von Werner Pacian - 17.07.2002 12:37
http://germany.indymedia.org/2002/07/26294.shtml
Dutzende Bewohner der ecuadorianischen Kleinstadt Mindo haben ein Grundstück besetzt, über das die umstrittene West-LB-Ölpipeline verlaufen soll. Dabei stellten sie fest, dass es dort bereits zu illegalen Bauarbeiten gekommen ist und informierten unverzüglich die Polizei. Damit haben die WestLB-Partner bei dem Projekt, ein Konsortium aus internationalen Ölfirmen, zum wiederholten Mal gegen Gesetze verstoßen.
Bei dem Grundstück handelt es sich um ein rund 500 Hektar großes Gelände im Nebelwald des Mindo-Nambillo-Reservates, das lokale Umweltgruppen vor kurzem mit Spendengeldern von Rettet den Regenwald gekauft hatten. Obwohl der rechtmäßige Besitz inzwischen im Grundbuch eingetragen wurde, hatten Polizei und Militär in den vergangenen Wochen Umweltschützern aus Mindo mehrfach den Zutritt zu ihrem Grundstück versperrt. Jetzt hat ein Gericht entschieden, dass die Besitzer ein Recht auf freien Zugang zu ihrem Grundstück haben. Am kommenden Freitag (19.7. 2002) will sich ein Richter vor Ort selbst ein Bild von der Lage machen. Begleitet werden die lokalen Anwohner von Aktivisten der Umweltorganisationen Acción Ecológica und Amazon Watch sowie von Julia "Butterfly" Hill. Die US-Amerikanerin war vor kurzem durch eine zweijährige Besetzung eines Redwood-Baumes in Kalifornien weltweit bekannt geworden, mit der sie den 2000 Jahre alten Urwaldriesen vor dem Abholzen gerettet hatte.
Beim Mindo-Nambio-Reservat handelt es sich um ein einzigartiges Ökosystem mit der weltweit höchsten Dichte an Vogelarten, darunter viele von Ausrottung bedrohte. Die Gemeinde Mindo, in der die Menschen überwiegend vom Naturtourismus leben, ist praktisch geschlossen gegen die WestLB-Pipeline, weil sie eine Zerstörung ihrer Lebensgrundlage befürchtet.
Rettet den Regenwald e.V.
Friedhofsweg 28
22337 Hamburg
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