G7-Gipfel: Uebergriffe gegen Alternativgipfel in Koeln

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Aussendezeitpunkt: Di, 29.06.99, 15:16                                   *
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BRD/Der Polizei ist fad:
 
 Uebergriffe beim Gegengipfel
 
Vom 16. bis 18. Juni 1999 fand der Alternative Weltwirtschaftsgipfel
im Forum der Volkshochschule in Koeln statt. Das vorletzte Panel am
Freitag, den 18. Juni endete um 19.15 Uhr. Wir hatten Pause bis 20.00
Uhr. Danach sollte das letzte Panel beginnen. Die meisten
TeilnehmerInnen nuetzten die Pause, um frische Luft zu schnappen und
eine Kleinigkeit zu essen.
 
Um 19.40 Uhr trafen ploetzlich zw. 30 und 50 Polizisten vor dem
Seminargebaeude ein und forderten uns auf, den Platz sofort zu
verlassen. Auf Rueckfragen unsererseits "Warum?", erhielten wir
lediglich die Antwort: "Der Platz wird geraeumt". Mehr Antworten auf
unsere Fragen gab es nicht. Da wir nicht sofort den Platz verlieszen,
sondern versuchten, mit den BeamtInnen ins Gespraech zu kommen,
kesselten sie uns ein und draengten uns in Richtung Eingang des
Seminargebaeudes. Einer der VeranstalterInnen des Seminars hoerte von
dem Vorfall und kam auf den Platz, um mit dem Einsatzleiter zu
sprechen. Er teilte mit, dasz er die Verantwortung uebernehme, wie mit
den Behoerden vorher vereinbart wurde, den Platz bis 20.00 Uhr mit den
TeilnehmerInnen zu verlassen. Der Einsatzleiter und die weiteren
PolizeibeamtInnen reagierten insofern auf das Gespraech, dasz sie uns
noch brutaler in Richtung Eingang schoben. Sie schlugen uns mit den
Faeusten ins Gesicht, in den Magen etc., kniffen uns ins Gesaesz und
traten uns, obwohl niemand von den SeminarteilnehmerInnen seine/ihre
Hand gegen die Polizei erhob.
 
Nach der "polizeilichen Raeumung" des Platzes, wurden wir im
Seminargebaeude festgehalten. Erst nach langen Verhandlungen mit einem
Vorgesetzten des Einsatzleiters durften wir gegen ca. 22.45 Uhr das
Gebaeude wieder verlassen.
 
 
*Ein weiterer Vorfall*
 
Ca. 500 Bauern und BaeuerInnen aus Asien und Lateinamerika hatten sich
zu einer "Internationalen Karawane fuer Solidaritaet und Widerstand"
zusammengeschlossen und waren einen Monat lang in Europa unterwegs, um
auf die Probleme in ihren Laendern, verursacht durch die
Wirtschaftspolitik und die Multinationalen Konzerne, aufmerksam zu
machen. Eine der geplanten Veranstaltungen war eine angemeldete
Demonstration vor dem Koelner Dom am Freitag, den 18. Juni 1999 um
17.00 Uhr.
 
Als sich die Internationale Karawane mit den deutschen
OrganisatorInnen um 16.15 Uhr auf den Weg machten, wurden sie in der
S-Bahn von deutschen Polizisten drei Stunden lang festgehalten. Die
Mitglieder inkl. der deutschen OrganisatorInnen wurden von den
deutschen Polizeibeamten getreten und geschlagen. Von jedem/r
Einzelnen wurden die Papiere kontrolliert und aufgenommen. Den Bauern
und BaeuerInnen wurde verboten sich im Zentrum von Koeln blicken zu
lassen. 84 Personen wurden festgenommen und erst nach massiven
stundenlangen Protesten der VeranstalterInnen in den Morgenstunden
freigelassen. *Karin Pruenster-Thaler, Suedwind-Agentur Kaernten*
 
 
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