we have had messages about the 17 activists in prison in Ecuador in Spanish and Italian. Here is a message in German.
Das Protestcamp von Mindo gegen den Bau der 2. Oelpipeline Ecuadors durch den Amazonas-Urwald wurde von der Polizei heimgesucht. 17 Internationale und EcuadorianerInnen, die gerade in der Naehe des Camps unterwegs waren, wurden festgenommen. Unter ihnen auch Leute aus Europa und Deutschland. Sie sind seit gestern 25. Maerz im Knast. Man kann ihnen aber so gut wie nix vorwerfen, die Anklage ist laecherlich. Hier stehen faehige Anwaelte und MenschenrechtsspezialistInnen zur Verfuegung. Die Behoerden haben allerdings neben dem Unding der Festnahme noch mehrere Fauxpas begannen. So gibt es z.B. keine Uebersetzung, Fristen wurden nicht eingehalten. Eben, Dienstag, den 26. Maerz gab es eine Anhoerung bei der Polizei. Binnen 24 Stunden wird entschieden ob die Internationalen abgeschoben werden oder freigelassen werden, etc..
!!neueste Information!!
Umweltcamp in Mindo
Straßenblockade nach Räumung/Ecuador will Umweltschützer ausweisen
Nach Informationen der Umweltorganisation "Accion Ecologica" haben am 25. März um 22:00 Ortszeit Ecuador 60 Einwohner aus Mindo die Landstraße Quito - Los Bancos auf der Höhe der Abzweigung ins Dorf Mindo blockiert. Die Straßensperre richtet sich gegen die Räumung des Umweltcamps in Los Guarumos und die Verhaftung der Umweltschützer. Wie es weiter heißt, sollen den verhafteten, ausländischen Umweltschützern bzw. Touristen die Visa abgenommen werden. Anschließend sollen sie "wegen Missbrauchs der (Ein-) Reisebedingungen" des Landes verwiesen werden.
Pressemitteilung von "Rettet den Regenwald e.V.":
Gestern gegen 15 Uhr Ortszeit wurde das von Umweltschützern und Anwohnern im Bergregenwald von Mindo errichtete Umweltcamp von der Nationalpolizei gewaltsam geräumt. Nach Informationen von Rettet den Regenwald (Hamburg) wurden drei Ecuadorianer und 14 ausländische Umweltschützer - darunter drei deutsche Touristinnen - ohne Vorlage eines Haft- oder Räumungsbefehl festgenommen.
Die ecuadorianischen Umweltschützer wurden in ein Gefängnis nach Quito überführt, die ausländischen Umweltschützer werden in der Einwanderungsbehörde festgehalten. Ihnen wird Missbrauch ihres Visums vorgeworfen.
Seit Anfang Januar diesen Jahres haben Umweltschützer und von dem Pipelineprojekt betroffene Anwohner aus Mindo an der geplanten Pipelinetrasse in Guarumos gegen die drohende Urwaldzerstörung protestiert.
Die Anwohner von Mindo haben sich in der Umweltgruppe 'Accion por la Vida' - Aktion für das Leben - zusammengeschlossen. Sieben Umweltschützer der Gruppe lebten seitdem permanent in Zelten auf Bäumen, um deren drohende Rodung zu verhindern. Das Camp im Bergregenwald war in den letzten Wochen von Hunderten von Menschen aus dem In- und Ausland sowie von Dutzenden von Journalisten besucht worden.
Die bisher weitgehend unberührten Bergregenwälder des Mindo-Nambillo und angrenzenden Cuenca Alta del Rio Guayallabamba Schutzgebiets sind aufgrund ihrer weltweit einzigartig hohen Biodiversität und der großen Zahl nur dort vorkommender Tier- und Pflanzenarten international als besonders wertvoll und schützenswert eingestuft worden. Die Bevölkerung des Gebiets lebt überwiegend vom Naturtourismus und befürchtet negative Konsequenzen des Pipelineprojekts für die jahrzehntelangen Umweltschutzbemühungen in dem Gebiet.
Für das betroffene Gebiet bei Guarumos hatte das ecuadorianische Umweltministerium der zum die Pipeline bauenden OCP-Konsortium gehörenden Baufirma Techint Ende Februar die Umweltgenehmigung entzogen. Eine von Techint gebaute Zufahrtspiste zur OCP-Trasse im Bergregenwald bei Guarumos hatte zu schweren Umweltschäden an einem Berghang geführt. Starke Erosion und Bergrutsche an den Wiesen des Berghangs waren die Folge. OCP ließ in einer Pressemeldung vergangene Woche verbreiten, dass die Firma nach der Durchführung von Ausbesserungsarbeiten die Rückgabe der Umweltgenehmigung in Kürze erwartet und im April die Bauarbeiten wieder aufzunehmen gedenkt.
Umweltschützer in Ecuador bezeichneten die Maßnahme des Umweltministeriums als Publicity-Trick. Die Arbeiten in dem Gebiet ruhten bereits seit Dezember vergangenen Jahres und haben keinerlei Auswirkungen auf den Fortgang der Bauarbeiten an der Pipeline gehabt. Mit dem Entzug der Umweltlizenz solle der Öffentlichkeit suggeriert werden, dass bei dem Pipelineprojekt geltende nationale Umweltgesetze und internationale Standards eingehalten würden.
Nach Darstellung der Umweltschützer ist das Gegenteil allerdings der Fall: Alle von Umweltschützern und betroffenen Bürgern eingereichten Anzeigen aufgrund gravierender Umweltzerstörungen entlang der Pipeline wurden von dem Ministerium ignoriert. So wurden etwa die im Vergleich zu den Schäden an den Bergwiesen viel schwereren Schäden an dem geschützten Bergregenwald in Guarumos vom Umweltministerium völlig unbeachtet gelassen. Neben den verheerenden Folgen von 30 Jahren Erdölförderung für die Menschen und Regenwälder im ecuadorianischen Amazonasgebiet wird von Umweltschützern insbesondere die vom OCP-Konsortium vorgelegte Umweltverträglichkeitsstudie (UVP) als völlig unzureichend kritisiert.
Rückendeckung erhielten die Umweltschützer im vergangenen Dezember von der Weltbank, die in einem Schreiben an die Pipelinebetreiber ihre große Besorgnis über die Folgen der Pipeline für die einzigartige Natur in dem Gebiet ausdrückte und von OCP eine unabhängige Überprüfung der UVP gefordert hatte. Auch das Finanzministerium in NRW hatte in einem internen Schreiben vom November 2001 festgestellt, dass die 'Objektivität der Studie in Frage zu stellen' sei, da sie sich auf eine 'vom Betreiber des Pipeline-Projektes selbst erstellte Umweltverträglichkeitsstudie stützt'.
Nach den monatelangen massiven Protesten von Umweltschützern und kirchlichen Organisationen gegen das Pipelineprojekt in Ecuador wird der Staatssekretär des nordrhein-westfälischen Finanzministeriums Dr. Noack vom 8. bis 10. April nach Ecuador reisen, um vor Ort die Pipelinetrasse zu besichtigen sowie mit Politikern, Umweltschützern und betroffenen Anwohnern zu sprechen.
Die geplante 500 km lange Pipeline für schwere Rohöle (OCP) wird von einem Konsortium aus sechs multinationalen Ölfirmen gebaut, die Finanzierung eines Kredits über 1,1 Milliarden Euro wird von der WestLB aus Düsseldorf abgewickelt.
Weitere Informationen und digitalisiertes Bildmaterial bei:
Rettet den Regenwald e.V.
Friedhofsweg 28
22337 Hamburg
Tel. +49- (0)40 - 4103804
Fax:+49- (0)40 - 4500144
info@regenwald.org
(Liste der verhafteten ausländischen Personen)
2 (France), 2 (Italia), 1 (Irlanda), 1 (Switzerland), 3 (Germany), 1 (USA), 4 (Colombia), 3 (Ecuador)