Das Max-Planck-Institut Köln für Züchtungsforschung bekam heute morgen gegen 11 Uhr unangemeldeten Besuch: 60 TeilnehmerInnen der Interkontinentalen Karawane für Solidarität und Widerstand – Kleinbauern und KleinbäuerInnen aus Indien, Nepal und Bangladesh sowie eine Delegierte von mexikanischen Kleinbauern welche zu der Widerstandsbewegung der Zapatistas gehören – sowie die Kölner Initiative Bürger gegen Petunien und weitere europäische UnterstützerInnen klopften an die Pforte vom Institut im Carl-Linné-Weg 10, Köln/Vogelsang. Es kam zu einer anderthalbstündigen Diskussion mit Mitarbeitern des instituts, in welcher Bauern und Bäuerinnen die anwesenden Ingenieure baten, ihre Forschung im Bereich der Gentechnik einzustellen, da diese zu ihren Lasten der Menschen genutzt werde.
Herr Devasugur Pampanna von der Bauernbewegung KRRS aus Indien zog den Vergleich mit der Grünen Revolution:
" Die Natur akzeptiert nicht, was wir mit ihr machen wollen. Warum wir das sagen ? Weil es unsere Erfahrung aus der Grünen Revolution ist. Auch vor zwanzig Jahren hieß es: Ihr werdet soviel mehr ernten können mit unseren neuen Technologien. Und einige Jahre später stiegen die Krebsrate und die andere Krankheiten an. Hört auf und lasst uns statt dessen im Einklang mit der Natur leben !"
Frau Shamsun Nahar Khan von der BäuerInnen-Vereinigung Kisani Sabha aus Bangladesch führte dies weiter aus:
" Was hat der Kunstdünger der Grünen Revolution uns gebracht ? Früher gingen wir immer auf grünen Gras, doch heute stirbt es aus wegen des Gebrauchs von Kunstdünger. Genauso ist die Fruchtbarkeit unserer Böden zurückgegangen, und nun sind wir gezwungen immer mehr und mehr Kunstdünger zu benutzen. Das Gleiche gilt für gentechnisch veränderte Saaten. Auch sie führen nach einigen Jahren zur Unfruchtbarkeit des Landes. Unsere Umwelt ist in Gefahr wegen des hohen Gebrauch an Kunstdünger. Die Fischer wissen nicht mehr, wovon sie leben sollen, denn die Fische sterben aus, da das Wasser zunehmend vergiftet wird. Die Körper der Menschen und speziell der Frauen werden vergiftet."
Die Männer und Frauen vom Land besitzen einen reichhaltigen Schatz an Wissen über die Landwirtschaft, und dieses Wissen wächst immer weiter an. Doch eine Handvoll von internationalen Agromultis haben die natürliche Umwelt und Landwirtschaft von Bangladesch zerstört - sie haben dies getan mit dem Ziel, einen unbegrenzten Markt für sich selber zu schaffen und neue Bereiche des Ausbeutung zu schaffen:"