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AKTIONEN GEGEN PLAN COLOMBIA

Uebersetzung des englischen Aufrufs

Aktionstage am 19. April und 30. April 2001

1. Einleitung

Der Plan Colombia ist ein komplexes und vielschichtiges Ungetüm das vom Kapitalismus hervorgebracht wurde, ein passendes Beispiel für der Art von Situationen mit denen Menschen überall auf der Welt konfrontiert werden wenn wir nicht handeln bevor es zu spät ist. Es ist ein ausgeklügelter Kriegsplan der von der US-amerikanischen Regierung gestaltet wurde (welche 1,3 Milliarden US-Dollar darin „investiert', hauptsächlich als Militärhilfe), um die kolumbianische ländliche Bevölkerung durch den massiven und militärisch unterstützten Sprüheinsatz des hochgiftigen Round-Up Ultra, ein Produkt von Monsanto, zu vertreiben. Im Plan enthalten sind die Zusammenstellung und Schulung von militärischen Spezialeinheiten durch die US Armee, um diese Operationen durchzuführen, ausgerüstet mit Kriegshelikoptern und der modernsten Rüstungstechnologie. All dies wird als „Krieg gegen Drogen' gerechtfertigt, in der Tat jedoch wird die Produktion von Drogen erhöht, weil das Sprühen ohne Unterscheidung geschieht (oft sind Wasservorräte betroffen), und für viele Familien auf dem Land, deren Lebensunterhalt durch den chemischen Krieg zerstört wird, ist die Drogenproduktion die einzige Möglichkeit zum Überleben. Gemäß der Forschung des Transnational Institute in Amsterdam, hat die Drogenproduktion um 220 Prozent zugenommen seit Beginn der von den USA angeleiteten Sprühpolitik. Das wahre Ziel des Plan Colombia ist die Vertreibung der ländlichen Bevölkerung um

  • kolumbianische ländliche Basiswiderstandsbewegungen (BäuerInnen-, indigene und Schwarze Bewegungen) zu bekämpfen,
  • Zugang zu natürlichen Rohstoffen im allgemeinen und Öl im Besonderen zu erhalten,
  • Menschen aus dem Weg zu räumen um eine massive transkontinentale Transportinfrastruktur aufzubauen um globalen Handel zu verstärken (inklusive eines neuen Kanals zwischen Atlantik und Pazifik um den Panama-Kanal zu ergänzen,
  • subsistente Landwirtschaft durch exportorientierte Monokulturen zu ersetzen (komischerweise wird diese zerstörerische Transformation der kolumbianischen ländlichen Gebiete als „alternative Entwicklung' innerhalb des „sozialen Teils' des Plan Colombia angepriesen, das von Europaeischen Regierungen finanziert werden soll).

Seit Mitte Januar haben VertreterInnen von drei ländlichen kolumbianischen Bewegungen (der Prozeß der kolumbianischen Gemeinschaften (PCN), die Vereinigung der U'wa Räte und die kolumbianische Union der BäuerInnen/ KonsumentInnen - Einheit und Wiederaufbau) verschiedene Länder Europas bereist. Am 23. März, kurz vor dem Europäischen Treffen von Peoples' Global Action, trafen sich die europäischen Gruppen welche die Tour organisiert haben mit den kolumbianischen VertreterInnen und wir beschlossen gemeinsam, zu folgenden europaweiten Aktionstagen gegen Plan Colombia aufzurufen (an denen selbstverständlich auch nichteuropäische Gruppen teilnehmen dürfen):

Aktionstag 19. April

Am 19.4. beginnt der Gipfel zur Erstellung der gesamtamerikanischen Freihandelszone FTAA in Quebec, und sehr viele Gruppen planen Gegenaktionen. Eines der vielen Themen wird der Plan Colombia sein, als herausragendes Beispiel wo die Straße des kapitalismus endet.

Am 19. April wird die niederländische Plattform gegen Plan Colombia eine Aktion um die militärische Mitwirkung der niederländischen Regierung in diesen Krieg öffentlich zu machen. Mit der sogenannten FOLs- Abkommen, die vor zwei Jahren unterzeichnet wurde, gestattet die niederländische Regierung der US- amerikanischen Armee, Militärbasen auf den Kolonien Aruba und Curacao in den Antillen zu bauen. Das niederländische Parlament muss demnächst entscheiden, ob die FOLs- Abkommen für zehn weitere jahre verlängert wird. es gibt eine neue aber sehr dynamische und intensive Kampagne in den Niederlanden (die durch die Tour gestartet wurde), diese Verlängerung zu verhindern. Wenn diese Kampagne erfolgreich ist, verliert die US-Regierung zwei wesentliche Bestandteile für die militärischen Operationen in der Andenregion. Die Kampagne hat eigentlich Chancen auf Erfolg: (...) Menschen lehnen üblicherweise das Abkommen ab, wenn sie davon erfahren, aber das Problem ist, dass die meisten Menschen, auch in den Niederlanden, keine Kenntnis davon haben. Internationaler Druck ist daher eins der wirksamsten Mittel um die niederländische Beteiligung beim militärischen Teil des blutigen Plan Colombia öffentlich zu machen: die niederländische Botschaft in Dijon wurde bereits besetzt, und diese Art von Aktionen haben tatsächlich eine gute Wirkung. Wir rufen daher europäische Gruppen dazu auf, Aktionen gegen niederländische Botschaften, Konsulate, Reiseunternehmen, usw. an jenem Tag durchzuführen, um deutlich zu machen dass die Zerstörung durch den Plan Colombia nicht nur die Verantwortung der US-Regierung ist, sondern auch von europäischen Regierungen, insbesondere der niederländischen, und außerdem um unsere Solidarität mit den Protestaktionen in Quebec zu zeigen. Wenn wir es gemeinsam schaffen, die Gringos aus Aruba und Curacao zu vertreiben, wird der US „Krieg gegen Drogen' mit einem wichtigen logistischen, politischen und Öffentlichkeitsproblem konfrontiert.

Am 19. April findet außerdem die Generalversammlung von BP (British Petroleum) statt. ANUC-UR (die kolumbianische Union der BäuerInnen/ KonsumentInnen — Einheit und Wiederaufbau) hat bewiesen, dass BP paramilitärische Gruppen gebildet hat um die ländliche Bevölkerung von den Gebieten zu vertreiben in denen der Konzern Öl fördern möchte. Es hat die Operationen und Massaker der Paramilitärs finanziert und schaffte es, dass die britischen Eliteeinheiten die Paramilitärs trainieren. BP zeigt daher beispielhaft die europäische Beteiligung an der paramilitärischen Seite des Krieges in Kolumbien, und wäre auch ein gutes Ziel für Aktionen an jenem Tag, insbesondere wenn gerade keine niederländischen Botschaften vor Ort sind.

Aktionstag 30. April

Am 30. April hat die kolumbianische Regierung in Brüssel ein Treffen anberaumt mit RegierungsvertreterInen aus ganz Europa, um sie um finanzielle Unterstützung für den Plan Colombia zu bitten. Weil die meisten europäischen Regierungen und das europäische Parlament diesen Plan abgelehnt haben, nennen die Heuchler es „Treffen der Freunde des Friedens in Kolumbien”. (...)

An diesem Tag wird es eine Mobilisierung in Brüssels geben, aber wir rufen die europäischen Gruppen dazu auf, auch lokale Aktionen gegen Plan Colombia durchzuführen. (...)

(mehr zum 30.4. im engl. Aufruf)

Kontakt:

To get regular information about the campaigns against the Plan Colombia, send a message to pcntoureurope-subscribe@yahoogroups.com. This list will hopefully soon be replaced by a list on a non-commercial server, but it is the one that we are still using.

If you do an action on the 19th, the 30th or any other day, please send a report to the list . If you don't want to subscribe to the list you will not be able to send messages to it; in this case, you can also send your report to pcntoureurope-owner@yahoogroups.com and it will be forwarded to the list. At the meeting on the 23rd of March where these days of action were decided we also discussed how to build up a campaign with continuity. Several working groups were proposed, but they have to start working, and need people to work on them. We will soon post more information about this, including the URL of a web page with all the relevant information.

Links:
http://www.freespeech.org/agp/colombia/action.htm (this call)
http://www.no-racism.net/global (de/en)
http://www.freespeech.org/agp/colombia/ (de/en/ca)
http://www.agp.org