bolpress- nachrichten aus bolivienbolpress- nachrichten aus bolivienvon bolpress ue von indy arg - 24.01.2003 21:00
http://germany.indymedia.org/2003/01/39593.shtml
zwischen goni (spitzname des praesidenten) und evo entsteht eine neue moeglichkeit des dialogs
(Bolpress.com).- der oppositionsfuehrer und kopf der cocabauern evo morales zeigt sich bereit den dialog mit der regierung wiederaufzunehmen. in den heutigen morgenstunden traf sich die comision de constitucion der senatskammer, welche diesen donnerstag nach cochabamba umzog, mit morales und dem "estado mayor del pueblo" (einer art rat der aus einem zusammenschluss von organisationen der cocabauern und rentnerorganisationen hervorging, dem sich aber mittlerweile viele weitere sektoren angeschlossen haben), mit dem ziel eine annaeherung zwischen diesem und dem praesidenten gonzalo sánchez de lozada zu erzielen.
das treffen fand heute morgen um fuenf im sitz der cocaproduzenten der tropen von cochabamba statt. morales und andere koepfe des aufstands empfingen die comision de constitucion der senatskammer und nutzten die gelegenheit ihre bereitschaft zum dialog zu signalisieren.
"immer schon waren wir offen fuer den dialog", bestaetigte morales. am vergangenen dienstag lief die von ihm gesetzte frist fuer die loesung des konflikts ab, in dem ultimatum war eine loesung des konflikts binnen 48 stunden gefordert worden, bei nicht einhaltung der frist sei der konflikt politisch, es gehe dann nicht mehr um die erfuellung einzelner forderungen, sondern um den ruecktritt des praesidenten gonzalo sánchez de lozada und des vizepraesidenten carlos mesa hatte es geheissen.
der senator des mir und praesident der comision de constitucion hugo carvajal begruesste die von evo morales gezeigte bereitschaft ein fruchtbares treffen zu gestalten und frieden zu stiften. er gab an auch der praesident habe diesen willen, es muesse jetzt darum gehen ein treffen zu konkretisieren.
"wichtig ist das jetzt ein licht am ende des tunnels zu sehen ist. wir haben mit einer annaeherung begonnen, der die basis darstellt fuer einen hoffentlich fruchtbaren dialog, ich glaube wir alle wollen dass die gespraeche so bald wie moeglich beginnen, diese ersten worte von evo morales sind sehr wichtig", so carvajal.
die fuenf mitglieder der comisión de constitución, bestehend aus moira paz (mnr), gonzalo chirveches (nfr), huáscar aguilar, carlos sandy (mas) und hugo carvajal (mir) treffen sich in einer stunde mit dem praesidenten, um ihm ueber das treffen mit morales zu informieren. der cocabauernfuehrer seinerseits lobte die initiative der comision im konflikt zu verhandeln und gab an, den vorschlag verhandlungen zu fuehren mit der comision de constitucion als mittlerin, jetzt in den basen des estado mayor del pueblo zu beraten, welcher trotz ankuendigung die proteste zu radikalisieren, bisher davon abgesehen hat.
aktualisiert am 24-01-2003 um 09:34
ejército por la dignidad nacional verspricht polizei und militaer kugeln mit kugeln zu vergelten
(Jatha).- das ejercito por la dignidad nacional (edn) gab gestern bekant auf die polizei und das militaer schießen zu wollen da sich diese schon vor laengerem in die henker des volkes verwandelt haetten.
bei der bolivianischen nachrichtenagentur jatha ging ein dokument ein dass anonym aus einem telecentro der comteco in cochabamba, faxnr. 4252484 am 23 januar 2003 verschickt wurde.
"mit dem ausnahmezustand konfrontiert, der eine anordung der us botschaft ist sagen wir die edn basta! wir treffen uns bewaffnet in den strassen, wir laufen in den bergen und den waeldern um der armee und der polizei die sich in die henker des volkes verwandelt haben, kugeln mit kugeln zu vergelten", so das dokument.
und erklaert dass die edn eine lebendige antwort tausender bolivianer und bolivianerinnen auf die de facto erkalerung des ausnahmezustands durch die diktatoriale regierung von gonzalo sánchez de lozada und carlos mesa darstellt.
"in diesen 11 tagen konflikt haben 21 bolivianer und bolivianerinnen, genauer: 11 rentner, acht bauern und cocapflanzer, ein bergbauarbeiter und ein soldat ihr leben verloren. dies ist die konsequenz neoliberaler und imperialistischer politik die ausser hunger fuer die mehrheit nichts zu bieten hat", so das dokument weiter.
weiter versichert es das die edn keiner partei untersteht sondern ausschliesslich ausdruck des anderen bolivien sei. "wir sind die ausgeschlossenen und diskriminierten bolivianer und bolivianerinnen, die die noch nicht einmal ausweispapiere haben und auf grund des neoliberalen models auch weder brot noch arbeit haben, aber wir sind auch die die bolivianer und bolivianerinnen die die allianz zwischen evo morales, felipe quispe und oscar olivera unterstuetzen. wir schließen uns dem estado mayor del pueblo an weil er die antwort der mehrheit der bevoelkerung ist".
im text macht die edn deutlich die praesenz in den medien nicht zu brauchen, vielmehr suchen sie durch ihr erstes interview ihre stimme zu erheben weil im ganzen land tausende von kaempfern bereit sind ihr leben fuer eine wuerdige gruenden zu opfern.
"der diktatur von goni und mesa moechten wir mitteilen das wir den verkauf von gas an die usa verhindern werden. ebenso werden wir das alca verhindern und auch das amerikanische truppen unser land betreten. wir sind verteidiger der natuerlichen ressourcen, der heiligen coca pflanze, der erde und des landes, des gerechten lohns, dem recht auf unterkunft und der arbeitsplaetze".
"wir sind im krieg bis die aktuelle regierung saemtliche forderungen aller bolivianer und bolivianerinnen erfuellt. von einem stueck erde in cochabamba...".
aktualisiert am 24-01-2003 um 09:04
abgeordnete des mas (partei von evo morales) und der mip loesten einen skandal aus als sie zu sitzungsbeginn mit peitschen auftauchten. die regierungsmitglieder begannen daraufhin die oposition zu beschimpfen.
die nicht nur verbalen auseinandersetzungen zwischen regierungsmitgliedern und opposition ueberschattete gestern abend die wiedereroeffnung des congreso nacional, der eigentlich die politische situation im land beraten sollte.
kaum hatte die sitzung begonnen drangen bauern abgeordnete in den parlamentssaal ein und bruellten mit peitschen in der hand anfrage? anfrage?.
als antwort holten abgeordnete des mnr plakate hervor auf denen evo + coca = tote? evo + tote = terrorismus? zu lesen war.
die abgeordnete teresa paz versuchte einer ihrer kolleginnen des mip die peitsche abzunehmen, erbost ueber diesen versuch verpasste ihr eine weitere abgeordnete des mas einen peitschenhieb auf den ruecken.
gleichzeitig beschimpften und schubsten sich abgeordnete des mnr, der mas und des mip.
aufgrund dieser ereignisse sah sich der vizepraesident carlos mesa gezwungen die sitzung zu verschieben und den saal zu verlassen. waehrend des tumults befand er sich auf der stirnseite des saals zusammen guido añez und mirtha quevedo umgeben von angestellten und seinen bodyguards.