Proteste, Plünderungen & Repression in Chile, Uruguay, Venezuela

von piquetero - 03.08.2002 11:44
http://de.indymedia.org/2002/08/27243.shtml

Latinoamerica brennt! Eine kleine (bürgerliche und daher notwendigerweise beschränkte) Medienschau...vielleicht macht sich wer die mühe, was von indy uruguay oder argentina zu übersetzen?!

http://uruguay.indymedia.org
http://argentina.indymedia.org

Proteste, Plünderungen & Repression in Chile, Uruguay, Venezuela

http://de.news.yahoo.com/020802/3/2w1he.html

Freitag 2. August 2002, 16:24 Uhr
Wirtschaftskrise und Instabilität sorgen für Aufruhr in Südamerika

Montevideo (dpa) - Wirtschaftskrisen, zunehmende soziale Not und politische Instabilität haben in mehreren Ländern Südamerikas zu gewalttätigen Demonstrationen geführt. Im krisengeplagten Uruguay plünderten Arbeitslose, Hungernde und Gelegenheitsdiebe am Donnerstag (Ortszeit) mindestens 13 Geschäfte und Supermärkte. Auch in der chilenischen Hauptstadt Santiago kam es bei Schülerprotesten gegen Fahrpreiserhöhungen zu Plünderungen und schweren Ausschreitungen. Die Polizei nahm 378 Menschen fest.

In Venezuela hatten sich bereits am Mittwoch Anhänger des linksnationalistischen Präsidenten Hugo Chavez und Regierungsgegner eine Straßenschlacht geliefert. Anlass der Unruhen war der Prozess vor dem Obersten Gericht gegen die vier militärischen Anführer des Putsches vom 11. April. Die Offiziere wurden freigesprochen.

In Uruguay hatte sich die soziale Lage wegen der seit vier Jahren anhaltenden Wirtschaftskrise immer weiter verschlechtert. Am Montag wandten sich Eltern in einem Armenviertel Montevideos mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit. Viele Kinder bekämen am Wochenende, wenn die Schulkantinen geschlossen blieben, nur noch Gras und Essensreste aus dem Hausmüll zu essen. Dort kam es kurze Zeit später zu den Plünderungen.

Die Ausschreitungen hatten bereits am Mittwoch einen Tag nach der Zwangsschließung der Banken begonnen und sich am Donnerstag erheblich ausgeweitet. Die Lage beruhigte sich erst am Freitagmorgen angesichts eines Großaufgebots der Polizei in der Hauptstadt Montevideo. Innenminister Guillermo Stirling sagte, bei den Plünderungen müsse es sich wegen ihrer Gleichzeitigkeit um geplante Aktionen gehandelt haben.

Unterdessen verstärkten sich Hinweise, dass die Regierung Sparguthaben in staatlichen Banken zwangsweise in Rentenpapiere umwandeln werde. Die staatlich kontrollierten Banken halten etwa 60 Prozent der Ersparnisse der Uruguayer. Ob die Banken tatsächlich wie angekündigt ab Montag wieder geöffnet werden, galt als fraglich.


http://de.news.yahoo.com/020803/281/2w25b.html

Samstag 3. August 2002, 03:23 Uhr
Unruhen in Uruguay dauern an

Montevideo (AP) Trotz massiver Polizeipräsenz dauern die Hungerunruhen in Uruguay weiter an. Vor einem Einkaufszentrum am Rand von Montevideo versammelten sich am Freitag mehrere hundert Menschen und riefen in Sprechchören nach Nahrungsmitteln. Um neue Plünderungen zu verhindern, patrouillierten rund 5.000 Polizisten in den Straßen der Hauptstadt. Auslöser der Unruhen war die Schliessung der Banken, mit der die Regierung eine Notbremse zog, um die Kapitalflucht zu stoppen. Vizepräsident Luis Hierro Lopez kündigte an, dass die Banken am Montag wieder geöffnet werden sollen.


http://de.news.yahoo.com/020803/286/2w24k.html

Samstag 3. August 2002, 02:21 Uhr
Rund 5000 Polizisten patrouillieren in Montevideo

Montevideo, 3. August (AFP) - Rund 5000 Polizisten haben am Freitag (Ortszeit) in den Straßen von Montevideo patrouilliert, um mögliche neue Plünderungen und Ausschreitungen zu verhindern. Zahlreiche Geschäfte in der Hauptstadt von Uruguay, das derzeit durch eine schwere Finanzkrise geht, blieben geschlossen. In den vergangenen drei Tagen waren bei Protesten mindestens 20 Geschäfte geplündert worden, die Polizei nahm rund 30 Menschen fest.


http://de.news.yahoo.com/020802/3/2w20z.html

Freitag 2. August 2002, 22:44 Uhr
Trotz Großeinsatzes der Polizei neue Plünderungen in Uruguay

Montevideo (dpa) - In Uruguay ist es trotz eines Großaufgebotes der Polizei zu neuen Plünderungen gekommen. Die Überfälle auf kleinere Supermärkte, Schlachtereien und Bäckereien beschränkten sich nicht mehr nur auf die besonders armen Stadtviertel. Augenzeugen berichteten von Szenen, die an einen « Krieg » erinnerten. Starke Polizeieinheiten und Gruppen Arbeitsloser und Hungernder sowie Gelegenheitsdiebe würden sich an mehreren Punkten der Stadt gegenüber stehen.


http://de.news.yahoo.com/020802/281/2w1m7.html

Freitag 2. August 2002, 17:17 Uhr
Regierung von Uruguay setzt tausende Beamte gegen Plünderer ein - Zweite Zusammenfassung (neue Einzelheiten)

Montevideo (AP) Nach Protestaktionen der Gewerkschaften gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung von Uruguay sind in der Hauptstadt Montevideo mindestens 16 Geschäfte geplündert worden. Die Regierung reagierte am Freitag mit der Entsendung tausender Sicherheitskräfte, die in den Straßen und Einkaufszentren für Ruhe sorgen sollten. Ausserdem wurden Hubschrauber der Armee eingesetzt. Innenminister Guillermo Stirling kündigte an, die Polizei werde mit aller Härte vorgehen. 34 Personen wurden festgenommen.

In einem Armenviertel von Montevideo warfen etwa 100 Menschen die Scheiben eines Supermarktes ein und raubten Nahrungsmittel, ehe die Polizei einschritt. Geplündert und zerstört wurden auch eine Pizzeria, eine Bäckerei und andere Geschäfte. Mehrere Sicherheitskräfte wurden verletzt.

Zuvor beteiligten sich mehrere tausend Menschen an einer vierstündigen Demonstration der Gewerkschaften, die die Regierung von Präsident Jorge Battle zu Gesprächen über die Finanzkrise bewegen will. Nach der Schliessung von Banken kam es zu langen Warteschlangen vor den wenigen Geldautomaten, die noch in Betrieb waren.

Die Bankenkrise ist eine Folge der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise im Nachbarland Argentinien. Uruguay erlebt derzeit das vierte Rezessionsjahr in Folge. Die Landeswährung, die noch vor einem Monat mit 17 Peso für einen Dollar gehandelt wurde, sank auf einen Kurs von 28 Peso. In Washington verhandelt eine Regierungsdelegation aus Uruguay mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über Beistandskredite zur Stabilisierung der Lage.


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