Hallo Leute,
hier die nächste Übersetzung der Nachrichten aus Quito. Übrigens, wer den Text über die Repression gegen die Studis der Central gelesen hat (es ging um Schüsse mit Tränengasgranaten gegen Studis, die eine Straße blokiert hatten): Die Straße ist ein 4spurige breite Straße direkt neben der Uni, die IMMER blokiert wird, wenn irgendetwas los ist, und es werden von der Polizei IMMER Tränengasgranaten auf das Gelände geschossen, und IMMER werfn die Studis (mehrheiltlich "chinos", also Maoisten) die Granaten und Steine zurück. Das sieht immer dramatisch aus, nimmt aber keine Seite so wirklich ernst - die Studis machen sich die Situation zunutze, dass die Polizei nicht aufs Gelände darf, und spielen mit den Bullen Katz und Maus. Also, weder diese Situation, die ich selbst scho x-mal so gesehen habe; noch die Schüsse mit Tränengas auf oder in die Demo sind bsorgniserregend, das machen sie immer so (sorry, wenn das zynisch klingt, aber wer ein Repressionslevel von Genua etc. kennt, für den ist das eher harmlos, auch wenn's schlimm genug ist und zb.das Tränengas um etliches härter ist als hier). Was bedenklich ist, sind die Peramilitär, die da in die Luft geschossen haben sollen. Beim campamento haben etliche Leute Morddrohungen erhalten; und das wird jetzt kaum anders sein. Hoffenwir, dass nicht noch mehr passiert...
Die symbolische Besetzung Quitos im Rahmen der Tage des Kontinentalen Widerstandes gegen des ALCA, an der alle Völker und Nationalitäten Amerikas teilnahmen, haben gestern, am 31. Oktober, die Straßen der Hauptstadt mit Musik, Tanz, Farben und Parolen gefüllt, mit etwa als 10.000 TeilnehmerInnen.
Diese friedliche Demo begann Donnerstag morgen, und erreichte aus allen vier Himmelrichtungen des Landes, wo sie sich trafen, um friedlich in Richtung der Hotels Marriot und Schweiz, die Sitze der Treffen der Minister und Unternehmer; aber die Antwort, die sie von den Sicherheitskräften bekamen - unter Befehl der ecuadorianischen Regierung - war Repression.
So beklagte der Nobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel in einem Lokalradio, dass er nicht verstünde, worum sie dermaßen viel Tränengas auf die Indigenen, Campesinos, Arbeiter und Frauen feuerten, die mit ihren Kindern friedlich marschierten.
Seit 14.00 waren zwei verletzte Personen bekannt, unter ihnen der Präsident der Nationalen Föderationen der Grichtsarbeiter, Luis Muñoz; und mehrere Kinder unter einem Jahr erstickten fast durch die Tränengasbomben, die von der Polizei abgeschossen wurden. Insgesamt 5.000 Polizisten bewachten die Treffen der Minister und der Unternehmer.
Diese symbolische Besetzung Quitos, in der Deligierte aus 41 Ländern teilnahmen, wird aufrechterhalten bis unser Befehl den Ministern und Unternehmer überbracht wird , machte der Führer der Indigegen, Ricardo Ulcunango, heute Mittag gegenüber der Presse deutlich.
31.10. 15.30
Demonstration von 10.000 gegen das ALCA stark unterdrückt
Bauernführer prangern Repression gegen die Proteste an als ein weiteres Beispiel für das Fehlen von Freiheiten, die das Fortschreiten des sogenannten "Freihandels" mit sich bringt.
Weitere 15.000 demonstrieren gegen den Neoliberalismus in Cuenca
Um die 10.000 Campesinos, Indigene, ArbeiterInnen und StudentInnen, die in Quito auf die Straße gingen, um ihre vollständige Ablehnung des ALCA und des neoliberalen Modells deutlich zu machen, wurden heute von ecuadorianischen Sicherheitskräfte unterdrückt. Menschenrechtsgruppen haben bestätigt, dass es mindestens 5 Verletzte durch Tränengasbomben gibt, die direkt auch auf Kinder, Senioren und alle anderen TeilnehmerInnen der Demonstration geschossen wurden. "Wieder einmal sehen wir, dass der "Freihandel" Repression und Menschenrechtsverletzungen bedeutet, weil dem Volk nicht genügend Freiheit gegeben wird, seine Ablehnung dieser Zwänge der großen Mächte auszudrücken", sagte Cesar Cabrera, Präsident der Nationalen Konföderation der Bäuerlichen Sozialversicherung (CONFEUNASSC-CNC). "Dennoch war das heute erreichte bedeutsam: Tausende Menschen haben von den Auswirkungen und Schäden des ALCA etwas erfahren; und außerdem haben wir der Welt die vollständige Ablehnung der Völker der gesamten Hemisfäre gezeigt."
Zusätzlich zu den Aktionen vor der VII Ministerkonferenz des ALCA und dem Siebten Unternehmerforum Amerikas, gab es Mobilisierungen auch in Bolivar und Machala mit mindestens 1000 Personen und in Cuenca gingen 15.000 Campesinos und KünstlerInnen auf die Straße, zur Unterstützung der Mobilisierungen in Quito.
Die Führer der CONAIE und der CONFEUNASSC-CNC fordern, dass eine Delegation der Minister vorbeikommt, um sich mit ihnen über die Besorgnisse der Bevölkerung des Kontinents auseinander zu setzen. Diese Lösung wurde von den Behörden verweigert, während die Proteste von Tränengasbomben unterdrückt wurden."Wir verurteilen die Aktionen der Polizei", sagte José Encalada, ein Führer der CONFEUNASSC-CNC. "Das ALCA wird die Kultur und Ökonomie der Campesinos zerstören, die Produktionskapazität unserer Länder zersetzen; und den Transnationalen Konzernen neue Rechte geben, um unser Wasser, Gesundheits- und Bildungssysteme und andere strategische Dienstleistungen zu privatisieren. Deshalb lehnen die Völker Amerikas es ab; und die Regierungen sollten nicht nur unsere Rechte zu protestieren respektieren, sondern sich mit ihren Völkern auseinander setzen, dass sie eine alternative Integration fordern, die auf den Prinzipien der Gerechtigkeit, Wechselseitigkeit und der Diversität der Natur und der Kultur basiert."