archivos de los protestos globales
DIE "ANDERE KAMPAGNE" BESUCHT YUCATAN UND QUINTANA ROO
Am Mittwoch (18.01.06) erreichte die Andere Kampagne (AK), begleitet von einer Sicherheitskarawane örtlicher Gruppen die kleine Gemeinde Chablekal in Yucatan. Der öffentliche Teil lief weitestgehend wie die früheren Stationen der AK ab, mit dem Delegierten Null als aufmerksamem Zuhörer, während die örtlichen Mayas und Mestizos über ihre sozialen Kämpfe und politischen Probleme berichteten. Aus einer Versammlung von ca. 200 Personen berichteten 39 Menschen über "Wut und Schmerzen", einschließlich Problemen mit Fischereirechten, Arbeitsrechtsverletzungen, Löhnen und der "Schandmauer", an die die Migranten an der US-Grenze stießen. Marcos äußerte wie üblich beißende Kritik an der offiziellen Politik, verbunden mit einem gewissen Maß an Optimismus, der ziemlich schnell zum zentralen Element der AK geworden ist. Marcos beschrieb die AK als den Beginn einer antikapitalistischen Bewegung, die die korrupten, traditionellen Machtstrukturen herausfordert. Er rief die Yucatecos auf, sich mit den kämpfenden Gemeinden in ganz Mexiko zu vereinigen und sich von unten links Kraft und Inspiration zu holen. Während des kurzen Aufenthalts in Chablekal hatte Marcos ferner persönliche Treffen mit Gruppen von Fischern, Ejido-Eigentümern, Kunsthandwerkern und Anarchisten. Am Freitag besuchte Marcos Chichen Itza, eine kleine Gemeinde, die ursprünglich nicht auf dem Plan der Reise stand und wo Kunsthandwerker um Platz für Verkaufsstände in der Nähe historischer Ruinen kämpfen. Später am Tag sprach die AK mit etwa 1000 Menschen auf dem zentralen Platz von Merida. Präsident Fox und der Gouverneur Patricio Patron waren Ziel besonders harscher Kritik. Marcos warnte die davor, Yucatan in eine gigantische Hacienda verwandeln zu wollen. Lokale Akteure berichteten, dass die AK viele tiefgehende Diskussionen mit der allgemeinen Bevölkerung ausgelöst hat, was sicher zu den Hauptzielen der AK zählt. (Augenzeugenbericht von George Ann Huck, Mexico News & Analysis, 16.-22.01.2006).
AUSLÄNDISCHE BANKEN MIT ÜBERHÖHTEN GEBÜHREN
Ausländische Banken in Mexiko berechnen bis zu 5-fach Zinsen auf Kreditkarten als in ihren Heimatländern. Dazu zählen u.a. Banamex (Citibank-Tochter) und Bancomer (Tochter einer spanischen Bank). (Mexico News & Analysis, 16.-22.01.2006)
FOX KÜNDIGT SOZIALPROGRAMM AN
Zwei Tage vor dem offiziellen Beginn des Wahlkampfes in Mexiko kündigte Fox ein neues Sozialprogramm für in Armut lebende Rentner über 70 an. Das Programm bietet für ca. 1 Mio. Rentner zweimonatliche Zahlungen, die etwa 40 EUR. Ferner kündigte er Sparpläne für berufstätige Erwachsene zwischen30 und 69 Jahren an, bei denen die Regierung bei Spareinzahlungen bis zu 50 Pesos (ca. 4,- EUR) pro Monat einen Betrag in gleicher Höhe dazu tun wird. Dieser neue Vorschlag wird als stillschweigende Anerkennung der Popularität von Lopez Obrador gewertet. (Mexico News & Analysis, 16.-22.01.2006)
OFFIZIELLER BEGINN DER WAHLKAMPAGNE
Donnerstag (19.01.06) war der offizielle Beginn der Wahlkampagne für die Präsidentschaftswahlen am 02.07.2006. Die Bundeswahlbehörde verkündete ein Budget, das etwa 1 Mrd. US-$ entspricht, wobei der Großteil dieses Geldes an die drei großen Parteikoalitionen gehen wird. Di Kampagne von Felipe Calderon (PAN) wird 54 Mio. US-$ erhalten, Roberto Madrazo (PRI) 76 Mio. Und Lopez Obrador 60 Mio. Mit dem Rest werden örtliche und Bundesstaats-Kampagnen sowie die logistischen Kosten der Wahlen finanziert. Derzeitige Umfragewerte (Mitofsky) betragen 39% für Obrador, 31% für Calderon und 29% für Madrazo. (Mexico News & Analysis, 16.-22.01.2006)