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Erdöl, Erdgas und der Plan Puebla-Panama
Chiapas al Día, No. 318
CIEPAC Chiapas, México 17. Oktober 2002
http://www.ciepac.org/bulletins/aleman/ale318.htm

(Erster Teil)

Wenn die Kontrolle der Energiequellen des amerikanischen Kontinents ein fundamentaler Bestandteil für die imperialistische Strategie der Regierung der Vereinigten Staaten Amerikas ist, dann kann man am Plan Puebla-Panama (PPP) beobachten, wie sich diese Strategie im Rahmen der Amerikanischen Freihandelszone (Área de Libre Comercio de las Américas - ALCA) regional ausdrückt.

In dem Schreiben der Interamerikanischen Entwicklungsbank (Banco Interamericano de Desarrollo - BID) "Zusammenhang des Regionalen Vorschlags zur Transformation und Modernisierung Mittelamerikas und des Plans Puebla-Panama" vom 30. April 2001 werden die beiden Studien "Regionale Anlagen für den Import und die Lagerung von Treibstoffen" und "Lieferung von Erdgas zum mittelamerikanischen Isthmus" erwähnt. In diesen wird die Absicht bestätigt, "die Anschaffung von Rohstoffen effizienter zu gestalten" und "zwei Erdgas-Pipelines, eine von Mexiko und eine von Kolumbien aus, mit einer Länge von 1.117 bzw. 1.310 Kilometern und Investitionen von 593 und 830 Millionen US-Dollar zu errichten." Das ähnelt der 1.464 Kilometer langen Erdgas-Pipeline, die man von Turkmenistan quer durch das Territorium von Afghanistan bis nach Pakistan bauen wollte, und von dort aus 750 Kilometer weiter bis nach Indien. Diese asiatische Erdgas-Pipeline, die einmal 20 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr befördern sollte, deren Bau aber immer noch nicht begonnen hat, hat schon jetzt den Tod von hunderten von Menschen in der Region gekostet. Wie hoch wird der Preis in Lateinamerika und vor allem im Bereich des PPP sein?

Ein anderes Papier der BID namens "Initiative für die Integration der Grundinfrastruktur zwischen Mexiko und den Ländern der mittelamerikanischen Landenge" vom November 2000 bestätigt, dass "die Erdgas-Pipelines die beste Transportmöglichkeit von Erdgas darstellen (im Vergleich zum Flüssiggas-Transport auf Schiffen)." Ausserdem werden zwei fundamentale Gründe erwähnt: Erstens bringt "die Erdgas-Pipeline mehr lokale Nebeneffekte und unterstützt das System der Elektrischen Integration für Mittelamerika (Sistema de Integración Eléctrica para América Central - SIEPAC)." Zweitens zeigt sich auch hier wieder das strategische Hauptziel der ALCA: "Sie [die Erdgas-Pipeline] erlaubt möglicherweise die Verbindung von Venezuela bis in die Vereinigten Staaten: eine Erdgas-Pipeline zwischen Yucatán und Guatemala mit einer Verlängerung zum Rest Mittelamerikas, eine unterseeische Erdgas-Pipeline von Kolumbien nach Panama mit einer Verlängerung bis in andere nördliche Länder und eine Erdgas-Pipeline zwischen Venezuela und Kolumbien (um Panama zu erreichen)." Diese Projekte sollten die indigenen und ländlichen Bevölkerungen in Alarmbereitschaft versetzen, denn die Erdgas-Pipelines werden durch ihre Häuser, ihre Mais- und Kaffeeplantagen und ihre Wälder führen.

Mit anderen Worten wird es leichter für transnationale Stromunternehmen, in Erdgas-Projekte zu investieren, welches der wichtigste Rohstoff für die Stromproduktion des nächsten Jahrzehnts sein wird. Der PPP und die ALCA verbinden die Erdgas-Pipelines mit dem regionalen Strommarkt, denn "der wichtigste Markt für Erdgas in Mittelamerika wird die Stromproduktion sein.", so der PPP selbst. Auch für das SIEPAC ist die "Stromindustrie der Hauptkonsument von Erdgas", und die Integration des Systems "wird die Übereinstimmung mit der Zukunft der Erdgasindustrie der Region durch den Anreiz zum Bau von Erdgas-Pipelines erleichtern." Tatsächlich ist die Bundeskommission für Elektrizität (Comisión Federal de Electricidad - CFE) der größte Erdgasverbraucher Mexikos.

Dieses wurde wenig später von Lourdes Melgar bestätigt, der Direktorin des Bereichs Internationale Angelegenheiten des Energieministeriums (Secretaría de Energía de México - SENER), als sie klarstellte, dass die Integration des Energiesektors zwischen Mexiko, Kanada und den Vereinigten Staaten ab März 2002 greifbar sein wird, wenn die offizielle Studie zur Situation von Angebot und Nachfrage von Erdöl, Erdgas und Strom in Nordamerika vorgelegt wird, denn man will für die gesamte Region gleiche Normen einführen. Dieses entspricht klar der ALCA, Deregulierung der Nationen (Beseitigung ihrer Gesetze) zwecks kontinentaler Regulierung, die die transnationalen Unternehmen und Kooperationen schützt. Das Papier trägt den Namen "Energie-Profil Nordamerikas", worin festgehalten ist, dass der "Energiekonsum pro Kopf in Nordamerika bis zum Jahr 2010 um 10 Prozent steigen wird." Ausserdem wird festgestellt, dass die Vereinigten Staaten über Erdgasreserven von etwa 4,73 Billionen Kubikmeter, Kanada über etwa 2,61 Billionen Kubikmeter und Mexiko über nur etwa 850 Milliarden Kubikmeter verfügen. Obwohl also die Erfordernisse im Norden größer sind als im Süden, wird die Ausbeutung von Lateinamerika mit der Verlegung von Kraftwerken und Industrien in den Süden auf der Suche nach besseren Wettbewerbsbedingungen und billiger Arbeitskraft weiter ansteigen.

Aber die mexikanische Regierung rechnet anders. Energieminister Ernesto Martens erklärte im Dezember 2001, dass das erwartete Wachstum der Nachfrage nach Energieverbrauch im Land von 2000 bis 2010 etwa folgende Größen betragen wird: Strom 70%, LP-Gas 35%, Erdgas 120% und Benzin, Diesel und Kerosin je 45%. Allein um die aktuelle Nachfrage befriedigen zu können, müsse Mexiko schon 27% des Benzins, 19% des Heizöls und 28% des LP-Gases importieren, wobei Mexiko der weltweit größte LP-Gas-Verbraucher der Welt ist und allein von diesem Gas täglich 120.000 Barril einführen muss. Martens kündigte am 6. Januar 2002 an, dass das Energieministerium im Juli diesen Jahres das erste Paket der internationalen Ausschreibungen zur Erfassung und Förderung von mexikanischem Erdgas durch Verträge mit verschiedenen Diensten (Contratos de Servicios Múltiples - CSM) bekannt geben werde, und dass für das kommende Jahr Investitionen von mehreren Milliarden Dollar erwartet werden. Dann, im August, wurde bekannt, dass die Leitung des Bereichs Förderung und Produktion der Mexikanischen Erdölbetriebe (Petróleos Mexicanos Exploración y Producción - PEP) den zweiten Entwurf der CSM-Verträge fertiggestellt hat, der die private Investition zur Förderung und Produktion von Erdgas von Nicht-Gesellschaftern erlaubt. Die endgültige Fassung wird für Dezember 2002 erwartet. Auf diesem Wege, durch Nebengesetze, wird die Verfassung der Republik ausgehebelt, die im Artikel 27 eindeutig festhält:

"Die Nation ist direkter Eigentümer aller natürlichen Rohstoffe (..), des Erdöls und aller festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffe (...) Was das Erdöl und alle festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffe angeht, so werden keine Konzessionen oder Verträge erlaubt, und diejenigen, die bereits getroffen worden sind, sollen nicht weiterbestehen, und die Nation wird die Förderung dieser Produkte durchführen (...) Allein die Nation hat das Recht, elektrische Energie, die für den öffentlichen Verbrauch bestimmt ist, herzustellen, weiterzuleiten, umzuformen, zu verteilen und zu lagern. In diesem Bereich werden keine Konzessionen an private Hände zugelassen und die Nation allein soll diese Güter und Rohstoffe für genannte Zwecke nutzen (...)"

Daher werden die Investoren nicht eher beruhigt sein, bis diese "Nicht-Zoll-Barriere" laut den Forderungen des Internationalen Währungsfonds (International Monetary Fonds - IMF) verschwindet. Das ist es, was Fox elegant mit "den Investitionen Sicherheit geben" umschrieben hat.”Die Investoren befürchten, dass der mexikanische Nationalismus in Form eines mutigen Präsidenten, der die Souveränität der Nation bewahrt, wiederaufersteht. Dennoch riskiert das Großkapital die Investitionen im Vertrauen darauf, dass die mexikanische Regierung sein treuester Verbündeter sein wird.” Die Stromkrise in Kalifornien hat das Interesse an Investitionen in Erdgas-Pipelines neu geweckt. Im Februar 2002 haben die Regierungen der Vereinigten Staaten und Mexikos beschlossen, mit dem Bau dessen zu beginnen, was einmal die größte Erdgas-Pipeline zwischen beiden Ländern werden soll. Sempra und Pacific Gas & Electric werden die Arbeiten an dieser Pipeline, die einmal die Kapazität von über 140 Millionen Liter Erdgas pro Tag haben soll, in Niederkalifornien durchführen. Sie wird die Kraftwerke in Mexicali und La Rosita beliefern, welche jährlich etwa 4.000 Tonnen Abgase ausstoßen werden. Außerdem könnte diese Pipeline das Erdgas transportieren, dass die Vereinigten Staaten und Mexiko aus Bolivien und anderen Regionen Südamerikas importieren wollen. Auch in Chihuahua, dem Grenzstaat zu den Vereinigten Staaten, hat die mexikanische Regierung einem US-amerikanischen Unternehmen die Erlaubnis erteilt, eine Erdgas-Pipeline zu errichten. Im August 2002 erhielt das texanische Unternehmen Tideland Oils die Zusage der Ausschreibung durch die Energie-Regulierungsbehörde (Comisión Reguladora de Energía - CRE), die ihm den Bau einer acht Kilometer langen Pipeline nach Piedras Negras im mexikanischen Bundestaat Coahuila erlaubt und damit das Entsenden von mehr als einhundert Lkw pro Tag erspart. Zuvor hat es drei Jahre gedauert, nun wird bereits nach einem Jahr die Erlaubnis zu dieser Pipeline, die bis zu 140.000 Kubikmeter Erdgas befördern soll, erteilt.”Im selben Monat wurde bekannt, dass EcoGas Chihuahua die erste Investitionsphase von über 50 Millionen Dollar -insgesamt werden die Investitionen 650 Millionen Dollar betragen-, in die Verteilung, den Transport und den Import von Erdgas sowie die Stromproduktion abgeschlossen hat. EcoGas ist eine Gemeinschaftsbeteiligung der US-Firma Sempra Energy International und der mexikanischen Próxima Gas. Die CRE bestätigte, dass EcoGas 51.000 Verbraucher in der Region um die Hauptstadt Chihuahua, Delicias, Cuauhtémoc und Anáhuac versorgt. Die Mexikanische Bundesbehörde für Elektrizität (CFE) hat bereits dem Bau der 700 Kilometer langen Erdgas-Pipeline Ciudad Pemex - Mérida - Valladolid durch die ausländischen Konzerne Bechtel und TransCanada zugestimmt, dem Bau der Pipeline Rosarito, dem der 72 Kilometer langen Pipeline Samalayuca durch El Paso Energy International und El Paso Natural Gas, und dem Bau der Pipeline in Tractebel in Nuevo Léon an Enron. Der Konzern Bechtel ist derselbe, der in Bolivien der Regierung das Wasser abgekauft und dem bolivianischen Volk gestohlen hat, und für das er jetzt viele Millionen Dollar fordert.

DER VORSCHLAG DES PROJEKTS MEXIKO IM DRITTEN JAHRTAUSEND

Für das Projekt Mexiko im Dritten Jahrtausend (Proyecto México Tercer Milenio - PMTM) soll der Beitrag der Wasserkraftwerke in der Region des PPP 18.450 MW und 56.460 kWh betragen, was etwa 51% des Potentials und 32% der Produktion des Landes entsprechen. Der Vorschlag des PMTM wird 94 Millionen Barril an fossilen Brennstoffen einsparen und dazu beitragen, den Bau neuer Kraftwerke, die fossile Brennstoffe verbrauchen und große Investitionen erfordern, überflüssig zu machen.

Laut diesem Projekt könnte man zusammen mit den neuen Wasserkraftwerken an der gleichen Stelle Raffinerien, Wärmekraftwerke, Petrochemische Anlagen und ähnliche Industrien ansiedeln. "Da sie sich an strategischen Stellen befinden, sowohl für das nationale Stromnetz als auch für die Nutzung von fossilen Brennstoffen, können die beiden größten Betriebe PEMEX und CFE ihre Funktionen und Investitionen bei höchster Effizienz und Produktivität zusammenlegen. Durch die Vereinbarkeit und Koordination zwischen ihren Expansionsvorhaben wird ein effizienter und wettbewerbsfähiger Gebrauch des Erdöls und Erdgases erreicht.", bestätigt PMTM.

"Die Kapazität der neuen Kraftwerke könnte die vollständige Belieferung der Stromindustrie mit Rohstoffen garantieren und die Verarbeitung der fossilen Brennstoffe erleichtern, um ihren Wert zu steigern, in dem man verarbeitete Produkte anstelle von Rohöl exportiert. Die Wärmekraftwerke, welche mit Gasturbinen ausgestattet sein werden, um die örtliche Hitze besser ausnutzen zu können, werden etwa acht Millionen Barril an Treibstoffen und 1,28 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Generator zu 750 MW verbrauchen, um fünf Milliarden kWh zu produzieren.", stellte PMTM klar.

Die möglichen Standorte der Wärmekraftwerke entsprechen den Kriterien und Erfordernissen, um effizient und modern Strom zu produzieren: Punta El Morro in Veracruz (3.000 MW), Potosí-Zihuatanejo in Guerrero (3.000 MW), Francisco Zarco in Durango (1.500 MW), Ciudad Camargo in Chihuahua (700 MW), Litigú in Nayarit (3.000 MW), Teapa in Jalisco (1.500 MW), Pátzcuaro in Michoacán (700 MW), Rancho de Piedra in Tamaulipas (4.500 MW), Minatitlán II in Veracruz (3.000 MW) und Isla Tiburón in Sonora (3.000 MW). Die Investition wird etwa sechs Millionen Pesos (ca. 600.000 US-Dollar) pro Megawatt betragen. Außerdem ist vorgesehen, auf der Insel Coronado-Sur in ein unterirdisches Kernkraftwerk mit 1.250 MW starken Turbinen zu investieren. Heute erzeugt das Atomkraftwerk Laguna Verde in Veracruz sechs Prozent der Elektrizität Mexikos, während in Frankreich der Anteil der Kernkraft an der Stromproduktion des Landes 80 Prozent beträgt, so Alfredo Elías Ayub, Vorsitzender der CFE.

CHIAPAS: Im Rahmen des PPP sollen drei weitere Rohstoff-Projekte realisiert werden, die die Land- und indigene Bevölkerung beunruhigen sollten. Nach dem Vorschlag des PMTM sind dies "ein Projekt zur Versorgung mit aus Rohöl gewonnenen Treibstoffen auf der Halbinsel Yucatán, ein ökologisches Projekt, das internationale Umweltabkommen bei der Ausbeutung des größten mexikanischen Ölfeldes im Golf von Mexiko (Cantarell-Feld, das fünftgrößte der Welt, aus dem 70 Prozent des mexikanischen Rohöls gefördert werden) einhalten soll, und schließlich ein Projekt zur Erhöhung der Erdöl- und Erdgasproduktion auf etwa 55.000 Barril bzw. 1,95 Millionen Kubikmeter pro Tag im Fördergebiet des Grijalva-Delta, an der Grenze der mexikanischen Bundesstaaten Chiapas und Tabasco.

Die indigene Bevölkerung in der Gemeinde Centla im Bundesstaat Tabasco befindet sich im Kampf gegen das Verkehrsministerium (Secretaría de Comunicaciones y Transportes - SCT), das die Fernstraße von Villahermosa nach Frontera auf einer Länge von 50 Kilometern auszubauen beabsichtigt. Am 8. August 2001 schrieben sie an Präsident Vicente Fox: "Wir haben von Ihrem ehrgeizigen PPP erfahren und sind überzeugt von den großen Gewinnen, die es für transnationale Unternehmen bedeutet. Wir appelieren an Ihr Gewissen und bitten Sie um Gottes Willen, diese Ausbeutung nicht zuzulassen. Wir sind entschlossen, selbst unser Blut dafür einzusetzen, denn das ist das einzige Erbe, das wir unseren Kindern zu ihrem Überleben mitgeben werden." Die Straße wird den Zugang zum Hafen von Frontera in Tabasco und nach Ciudad del Carmen in Campeche garantieren, wo bald an 400 Förderstellen des Ölfeldes Grijalva-Delta Erdöl gefördert werden soll. Die kürzliche Einstellung des Straßenbaus in Guatemala ist hoffnungsvolles Vorzeichen für die Landbevölkerung gegen die Versuche der Ausbeutung ihres Landes.

Im Südosten Mexikos, in dem auch Chiapas liegt, beabsichtigt Pemex, in den nächsten fünf Jahren 63 Milliarden Pesos (etwa 6,3 Milliarden US-Dollar) zu investieren, von denen fast 32 Prozent, also etwa 20 Milliarden Pesos, in Bohrungen und Förderung investiert werden, und zwar ab dem Jahr 2002 mit einer Startinvestition von sechs Milliarden Pesos (in Chiapas werden 17 Prozent des Erdöls des Landes gefördert). Außerdem wurde bekanntgegeben, dass die fossilen Brennstoff-Reserven im Südsüdosten des Landes aufgrund von Überförderung und falscher Investitionen auf beinahe 40 Prozent in den letzten Jahren gesunken sind. Pemex streitet ab, dass es Förderprojekte im Lacandon-Urwald gibt, obwohl viele von diesen schon durchgeführt worden sind, welche im Kartenteil "Mapas" unserer Homepage www.ciepac.org einzusehen sind. Gleichzeitg bestätigt Pemex die Existenz von fünfzehn Bioförderungs-Projekten im Südsüdosten. Die Erdölförderung in Chiapas betrifft die Provinzen Palenque, Ocosingo, Benemérito de las Américas (Marqués de Comillas), Las Margaritas, Independencia, La Trinitaria und Maravilla Tenejapa. In vielen dieser Regionen wurde die Existenz von Ölfeldern bestätigt, die durch den Zapatisten-Aufstand vom Januar 1994 geschlossen wurden.

Im Augenblick gibt es Förderaktivitäten in Reforma, Juárez und Pichucalco und auch Ostuacán und Sunuapa sind betroffen. In Reforma, Ostuacán und Sunuapa werden neue Förderstellen eingerichtet, die 6.000 neue direkte und weitere 6.000 indirekte Arbeitsplätze schaffen sollen, und die außerdem die Umsiedlung der Bevölkerung, Verteuerung von Grundprodukten, Umweltverschmutzung und soziale Probleme verursachen werden. Daher werden die bundesstaatlichen Behörden versuchen, durch die Investition von 150 Millionen Pesos (15 Millionen US-Dollar) diese Effekte zu bremsen. Außerdem wird Pemex die Straße von Reforma nach Pichucalco mit einer Investition von 35 Millionen Pesos verbreitern, von denen sechs Millionen bereits in diesem Jahr fließen sollen. Neue und größere Probleme werden also für die Siedlungen der Region vorhergesehen. Wir erinnern uns daran, dass zwischen 1999 und 2000 Erdöl von Pemex ausgetreten ist, das die indigenen Gemeinden getroffen, Umweltprobleme hervorgerufen und die Verschmutzung des Flusses Coatzacoalcos weiter verschlimmert hat.

ERDGAS UND ERDÖL IN MITTELAMERIKA

Laut Oil Watch, verbleiben die Volkswirtschaften, die von der Erdölförderung abhängig sind, in dieser Abhängigkeit und haben Schwierigkeiten, ihre eigenen Krisen zu überwinden, denn sie befinden sich in einer völligen Abhängigkeit von der Weltwirtschaft, vor allem, solange der Ölpreis nicht von den Ölproduzenten bestimmt wird, sondern unter anderem von bewaffneten Konflikten, Bewegungen der Erdölgesellschaften oder der politischen Unstabilität der Exportländer. Auf der anderen Seite zeigen die erdölproduzierenden Länder ein rasches Wirtschaftswachstum, konzentriert auf die großen Investitionen in den Erdölsektor, wodurch sie andere Sektoren vernachlässigen und gleichzeitig ihre Auslandsverschuldung erhöhen. In diesen Ländern ist es unrentabel, vor Ort zu produzieren, da es billiger ist, alles zu importieren. Wenn der Ölboom dann vorbei ist, kann die Wirtschaft keine wettbewerbsfähigen Sektoren aufweisen und fällt in eine schwere Krise, wobei sie sogar ihre Selbstversorgung mit Lebensmitteln aufs Spiel setzt und hohe Armuts-Indizes aufweist, darunter etwa hohe Militärausgaben, niedrige Entwicklungs-Indizes und niedriges Wirtschaftswachstum, hohe Sterblichkeit und Unterernährung von Kindern, niedrige Ausgaben im Gesundheitswesen, niedrige Schulbildung und hohe Analfabetenquoten, Verwundbarkeit bei Wirtschaftskrisen, hohe Korruption und Autoritarismus, geringe Regierungseffizienz und hohe Wahrscheinlichkeit von bewaffneten Konflikten.

Die sieben Länder Mittelamerikas (Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama) hängen stark von importiertem Erdöl ab. Belize beispielsweise hängt zu 100 Prozent von importiertem Erdöl ab, Costa Rica zu 52 Prozent. Auf der anderen Seite hat sich der Erdölverbrauch der Region zwischen 1980 und 2000 auf 244.000 Barril pro Tag verdoppelt, was vergleichbar ist mit dem Chiles (245.000 Barril), obwohl Mittelamerika doppelt so viele Einwohner hat, oder dem Hongkongs (254.000 Barril), obwohl dessen Bevölkerung sechsmal kleiner ist als die Mittelamerikas, die zu einem großen Teil über keinen Strom verfügt. 1998 hatten die Länder der Region einen Energieverbrauch von 620.000 BTU, was in etwa 0,2 Prozent des Weltverbrauchs entspricht, genauso viel wie der Anteil Mittelamerikas am Bruttosozialprodukt der Welt beträgt.

71 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Region geht auf Erdöl zurück, was 0,3 Prozent des weltweiten Erdölverbrauchs entspricht, 24 Prozent auf Energie aus Wasserkraft, 0,3 Prozent auf Kohle und fünf Prozent auf andere Energiequellen wie Biothermik oder Nettoimport von Energie. Die Region importierte 186.000 Barril Erdöl und 80 Kilo Steinkohle pro Tag. Mittelamerika verfügt über etwa 0,05 Prozent der bekannten Erdölreserven der Welt und praktisch weder über Erdgas- noch über Kohlevorkommen.

Mexiko und Venezuela sind im Wesentlichen die Länder, die Mittelamerika im Rahmen des Vertrages von San José und des Energieabkommens von Caracas mit Erdöl beliefern. Im Vertrag von San José von 1980, der jährlich erneuert wird, haben sich Mexiko und Venezuela verpflichtet, die Länder Mittelamerikas und vier Länder der Karibik mit 160.000 Barril Erdöl und anderen Ölprodukten zu günstigen Bedingungen zu beliefern. Im Energieabkommen von Caracas vom Oktober 2000 hat sich Venezuela verpflichtet, die karibischen und mittelamerikanischen Länder mit zusätzlichem Erdöl zu niedrigen Preisen und günstigen Bedingungen im Verlauf der nächsten fünfzehn Jahre zu beliefern. So machte im Jahr 2000 der Anteil des Erdöls am Gesamtenergieverbrauch Mittelamerikas, einer Region, in der kein Erdgas und nur sehr wenig Kohle verbraucht wird, etwa 75 Prozent aus. Seit 2001, wie Florencio Salazar, der Koordinator des PPP für Mexiko bestätigte, beabsichtigt die Regierung die Ausweitung der Erdgas-Pipelines, um den Verkauf von Erdgas und anderen fossilen Brennstoffen an die sieben Länder Mittelamerikas zu erhöhen. Wenn die transnationalen Unternehmen das Land, die Verteilung der Energiequellen und die Stromproduktion in Besitz nehmen, winken wegen der günstigen Preise Venezuelas in der Region hohe Gewinne.

In Mittelamerika wird der Strom vor allem aus Wasserkraft gewonnen. 1998 betrug die Kapazität zur Energieerzeugung ungefähr 5.517 MW, 52 Prozent davon aus Wasserkraft, 40 Prozent aus Wärmekraftwerken und vier Prozent aus Geothermik und Biomasse. Laut der Weltkommission für Staudämme befinden sich in Mexiko 540 Stauseen zur Stromerzeugung und zur Kontrolle der Wasserstände zur Verhinderung von Überschwemmungen und Dürren aller Größenordnungen, sowie drei Stauseen in Planung. Guatemala verfügt über vier Stauseen und neun in Planung, in Belize befindet sich einer, in Nicaragua vier, in Panama zwei und drei weitere in Planung, in Costa Rica und Honduras jeweils neun und in El Salvador fünf. Alle zusammengezählt ergeben insgesamt 574 Stauseen und fünfzehn in Planung. Obwohl der PPP vorsieht, noch weitere Stauseen anzulegen, wird der größte Teil des Stroms wohl aus Gas produziert werden. Ende der neunziger Jahre begannen die ausländischen Konzerne, vor allem die spanischen und US-amerikanischen, aggressiv in die Region einzudringen, und der Verbrauch an Wärmeerzeugung stieg rapide an.

Obwohl also die Energiequellen Mittelamerikas begrenzt sind, ist die Region von strategischer Bedeutung für die internationalen Energiemärkte wegen seiner Funktion als Verkehrszentrum für Erdöl durch den Panamakanal, durch den 1998 durchschnittlich etwa 625.000 Barril Rohöl und Ölprodukte am Tag verkehrten, was 62 Prozent des gesamten Schiffsverkehrs mit Erdöl vom Atlantik in den Pazifik und mehr als der Hälfte in die andere Richtung entspricht. Aber von ebenso großer strategischer Bedeutung ist die Strecke von Nord- nach Südamerika, oder zwischen Nordamerika und Asien. Daher plant der PPP die Durchquerung des gesamten Territoriums auf Wasserstraßen, Eisenbahntrassen und Fernstraßen zwischen Atlantik und Pazifik. Um das zu ermöglichen, arbeiten die Regierungen der Region eng mit der Regierung Bush sowie mit einigen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zusammen, um die Freihandelsverträge voranzutreiben, die den Handelsverkehr, das Fließen von Waren und Kapital aber nicht von Arbeitskraft, zu fördern. Aus diesem Grunde unterzeichnete im Mai 2000, nach vierjährigen Verhandlungen, das "Dreieck des Nordens", bestehend aus El Salvador, Guatemala und Honduras, einen Freihandelsvertrag mit Mexiko, und handelt gerade einen weiteren mit der Andengemeinschaft (Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Peru und Venezuela) aus. Außerdem wird eine Zollunion zwischen den drei Ländern zusammen mit Nicaragua ausgearbeitet, die im Januar 2004 in Kraft treten soll. Auf der anderen Seite drängt die Regierung der Vereinigten Staaten den mittelamerikanischen Regierungen ein weiteres Freihandelsabkommen auf ("handelt aus"), die sich davon überzeugen lassen, so der Armut entkommen zu können, aber darüber hinwegsehen, dass dieses ihre Grabinschrift sein wird. Als ob das nicht schon genug wäre, um die Souveränität zu verlieren, gehen die Verhandlungen weiter, um die Stromnetze der mittelamerikanischen Länder unter der Verwaltung des spanischen Stromkonzerns Endesa miteinander zu verknüpfen.

Vor dem Hintergrund der beeindruckenden Entwaldung der Urwälder, dem Klimawandel und den Auswirkungen, die wir heute auf die Umwelt beobachten können, als ob die Armut noch nicht genug wäre, um sie zu überzeugen, werden diejenigen, die heute die Opposition gegen die Megaprojekte des PPP anzetern und kritisieren, morgen dieser zustimmen. Denn der Widerstand wächst. Ländliche, indigene und umweltschützende Gemeinden und Organisationen aus Guatemala erreichten eine schwere Niederlage für den PPP, als sie den Bau der Fernstraßen, die den touristischen Rundweg Olmeca-Maya erschließen sollten, laut den Information der Tageszeitung "Tabasco Heute" von Anfang Oktober 2002, stoppen konnten. Eine Straße sollte von Tikal bis zum Nationalpark El Mirador - Río Azul an der Grenze zwischen Guatemala und Tabasco führen, und eine weitere die Gemeinde Tenosique, Tabasco mit El Naranjo, Guatemala, verbinden. Beide Straßen sollten durch den Urwald von Petén in Guatemala führen, der schon durch die Ölförderprojekte bedroht ist.


Gustavo Castro Soto
Center for Economic and Political Investigations of Community Action, A.C.

Erdöl, Erdgas ubd der Plan Puebla-Panama
Chiapas al Día, No. 320
CIEPAC Chiapas, México 29. Oktober 2002
http://www.ciepac.org/bulletins/aleman/ale320.htm

(Zweiter und letzter Teil)

An den absurden Kriegsplänen von Bush gegen den Irak, an dem die Militär- und Ölindustrie gewinnen und die Zivilbevölkerung, die die Toten stellen wird, verlieren werden, erkennt man den imperialistischen gas- und öldurstigen Adler, der jetzt sein Auge auf das Territorium des Plan Puebla-Panama (PPP) als Verkehrsraum und auf der Suche nach mehr potentiellen Rohstoffen geworfen hat. Irak kontrolliert er noch nicht, aber im verschuldeten und verarmten Mittelamerika findet er starke Verbündete in den Regierungen, der Oligarchie und bürgerlichen Organisationen, die den Freihandelsabkommen applaudieren in dem Irrglauben, das Unmenschliche humanisieren zu können: die gierige und unbarmherzige neoliberale Globalisierung über den Völker des Kontinents. Und das einzige, was wir weiterhin beobachten können, ist die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, die Militarisierung und die blutige Gewalt gegen die indigenen Völker wegen der Ausbeutung, die die gesamte Region gekennzeichnet hat. Deshalb werden wir jetzt die Situation analysieren, die sich in den mittelamerikanischen Ländern rund um das schwarze Gold, das das Imperium begehrt, auftut.

1) GUATEMALA: Mittelamerika fördert nur kleine Mengen an Rohöl und die Mehrheit geht zur Raffinierung in die Vereinigten Staaten. Nur ein kleiner Teil verbleibt im Land. Vier Prozent des gesamten Energiekonsums der Region wurden 1998 in Guatemala verbraucht, welches außerdem der größte Erdöllieferant Mittelamerikas ist und in dem sich alle bekannten Erdölvorkommen der Region befinden. Die 526 Millionen Barril bekannter Erdölvorkommen Guatemalas befinden sich vor allem in den Urwäldern der Ebene von Petén und sind vermutlich mit den Ölfeldern im mexikanischen Bundesstaat Tabasco in der Provinz Marqués de Comillas in Chiapas verbunden. Guatemala importiert täglich etwa 500 Barril Benzin und 2.300 Barril Diesel aus Mexiko. 1998 unterzeichnete Pemex eine Vereinbarung, um ab 1999 ein Tankstellen-Netz in Guatemala aufzubauen. Texaco seinerseits verkauft Flüssiggas im Land und unterhält, genau wie Shell, ein Tankstellen-Netz.

Nach dem Ende des Krieges und den Friedensverträgen von 1996 öffnete die Regierung das Land für Investitionen und Konzessionen zur Förderung des Erdöls und -gases, weshalb die Erdölförderung zwischen 2000 und 2001 von 19.000 auf 21.000 Barril pro Tag gestiegen ist. Heute fördert Guatemala etwa 25.000 Barril Erdöl am Tag, was in etwa 0,02 Prozent der Weltförderung entspricht. Aber die Bedeutung Guatemalas ist weit größer, denn nach den Forschern Sarah Aird und Adrián Boutureira befindet sich das Land an einem geologischen Gürtel, unter dem sich drei Viertel der bekannten Erdölvorkommen verbergen. Die Unternehmen WesPac Technologies Corporation und Tradestar Corporation vermuten, dass sich bis zu einer Milliarde Barril Erdöl unter ihren Konzessionen von fast 45.000 Hektar in Petén befinden. Nach Amy B. Rosenthal von International Conservation könnten die Vorräte sogar 1,4 Milliarden Barril betragen.

1998 kaufte das US-Unternehmen Union Pacific das kanadische Norcen Energy auf, das wiederum Besitzer des französischen Konzerns Basic Resources International (der bis 1997 unabhängig war und mit Finanzierungen der Weltbank operierte) ist. Der Kauf ging für mehr als 300 Millionen Dollar vonstatten, und seitdem kontrolliert Union Pacific praktisch die vollständige Erdölförderung des Landes. Der Verkauf beinhaltete alle Ölfelder Guatemalas, eine Öl-Pipeline von fast 450 Kilometern Länge, die Raffinerie La Libertad, die 4.000 Barril pro Tag verarbeitet sowie die Lager- und Ladeanlagen. In den vergangen 20 Jahren des Erdölexports ging lediglich ein Fünftel der Gewinne an den Staat, der Rest an transnationale Ölkonzerne.

Im Mai 2002 vergab die guatemaltekische Regierung in Form des Energie- und Bergbauministers, der bald die Funktion des Kommissars des Präsidenten für den PPP innehaben wird, die Konzession A-6-96 an das Unternehmen Compañía Petrolera del Atlántico (CPA), um Erdöl und -gas im Izabal-See zu fördern, im größten See von Guatemala in der Nähe des Golfs von Honduras, an dessen Ufern sich mehr als 50 indigene Gemeinden befinden. Im Jahr 2001 stimmte die Regierung unter Präsident Alfonso Portillo den Förderverträgen in der Nähe des Sees zu, zog die Zustimmung zu einer der Förderstellen aber unter dem Druck von Umweltschützern im Mai 2002 wieder zurück. Hier trafen sich also gegenläufige Interessen aus ein und derselben Quelle. Auf der einen Seite die Politik der Strukturellen Anpassung, von der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgedrängt mit dem Ziel, Erdölinvestitionen dem transnationalen Kapital zu öffnen, auch wenn diese den eigenen Geschäftsnormen und Studien zu den Auswirkungen auf die Umwelt widerspricht. Und auf der anderen Seite das Projekt der Mäßigung, das die Weltbank mit Krediten von schlappen 110.000 US-Dollar und dem Versprechen auf weitere 200.000 US-Dollar für Projekte zur Erhaltung der Umwelt und zur Förderung des Tourismus durch lokale Organisationen in dem Ort El Estor in der Provinz Izabal durchführt, und das die Stornierung der Erdölkonzessionen bewirkt hat. Viele der Leute im Ort wissen nicht einmal, was die Weltbank überhaupt ist, die ihnen angeblich mit Krediten auf Kosten der Steuern der Bevölkerung hilft und gleichzeitig die Erdölförderung unterstützt.

Der Besitzer von CPA ist Ramón Campollo, einer der reichsten Unternehmer Guatemalas, der auch Investitionen in die Zuckerproduktion in Costa Rica und der Dominikanischen Republik tätigt und Besitzer der Zuckerfabrik Madre Tierra in Guatemala ist. Außerdem investiert er in die Stromerzeugung mit Kohle und besitzt Aktien des Stromunternehmens Guatemalas, betrieben vom spanischen Konzern Unión Fenosa. Der Vertrag mit Campollo besagt: "1. Freie Hand für den Vertragspartner, fossile Brennstoffe in der von ihm gewünschten Form zu nutzen, zu verkaufen, darüber zu verfügen, zu handeln und zu exportieren, genauso wie zur Verarbeitung oder Verflüssigung von Erdgas, Schwefel oder anderen Substanzen. 2. Nach sechs Jahren nach Vertragsabschluss darf der Vertragspartner drei bis zu 3.000 Meter tiefe Ölquellen anbohren. 3. Das Unternehmen ist verpflichtet, dem Staat 34 Prozent auszuzahlen, sobald die Nettoproduktion zwischen 1.000 und 20.000 Barril pro Tag beträgt."

Mittelamerika verbraucht praktisch kein Erdgas. Trotzdem unterzeichneten Guatemala und Mexiko im Dezember 1999 eine Vereinbarung zum Bau einer Erdgas-Pipeline zwischen Ciudad Pemex im Bundesstaat Tabasco und der Stadt Escuintla im Süden Guatemalas. Die 561 Kilometer lange und 450 Millionen Dollar teure Erdgas-Pipeline wird der Route der Erdöl-Pipeline folgen, die sich schon im Urwald von Petén in Guatemala befindet. Die Erdgas-Pipeline wird voraussichtlich 2004 fertiggestellt und könnte dann bis zum Rest Mittelamerikas weiterlaufen. Diese Gas-Investitionen werden die Fusion mit den Investitionen in den Stromsektor vereinfachen, da das Gas die wichtigste Quelle zur Stromerzeugung sein wird, wie wir bereits in anderen Bulletinen "Chiapas Heute", die auf www.ciepac.org einsehbar sind, festgestellt haben. In diesem Zusammenhang hat die guatemaltekische Regierung Stromunternehmen erlaubt, mit ihren eigenen Kunden Verträge auszuhandeln und sich ans Stromnetz anzuschließen. 1998 wurden 80 Prozent der Stromunternehmens EEGSA, das 70 Prozent des Stroms Guatemalas verteilt und allein in der Hauptstadt etwa 510.000 Kunden versorgt, für 20 Millionen US-Dollar an ein Konsortium verkauft, das aus der spanischen Iberdrola Energía, der portugiesischen Electricidad de Portugal und der US-amerikanischen TECO Power Services besteht. Iberdrola plant Investitionen von 100 Millionen US-Dollar und ist daran interessiert, am deregulierten Markt der Region teilzunehmen. Im August 1998 nahmen vier neue Kraftwerke den Betrieb auf, darunter das erste Geotermische Kraftwerk des Landes, das erste private Wasserkraftwerk und ein neues Ölkraftwerk. Trotz alldem hatte 1999 nur 56 Prozent der Bevölkerung Zugang zu elektrischem Strom. Anderen Quellen zufolge, die von denen der Weltkommission für Staudämme abweichen, plant die guatemaltekische Regierung den Bau von zwölf neuen Stauseen anstelle von neun, zusätzlich ein Geotermisches Kraftwerk und zwei Wärmekraftwerke zu je 120 MW. Am Ende weist jede Quelle andere Zahlen auf. Aber feststeht, dass der Strom, der im Zusammenhang mit dem PPP erzeugt werden soll, wie wir in anderen Bulletinen analysiert haben, weder für die Haushalte, noch für die Armen und noch weniger für die indigene Bevölkerung bestimmt ist, sondern für die Industrie.

1998 hat die Unión Fenosa für 101 Millionen US-Dollar die Stromdistribution auf dem Land von der INDE übernommen, die mit 580.000 Kunden versorgt und über 30 Prozent der Stromproduktion des Landes verfügt. Im selben Jahr hat das Unternehmen GGG, eine Tochter von Constellation Power aus den Vereinigten Staaten, zwei alte Kraftwerke und das Verkaufsrecht von elektrischer Energie für die nächsten achtzehn Jahre erworben. Dieses Konsortium, aus TECO Power Services, Coastel Power und der guatemaltekischen Compañía Eléctrica de Centroamérica schuf im Jahr 2000 das größte Kraftwerk des Landes und das erste Kohlekraftwerk Mittelamerikas, San José mit einer Leistung von 120 MW. Im gleichen Jahr gab die Firma Powerhouse Energy Corp. bekannt, zusammen mit Servicios Electromecánicos de Guatemala (Selmeca) ein Wasserkraftwerk für 31 Millionen US-Dollar östlich der Hauptstadt zu errichten.

2) HONDURAS: 11,3 Prozent des gesamten Energieverbrauchs Mittelamerikas 1998 wurden in Honduras verbraucht. Ein Jahr darauf, 1999, wurde die Existenz von Erdölvorkommen bestätigt. Unverzüglich unterzeichnete die Regierung einen Vertrag zur Abgrenzung der Vorkommen im Meer mit Kolumbien, ein Jahr nachdem Bogotá die Rechte zur Erdölförderung in der Serranilla-Bank an einen britischen Konzern vergeben hatte. Im selben Jahr erarbeitete die japanische Firma Japex eine Studie über das Rohstoffpotential an der Nordküste. Im Jahr 2001 veröffentlichte das Ministerium für Natürliche Ressourcen die Bedingungen der Ausschreibung zur Förderung der Vorkommen in Tela, Gracias a Dios und Moskitia Hondureña, wo die Bevölkerung die Existenz von großen Erdölvorkommen abstreitet. Inzwischen gibt es zwölf Bohrstellen entlang der Atlantikküste, an denen die Erdölkonzerne Esso (1978), Texaco (1979), Pure Oil (1963), PAC (1963), Cambria (1991) und PetHond (1956) beteiligt sind.

In Mittelamerika leben etwa 60 indigene Völker im Einklang mit der Natur. Die Region macht nur 0,5 Prozent der Erdoberfläche aus, beherbergt aber sieben Prozent der Biodiversität, eine Region, die aus einer Vielzahl empfindlicher Ökosysteme besteht. Die Erdölvorkommen gefährden diese, den Mittelamerikanischen Biokorredor (Corredor Biológico Mesoamericano - CBM) und das Überleben von Millionen von indigenen Campesinos.

Das US-Unternehmen Applied Energy Service (AES) hat ein großes Interesse, in Honduras zu investieren. Bisher hat es aber wegen fehlender Berücksichtigung der Umweltauflagen die Erlaubnis zum Bau eines Kraftwerkes noch nicht erteilt bekommen. Die Ministerin für Natürliche Ressourcen Honduras', Xiomara Gómez, teilte mit, dass die Erlaubnis "nicht verweigert, aber auch nicht erteilt worden ist." AES beabsichtigt, 780 Millionen US-Dollar in den Bau des Erdgas-Kraftwerks in Puerto Cortés an der Karibikküste zu investieren. Das Kraftwerk würde 600 MW sowohl für den nationalen Markt als auch zum Verkauf nach Guatemala und El Salvador erzeugen.

Die Regierung von Honduras seinerseits unterzeichnete eine Vereinbahrung mit dem Internationalen Währungsfond (IWF), seine Elektrizitätsbetriebe zu einem Preis von ungefähr 500 Millionen Dollar zu privatisieren. Die Stromproduktion von Honduras, etwa 610 MW, hängt zu über der Hälfte von den Wasserkraftwerken ab, die durch den Hurricane Mitch große Schäden erlitten haben. Anfang 1999 hat ein Brand am Staudamm von El Cajón über 60 Prozent der Stromproduktion des Landes getroffen. Die vom IWF auferlegte Deregulierung wird transnationale Konzerne anlocken, die ihre Interessen in den Bereichen Gas, Öl und Stromerzeugung miteinander zu verknüpfen suchen. Texaco beispielsweise versucht, den Treibstoff-Import durch den Hafen von Puerto Cortés zu kontrollieren.

3) NICARAGUA: Während des Krieges und unmittelbar danach, zwischen 1980 und 1994, wurden in dem Land keine Investitionen in den Energiesektor getätigt. Der Energieverbrauch pro Kopf ist sehr niedrig und es gibt ein großes Defizit in der Stromerzeugung, weshalb Nicaragua Strom aus Panama importieren muss, sobald die Nachfrage leicht ansteigt. Das könnte sich mit der Einführung des Systems zur Elektrischen Integration Mittelamerikas ändern. Die geotermischen und Wasserkraftwerke arbeiten weit unterhalb ihrer Kapazitäten. Nach Schätzungen des Nicaraguanischen Energie-Instituts wird die Nachfrage nach elektrischer Energie in den nächsten zwanzig Jahren um sechs Prozent im Jahresdurchschnitt wachsen, wofür die vorhandenen Kapazitäten im selben Zeitraum auf 1.180 MW erhöht werden müssten.

Fast 9,7 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Region 1998 gingen auf Nicaragua zurück. Im selben Jahr stimmte der Kongress der Privatisierung der für die Erzeugung, Übertragung und Bereitstellung von Strom zuständigen Nicaraguanischen Elektrizitätsbetriebe (Empresa Nicaragüense de Electricidad - ENEL) zu. Aber der Hurricane Mitch hat den Privatisierungsprozess verzögert, da die Unternehmen keine Anlagen kaufen wollten, bevor sie nicht von der Regierung wieder in Ordnung gebracht waren. Die Bundesbehörde wurde in mehrere einzelne Betriebe aufgelöst, um später die einzelnen geotermischen, Wasser- und Wärmekraftwerke privatisieren zu können, die insgesamt über eine Kapazität von 340 MW verfügen. Das Stromverteilungsnetz soll aber weiterhin in den Händen der Regierung verbleiben, was demselben Privatisierungsschema entspricht, das heute der mexikanishe Präsident Vicente Fox propagiert.

1998 stellte die Interamerikanische Entwicklungsbank (Banco Interamericano de Desarrollo - BID) Nicaragua Mittel zur Energieerzeugung aus regenerierbaren Quellen zur Verfügung. Im selben Jahr begann der Bau eines geotermischen Kraftwerks im Westen des Landes, mit der Hilfe der Regierungen von Deutschland, den Vereinigten Staaten und Russland. Die nicaraguanische Regierung stimmte Gesetzen zu, die durch neue Vorgehensweisen im Zustimmungsprozess internationale Investitionen erleichtern sollen. 1999 eröffnete die US-Firma Coastal ein Dieselkraftwerk mit einer Kapazität von 51 MW, um Strom an ENEL zu verkaufen. 2000 fanden etwa 30 Ausschreibungen für Konzession zur Förderung vor allem durch Bohrinseln im Meer statt. Damals verfügte Nicaragua bereits über ein Stromsystem, das aus zwei Wasserkraftwerken zu je 50 MW, einem geotermischen Kraftwerk mit 33 MW, fünf Wärmekraftwerken mit einer Kapazität von insgesamt 220 MW und besagtem Dieselkraftwerk von 51 MW besteht.

Zwei Jahre später, im Jahr 2002, kündigte ENEL die Versteigerung von sechs Kraftwerken an, in die fünf Unternehmen Interesse hatten, zu investieren: Coastal Power, Keppel Fles, Anfels, AES, Hydro-Québec und Duke Energy. Kurze Zeit später beschloss die Regulierungsbehörde des Landes den Stopp der Versteigerungen wegen Unregelmäßigkeiten beim Verkauf des staatlichen Wasserkraftunternehmens (Empresa Generadora Hidroeléctrica - Hidrogesa), für das der Konzern Coastal Power International El Paso, der ENEL ersteigerte, den Zuschlag erhielt. An dieser Versteigerung nahm auch Enron Nicaragua teil. Hidrogesa ist Betreiber der Kraftwerke Santa Bárbara und Centroamérica im Norden des Landes mit einer Kapazität von je etwa 100 MW. Im selben Jahr kündigte Präsident Enrique Bolaños die Öffnung des Landes zur Förderung von Erdöl durch ausländische Konzerne an, durch Konzessionen von Land und unterseeischen Ölfeldern sowohl im Atlantik als auch im Pazifik. Aber Kolumbien und Honduras reklamieren ebenfalls die über 115.000 Quadratkilometer Karibik, die Nicaragua den ausländischen Konzernen anbietet, für sich. Im Rahmen des PPP und der Amerikanischen Freihandelszone (Área del Libre Comercio de las Américas - ALCA) werden die benötigten Investitionen in das Stromnetz Nicaraguas bis 2020 auf etwa 1,8 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Nicaragua verfügt weder über kommerzielle Förderung noch über bekannte Vorkommen von Erdöl. Trotzdem wird in einer der wenigen Gegenden der Region die Existenz von Erdöl und Erdgas vermutet, vor allem im Raum Miskito an der Atlantikküste und bei Sandino am Pazifik. Aber besonders in Miskito widersetzen sich die indianischen Gemeinden schon jetzt der Ausbeutung des Waldes durch Holzunternehmen, und gerade ihnen schulden wir den Schutz und die Erhaltung der Umwelt. Im Augenblick entwickeln ausländische Unternehmen eine Erdöl-Pipeline für 450 Millionen US-Dollar, die einmal 480 Millionen Barril Rohöl aus Venezuela, von Punta del Mono auf indianischem Territorium am Atlantik aus bis nach Corinto an der Westküste, transportieren soll, von wo aus das Öl in Richtung der Vereinigten Staaten verschifft werden soll.

4) COSTA RICA: Etwa 21 Prozent des Energieverbrauchs der Region 1998 gingen auf Costa Rica zurück. Die Regierung eröffnete 1998 eine erste Verhandlungsrunde über Verträge zur Erdölförderung (zwei Felder in der Karibischen Platte und zwei weitere im Pazifik). 1999 begann der Bau des geotermischen Kraftwerks Miravalles IIII mit einer Leistung von 27,5 MW, das erste unter der Bauanleitung, Besitz und Betrieb durch den Staat, das erste geotermische Kraftwerk unter diesem Aspekt überhaupt in Lateinamerika. Im folgenden Jahr 2000 stimmten die Abgeordneten einem Gesetz zu, das ICE dem Wettbewerb öffnete, was große soziale Bewegungen zur Folge hatte. Trotzdem erteilte die Regierung im selben Jahr dem US-Unternehmen Mallon Resources Corporation die Konzession zur Erdöl- und Erdgasförderung auf sechs Ölfeldern auf insgesamt etwa 9.300 Quadratkilometern Fläche im Nordosten des Landes. Dem US-Unternehmens Harken Energy Corporation zufolge befindet sich an der Karibikküste des Landes genügend Erdöl, um investieren zu können.

Im Inneren der Region zeigen alle Länder eine große Abhängigkeit von Erdöl und im Falle Costa Ricas beträgt diese 52 Prozent. Die Nationale Strom- und Energiegesellschaft Costa Ricas kündigte den Bau eines Metangas-Projektes im Raum Río Azul östlich von San José an. Der staatliche Erdölbetrieb von Trinidad und Tobago (Petrotrin) beabsichtigt, in die Modernisierung der staatlichen Raffinerie von Recope und in die Vermarktung von Erdölprodukten in Costa Rica zu investieren.

In Costa Rica hat 80 Prozent der Bevölkerung Zugang zu elektrischem Strom, der zu 90 Prozent aus Wasserkraft gewonnen wird. Im Rahmen der Schätzungen von vom Großkapital gewünschten Investitionen benötigt das Land Investitionen von etwa drei Milliarden US-Dollar bis 2011, um ein jährliches Wachstum der elektischen Energie von zehn Prozent zu gewährleisten.

5) EL SALVADOR: Auf El Salvador entfielen 1998 14,5 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Region. Wie auch in Nicaragua, ist hier die geotermische Energie besonders interessant. Mit Ausnahme von Belize ist die Wasserkraft in allen Ländern Mittelamerikas die zweiwichtigste Energiequelle, 14 Prozent im Falle El Salvadors. Auch hier ist die Privatisierung des Energiesektors in vollem Gange. 1998 erlangten AES and Houston Industries aus den USA, Enersal aus Chile und Electricidad de Caracas aus Venezuela zum Preis von 585 Millionen US-Dollar drei Viertel der Aktien von vier Stromverteilungsunternehmen, die 900.000 Kunden versorgen. Die staatliche CEL beginnt mit der Privatisierung ihrer Wasserkraftwerke und sucht gleichzeitig Partner für Investitionen in geotermische Kraftwerke. Im Jahr 2000 begann das Unternehmen Duke Energy International die Ausweitung des Kraftwerks von Ajutla, um die Märkte von El Salvador und Guatemala beliefern zu können.

6) BELIZE: Nur 0,6 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Region entfielen 1998 auf Belize. Das Land hängt praktisch zu 100 Prozent vom Erdölimport ab. Abgesehen von Belize, das gerade das neue Wasserkraftwerk El Chalillo plant, ist die Wasserkraft in allen Fällen die zweitwichtigste Energiequelle. Mexiko verkauft an Belize etwa 80 Prozent seines Strombedarfs.

7) PANAMA: Die Erdölförderung Panamas ist sehr klein und betrug 2001 nur wenige tausend Barril pro Tag. Die Wichtigkeit Panamas besteht im Verkehr durch den Panamakanal. 1999 betrugen der Erdölimport der Vereinigten Staaten, der durch den Panamakanal geführt wurde, durchschnittlich 78.670 Barril pro Tag. 2001 passierten täglich etwa 613.000 Barril Rohöl und Erdölprodukte den Kanal, das sind 57 Prozent aller Öltransporte vom Atlantik in den Pazifik. Laut dem Panamakanalvertrag von 1977 erhielt Panama im Dezember 1999 die volle Verantwortung für den Kanal. Die US-amerikanische Kanalkommission wurde durch eine panamenische Behörde ersetzt, die Panamakanalbehörde (Autoridad Canal de Panamá - ACP). Der Vertrag gewährleistet die dauerhafte Neutralität des Kanals.

22,6 Prozent des gesamten Energiekonsums der Region 1998 entfielen auf Panama. Für andere Analysten ist Panama der größte Energieimporteur der Region. Schon seit 1999 wird der Bau einer Erdöl-Pipeline von Cartagena in Kolumbien bis Colón in Panama vorgeschlagen, um dort ein Wärmekraftwerk zu versorgen.

1998 wurde der staatliche Stromkonzern IRHE für 603 Millionen US-Dollar verkauft und in vier Stromerzeugungs- und drei -verteilungsunternehmen aufgesplittet. Coastal Corporation und Hydro-Québec International erwarben 49 Prozent des Wasserkraftwerks Fortuna Generación (das drittgrößte in Panama). Enron Caribe III kaufte 51 Prozent des Kraftwerks Bahía Las Minas für 91,72 Millionen US-Dollar und das Unternehmen AES, das außerdem den 200 Millionen US-Dollar teuren Bau eines Wasserkraftwerks plant, kaufte 49 Prozent der Kraftwerke Chiriquí und Bayano. Seit dem Verkauf der IRHE hat die Hauptstadt ein Defizit in der Stromversorgung, weshalb das deutsche Unternehmen Minova und die US-amerikanischen Noresco und Wartsila ein neues Kraftwerk mit einer Kapazität von 60 MW entwickeln. Seit 1998 bestätigt die BID, dass Investitionen von mehr als sieben Millarden US-Dollar bis 2008 notwendig sind, um das aktuelle Wachstum von sechs Prozent pro Jahr zu befriedigen.

Quellen und Bibliographie:

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-Weitere: www.eia.doe.gov/cabs/centam.html; "El Petróleo y los Minerales en Guatemala" de Rafael Piedra Santa, Universidad de San Carlos, Guatemala 1979.


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Gustavo Castro Soto
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