18. Juni 1999

- ein Tag des Protests, der Aktion und des Feierns in den Finanzzentren der Welt

AktivistInnen von verschiedenen Gruppen und Bewegungen aus aller Welt diskutieren und organisieren zur Zeit fuer einen internationalen Aktionstag gegen den Kern der Weltwirtschaft: die Finanzzentren, Bankviertel und die Machtbasen multinationaler Konzerne.

OekologInnen, ArbeiterInnen, Arbeitslose, Indigene, GewerkschaftlerInnen, BaeuerInnenorganisationen, Frauennetzwerke, die Landlosen, StudentInnen und viele mehr arbeiten zusammen, aus der Erkenntnis heraus, dass das globale kapitalistische System, das auf der Ausbeutung von Menschen und des Planeten zur Bereicherung einiger wenige gruendet, der Wurzel unserer sozialen und oekologischen Probleme darstellt. Die Besetzung und Verwandlung der Finanzzentren am 18. Juni - zur selben Zeit rund um die Welt - wird ein Beitrag und ein praktisches Beispiel sein fuer den Aufbau von Netzwerken und Alternativen zur jetztigen sozialen Ordnung. Die Aktion ist zeitgleich mit dem 1. Tag des Gipfeltreffens der Fuehrer der reichsten Nationen - in Koeln, Deutschland - bei dem uns wieder einmal von der oekonomischen und politischen Elite erzaehlt werden wird, dass nur die Globalisierung der Wirtschaft, der 'freie Handel' und die Konzerndominanz uns weiterbringen.

Dieser Aktionsvorschlag stammt aus dem Wunsch unsere internationalen Netzwerke zu staerken, und folgt aus dem Erfolg der koordinierten globalen Aktion zwischen dem 16. - 20. Mai 1998. An diesen Tagen gab es Aktionen, Proteste und Demonstrationen auf allen Kontinenten, z.B. ueber 30 'Reclaim the Streets' in ueber 20 verschiedenen Laendern - eine Kombination aus illegalem Straßenfest, Protest und direkter Aktion. In Brasilien waren 50.000 Arbeits- und Landlose auf den Straßen waehrend in Hyderabad, Indien, 200.000 demonstrierten. Diese Ereignisse waren zeitgleich mit dem Gipfeltreffen in Birmingham, Großbritannien, und dem dritten MinisterInnentreffen der World Trade Organisation in Genf in der Schweiz. In 1999 wird die Koordination zunehmen. Neben dem Aktionstag am 18. Juni wird es eine Tour indischer BaeuerInnen/AktivistInnen durch Europa geben um gegen die World Trade Organisation, Banken und multinationalen Konzerne zu kaempfen.

Im Sinne der Staerkung internationaler Netzwerke gegen Ungleichheit, Unfreiheit und oekologischer Ausbeutung moechten wir alle sympathisierenden Bewegungen und Gruppen dazu auffordern ihre eigenen autonomen Proteste oder Aktionen zu organisieren, am selben Tag - 18. Juni - in den selben Oertlichkeiten - den Finanzzentren - ueberall auf der Welt. Jedes Ereignis wuerde autonom organisert werden und koennte in jeder Stadt durch eine Bandbreite verschiedener Bewegungen und Gruppen koordiniert werden, waehrend es einen globalen Bezug durch Post, Telefon, email und internationalen Zusammentreffen gaebe. Streiks, Proteste, Demos, Aktionen, Besetzungen, Straßenparties, Blockaden - verschiedene Ereignisse werden zur Zeit geplant durch ein Netzwerk von Individuen, Gruppen, Bewegungen und Zusammenschluessen. Dass Du mitmachst - auf welche Art auch immer - ist ausschlaggebend; Treffen muessen organisiert werden, Aktionen geplant, Flugblaetter gedruckt und verteilt, Geld herbeigeschafft, Freude und Diskussion verbreitet. Wenn wir zusammenarbeiten und koordinieren koennen wir eine andere Welt verwirklichen - ist es je so notwendig aber auch so moeglich gewesen?

Zwecks internationaler Planung und Diskussion zum 18. Juni abonniere die J18 email-Liste - schick ein email an: listproc@gn.apc.org mit der folgenden Bitte - Subscribe J18DISCUSSION deine emailaddresse.

Wenn Deine Gruppe etwas zum 18. Juni organisiert schicke bitte eine Kontaktaddresse zur: J18contacts@hotmail.com

Dies wird den Aufbau einer globalen Liste von teilnehmenden Gruppen ermoeglichen, um die Vielzahl und Verschiedenheit der Gruppen aufzuzeigen. Diese Informationen werden auf der Webseite (http://www.gn.apc.org/june18) und auf der j18 Diskussionsliste erscheinen.

"Der Fall des globalen Marktes waere ein traumatisches Ereignis mit undenkbaren Folgen. Doch ich finde es mir einfacher vorzustellen als die Fortfuehrung des jetztigen Zustandes."
-George Soros, Boersenmakler

Kontakt: Reclaim the Streets <rts@gn.apc.org>


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