit 
befinden sie sich noch in Polizeigewahrsam. Was ihnen weiter droht ist 
unklar.

Den befristeten Hungerstreik unter dem Titel "Wir hungern nach 
Gerechtigkeit" haben die Hungerstreikenden aus Kamerun, Nigeria, 
Kurdistan, Peru, Tamil Eelam, Sri Lanka, Togo, USA und der BRD  beim 
EU-Gipfel begonnen und wollten ihn bis zum Ende des G7-Gipfels am 20. 
Juni fortsetzen.

Wir solidarisieren uns mit den Fluechtlingen und fordern ihre sofortige 
Freilassung. Keine Abschiebungen!
Bleiberecht fuer alle!

Infoladen Koeln
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50672 Koeln
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