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"Plan Colombia"

Hintergrundinfos zum sgn. Kolumbienplan

Da Beiträge in deutscher Sprache eher selten sind verweise ich auf eine ähnliche Seite in englisch!

hier können folgende Texte gelesen werden:

Basics
Text von Raul Zelik zur Situation in Kolumbien (Wed, 27 Dec 2000)
Die USA gießen Feuer aufs Öl in Kolumbien (Héctor Mondragón,) (Dec 2000)
PCN & Tour Europa
Der Krieg in Kolumbien, Tod und Vertreibung der schwarzen Bevölkerung
(Aufruf von PCN - Proceso de Comunidades Negras vom 26. September 2000)
stop plan colombia - Vorschlag in Europa zu agieren (8.12.2000)
Vortrag von Libia Grueso PCN auf BUKO Berlin Okt 2000
Tour des PCN in Europa (Wed, 27 Dec 2000)
interview mit Alfonso (PCN) aus dem megafon (CH) (Thu, 4 Jan 2001)
Interozeanischer Kanal
Megaprojekte und Neokolonialisierung in Kolumbien (Jan 2001)
Updates
Zweite Feuerprobe für umstrittenen "Plan Colombia" (7.7.2000)
Der Alptraum hat begonnen! (JW, 24.10.2000)
Kriegsplan Colombia (taz, 24.10.2000)

In Prag hatten wir uns entschieden, Mailing-listen zum Plan Colombia einzurichten. Momentan haben wir listen in drei Sprachen:
http://www.egroups.com/group/stopplancolombia-en - english
(subscribe: stopplancolombia-en-subscribe@egroups.com)
http://www.egroups.com/group/stopplancolombia-ca - castellano
(subscribe: stopplancolombia-ca-subscribe@egroups.com)
http://www.egroups.com/group/stopplancolombia-de - deutsch
(subscribe: stopplancolombia-de-subscribe@egroups.com)


Kolumbien: Feuerprobe fuer "Plan Colombia"

[Quelle: http://www.berlinet.de/poonal/ ]

KOLUMBIEN

Zweite Feuerprobe für umstrittenen "Plan Colombia"
Von Laura Patricia Barros

(Bogota, 7. Juli 2000, npl).- Die Internationalisierung des seit mehr als vierzig Jahren andauernden bewaffneten Konfliktes in Kolumbien erfährt eine neue Dimension. Nachdem der US-Kongress am 22. Juni mit 94 zu vier Stimmen dem südamerikanischen Andenland eine Militär- und Finanzhilfe in Höhe von insgesamt 1,3 Milliarden Dollar bewilligt hatte, ist in dieser Woche Madrid Schauplatz des internationalen Ringens um Finanzierung und Ausrichtung des umstrittenen "Plan Colombia".

Am Mittwoch und Donnerstag kamen in der spanischen Hauptstadt erstmals alle 23 Länder (Spanien und der Rest der Europäischen Union, verschiedene lateinamerikanische Staaten, Japan, Kanada und die USA) zusammen, die sich entschieden haben mit Milliardenbeträgen, den "Friedensprozess in Kolumbien" zu unterstützen. Morgen werden UNO-Vertreter, die Weltbank, die Interamerikanische Entwicklungsbank (BID) sowie die Vereinigung zur Förderung der Andenländer auf die Unterstützerländer treffen, um die genaue Höhe und Bestimmung der Finanzspritzen der einzelnen Länder festzulegen.

Mit dem von der kolumbianischen Regierung vorgeschlagenen Kolumbienplan sollen in den kommenden Jahren die "soziale und menschliche Entwicklung und die Regierungsfähigkeit des Landes gefördert, der Kampf gegen den Drogenhandel finanziert sowie die Friedensverhandlungen zwischen Regierung und der größten Guerillaorganisation des Landes, den FARC, unterstützt werden." Dafür hat die kolumbianische Administration unter Präsident Andres Pastrana insgesamt 7,5 Milliarden Dollar veranschlagt, von denen sie selbst rund 5 Miliarden Dollar tragen will, den Rest soll die internationale Gemeinschaft übernehmen.

Obwohl sich die EU offiziell darauf geeinigt hat, vor allem institutionelle und politische Reformen in Kolumbien zu unterstützen sowie humanitäre Hilfe zu leisten, sprechen zivile Organisationen und Gewerkschaften aus Kolumbien und Europa, nicht zuletzt aber die kolumbianischen Guerilla-Organsiationen FARC und ELN vom Plan Colombia als einer "modernen Form der Aufstandsbekämpfung".

Die am Mittwoch und Donnerstag ebenfalls in Madrid zu einem Alternativgipfel versammelten 65 Oppositionsgruppen aus Kolumbien und Europa kritisieren insbesondere die Pläne zur Vernichtung "illegaler" Kokapflanzungen. Dies sei, "zum einen eine unrühmliche Strategie, die vor allem Kleinbauern treffen und zu weiteren Vertreibungen führen würde, ohne dass ihnen eine Einkommensalternative geboten würde." Zum anderen stelle dieser Teil des Kolumbienplans lediglich einen Vorwand dar, um den blutigen Konflikt weiter zu militarisieren, dessen Bilanz bisher 120.000 Tote und mehr als zwei Millionen Flüchtlinge sind.

Unter dem Deckmantel der Drogenbekämpfung hätten vor allem die USA eine Möglichkeit gefunden, direkt militärisch in die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen kolumbianischen Streitkräften und Guerilla zu intervenieren. Diese Vermutung ist nicht aus der Luft gegriffen. Der Teil des Projektes "Plan Colombia", der die "Bekämpfung des Drogenhandels" beinhaltet, wurde hauptsächlich von der US-Regierung entworfen. US-Militärexperten sehen in der mehr als 12.000 KämpferInnen starken FARC, die bereits weite Teile des Landes faktisch unter ihrer Kontrolle hat, den größten "Instabilitätsfaktor in Lateinamerika". So nimmt es auch nicht Wunder, dass rund 930 Millionen der insgesamt 1,3 Milliarden bewilligten Dollars ausschließlich für die Aufrüstung der kolumbianischen Streitkräfte mit modernsten Hubschraubern sowie zur Ausbildung spezieller militärischer Einheiten zur Drogenbekämpfung vorgesehen sind.


DER KRIEG IN KOLUMBIEN, TOD UND VERTREIBUNG DER SCHWARZEN BEVÖLKERUNG
Aufruf des PCN (Prozess Schwarzen Gemeinschaften)

Kolumbien ist ein Land mit 37 Mio. EinwohnerInnen, von denen 30% (dh. 9 210 000) Schwarze sind, die von den importierten Sklaven abstammen. Durch den Prozeß von Kampf und Widerstand seit mehr als 3 Jahrhunderten haben sie ihre Befreiung erreicht und sind in die Berge, Täler und Küstengebiete geflohen, die von den Eroberern noch nicht erreicht wurden. Während des Prozesses der Anpassung und des Überleben in einer unbekannten Welt durch hunderte von Jahren konnten die freien Schwarzen ihre eigene Welt und Kultur erschaffen.

Nach dieser Phase von Befreiung haben Ausschluß und Rassismus die Beziehungen der Kolumbianer zu der schwarzen Bevölkerung geprägt. Dieser Ausschluß drückt sich unter anderem aus durch die Ausbeutung der Ressourcen in unseren Gebieten durch große Konzerne, die Entfremdung von unserer Kultur, die unterdrückenden Bedingungen absoluter Armut und die Verweigerung aller sozialen, politischen und kulturellen Rechte.

Heute, in dem Krieg, in dem sich Kolumbien seit mehreren Jahrzehnten befindet, sind die Schwarzen zu einer stillen Vernichtung verdammt, der durch den Staat und ökonomischen Interessengruppen betrieben wird - dieselben, die der Bevölkerung die individuellen und kollektiven Rechte verweigern. Diese Situation hat sich entwickelt aus der Entwurzelung, Fesselung, Export und Verkauf wie Tiere in Amerika, über die sich die mächtigen nördlichen Ländern ihre Herrschaft über die eroberten Gebiete gefestigt haben. Zu Beginn des neuen Jahrtausend sieht sich die schwarze Bevölkerung mit einem Ethnozid konfrontiert, der von den verschiedenen Akteure des Krieges vorangetrieben wird.

Die Gebiete, in denen gewaltsame Vertreibungen stattfinden, entsprechen den strategischen Zonen des Krieges. Eine Million Schwarzer sind jetzt bereits von ihrem Land vertrieben worden, das von Außenstehenden besetzt wurde, die die Autoritäten der bewaffneten Gruppen und des Staates akzeptieren. Diese sind Protagonisten eines ökonomischen und politischen Models basierend auf Ausschluß, das seit Jahrhunderten Zerstörung und Tod für die VertreterInnen einer jahrtausende alten Kultur bedeutet.

Das historische Projekt der schwarzen Bevölkerung hat seine eigene kulturelle, territoriale, ökologisch und soziale Basis. Unser Kampf besteht in der Verteidigung jener Gebiete, in denen wir seid uralten Zeiten leben, erschaffen und wiedererschaffen durch die Geschichte in Kolumbien und Amerika. Die Schwarzen fordern von der Regierung kollektive Landbesitzrechte; wir kämpfen für die Stärkung unserer Identität und Autonomie mit den Forderungen der Möglichkeit zur freien Entscheidung für unsere eigenen Lebensform. Der kolumbianische kapitalistische Staat hat die schwarzen organisierten Gemeinschaften (für die die Verteidigung ihrer Gebiete als Grundlage für unsere Lebensform und unsere kulturelle Prinzipien wie die der Identität existentiell ist) in Opfer von Rassismus, Armut, Marginalisierung und militärische Ziele von bewaffneten Gruppen, die die Interessen der Politiker, Großgrundbesitzer, Drogenhändler und Geschäftsleute verteidigen, verwandelt. Diese suchen nach Zielen für ihre irrationale Ausbeutung von Bodenschätzen, der Zerstörung der Biodiversität, der Einführung von Tourismus, Häfen, Kanälen, agroindustrielle Projekten, industrieller Holzschlag, Energieinfrastruktur....

Nach der Sklaverei ist Vertreibung der größte kriminelle Angriff gegen die schwarze Bevölkerung Kolumbiens und Amerika. Vertreibung ist ein Ergebnis von Einschüchterung und Massakern. Dies endet in Unsichtbarkeit, dem Verlust von Gebieten und natürlichen Ressourcen, von Familienzusammenhalt, von Selbstachtung und dem Recht, unser Leben in Frieden und Einklang mit unseren Traditionen, Sitten und kulturelle Bräuchen zu leben.

Die schwarze Bevölkerung fordert die verschiedenen Akteure des Krieges in Kolumbien auf, den bewaffneten Konflikt zu stoppen, unsere Autonomie und unsere fundamentale Rechte zu achten und nicht in unseren Gebieten zu kämpfen. Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, uns zu unterstützen, Solidarität zu zeigen und mit uns zu kämpfen, um in dieser kapitalistischen Welt die Lebensräume der schwarzen Gemeinschaften zu verteidigen: denn diese Gebiete sind der Raum, in dem wir sein und existieren können; in dem unsere Ideale und unsere eigene Geschichte in Freude, Hoffnung und Freiheit weiterleben wird.

Prozess der Schwarzen Gemeinschaften - PCN (Proceso de Comunidades Negras)
Prag, 26. September 2000
PCNKolombia AT hotmail.com

 


Der Alptraum hat begonnen!

Artikel http://www.jungewelt.de/2000/10-24/006.shtml

junge Welt Ausland
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24.10.2000

Der Alptraum hat begonnen

Kolumbien: Schwere Kämpfe zwischen FARC und Paramilitärs. Tote bei Gefechten mit Armee
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Die kolumbianischen Fernsehnachrichten zeigen derzeit trotz des bereits 36 Jahre andauernden Konfliktes ungewohnte Bilder. Herkules-Transportmaschinen der kolumbianischen Luftwaffe fliegen seit dem 9. Oktober den Flughafen der Provinzhauptstadt Puerto Asís an, um Lebensmittel in die eingeschlossene Ortschaft zu liefern und Flüchtlinge auszufliegen. Einen anderen Ausweg gibt es nicht, da sich im Umland und in anderen Gemeinden seit einem Monat die linksgerichtete FARC-Guerilla und der Südblock der rechtsextremen Paramilitärs AUC erbitterte Gefechte liefern. Über 4 000 Menschen sollen laut Regierungsangaben mittlerweile aus der Provinz Putumayo geflohen sein, die meisten über die Grenze nach Ecuador. Wie viele Tote es in den südlichen Kampfgebieten bereits gibt, ist unklar.

Unterdessen haben heftige Gefechte im Nordwesten Kolumbiens mindestens 54 Todesopfer auf seiten der Armee gefordert. Jeweils über 400 FARC-Rebellen attackierten letzte Woche zwei Ortschaften in den Provinzen Antioquia und Chocó. Bei einer Gegenoffensive und Evakuierungsaktion stürzte ein Black-Hawk-Hubschrauber ab, wobei 22 Soldaten ums Leben kamen. Inzwischen ist sicher, daß es sich dabei nicht, wie die Armee erklärte, um einen Unfall handelte. Vielmehr wurde der Helikopter abgeschossen.

Die Guerillaoffensive führte zu einer der schwersten Armeeniederlagen seit zwei Jahren. Am 3. August 1998 attackierten FARC-Einheiten die südlichen Ortschaften Uribe und Miraflores, bei denen 48 Soldaten und 20 Polizisten erschossen wurden. Während aber die militärische Konfrontation im Nordwesten des Landes dem bürgerkriegsähnlichen Alltag Kolumbiens entspricht, sind die anhaltenden Kämpfe im Putumayo an der Grenze zu Ecuador Ausdruck einer neuen Kriegsqualität, da die Kämpfe bereits seit über einem Monat andauern. Ende September begann die FARC mit einer Offensive gegen die AUC. Das Gebiet gilt seit den achtziger Jahren als Hochburg der FARC und als Finanzquelle, da die Guerilla den Drogenanbau und -handel in der Region kontrolliert und besteuert. Seit 1998 versucht allerdings die AUC, an Einfluß in dieser Kokazone zu gewinnen, in der mit über 56 000 Hektar mehr als die Hälfte der kolumbianischen Kokaanbauflächen liegen.

Tagelang hatte die kolumbianische Öffentlichkeit die Kriegshandlungen nicht wahrgenommen. Erst als der Bürgermeister von Puerto Asís, Manuel Alzate, Anfang Oktober in der Hauptstadt förmlich um Hilfe bettelte, rückte das Problem langsam ins öffentliche Bewußtsein. »Es scheint, daß Putumayo nicht mehr zu Kolumbien gehört,« so Alzate.

Am Donnerstag vergangener Woche begannen nun auch die kolumbianischen Streitkräfte mit der Verlegung von 1 200 Soldaten, um - wie es hieß - das Gebiet um Puerto Asís von der Guerilla zurückzuerobern. Damit bereitet sich die kolumbianische Armee auf die Militarisierung des Putumayo vor, was jedoch in der Zielsetzung des Plan Colombia von vornherein eingeplant war, um angeblich die Drogenfelder zu vernichten. Laut FARC war zwar die Offensive nicht gegen diese Strategie des Plans Colombia gerichtet, sondern gegen die paramilitärische Einflußnahme. Allerdings steht die Fokussierung der paramilitärischen Aktionen in dieser Provinz in engem Zusammenhang damit. Man will auf paramilitärischer Seite selbst vom Drogenanbau profitieren, wenn der Guerillaeinfluß durch den angekündigten Feldzug zurückgedrängt ist. Außerdem wollen die Paramilitärs sich ein Mitspracherecht bei zukünftigen wirtschaftlichen Umstrukturierungen sichern, indem sie sich das Land durch Vertreibungen aneignet. Denn trotz der Kämpfe werden schon Pläne gemacht für eine anderweitige Nutzung des Gebietes, das die Landpreise in die Höhe schnellen lassen könnte: die Förderung von Erdöl. Nach offiziellen Angaben soll es zwar keine großen Reserven im Putumayo geben, allerdings steht diese Feststellung im krassen Kontrast zu umfangreichen Plänen von Ölgesellschaften.

Der ehemalige Feldwebel der US-Armee Stan Goff, der 1992 kolumbianische Militärs im Antidrogenkampf ausbildete, sieht das wachsende Engagement seines Landes weniger in der Kokavernichtung als vielmehr in der Sicherung von Ölreserven für US-amerikanische Firmen. In einem Interview der kolumbianischen Zeitung El Espectador äußerte er die Ansicht, daß die USA mit der militärischen Einmischung die Operationen der Ölfirmen OXY und BP absichern wollten. Wie weit das US-Interesse zur Drogenvernichtung reicht, schildert er so: »... niemals erwähnten wir bei der Ausbildung die Wörter Koka oder Drogenhandel. Das war eine psychologische Operation, eine große Lüge. Unsere Ziele waren nie die Kolumbianer, sondern die US-Amerikaner, die dafür Steuern zahlen, wenn wir in Kolumbien investieren«.

Tommy Ramm, Bogotá

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© junge Welt

 


Kriegsplan Colombia

taz, 24.10.2000: Kriegsplan Colombia

In Kolumbien vermengen die USA eine kontraproduktive Antidrogenstrategie mit alten Rezepten der Aufstandsbekämpfung. Ein Plädoyer für eine mögliche Friedensinitiative

"Ich glaube, der erste Schritt zu einer realistischen Lösung des Weltdrogenproblems ist es, das Scheitern der derzeit eingesetzten Bekämpfungsmethoden anzuerkennen. Mehr als die Drogen selbst haben diese Methoden die größten Übel in den Produktions- und den Konsumentenländern verursacht, verkompliziert und verschlimmert." (Gabriel García Márquez)

Der Plan Colombia erhitzt weiter die Gemüter. In der vergangenen Woche trafen sich in Manaus, im brasilianischen Amazonasgebiet, die lateinamerikanischen Verteidigungsminister. Sie sollten auf den Antidrogenplan eingeschworen werden. Doch die Regierungsvertreter aus Kolumbien und den USA reisten mit leeren Händen ab. US-Staatssekretär James Bodner kündigte trotzig an, die umstrittene Antidrogenstrategie werde "mit oder ohne internationale Solidarität umgesetzt". Mit großem propagandistischem Getöse hatte Bill Clinton Ende August im kolumbianischen Cartagena den Startschuss zum Plan Colombia gegeben. Über 80 Prozent der bisher bewilligten 1,3 Milliarden Dollar US-"Hilfe" an den Andenstaat fließen in die Antidrogenbataillone und ihre neuen Hubschrauber. Der "Drogenkrieg", den George Bush senior vor zehn Jahren an gleicher Stelle eingeläutet hatte, geht in eine neue Runde.

Dabei ist der repressive Ansatz zur Drogenbekämpfung ganz offensichtlich gescheitert. So wurden in den letzten Jahren Kokaflächen in Peru und Bolivien vernichtet - mit dem Ergebnis, dass sich der Anbau lediglich nach Kolumbien verlagert hat. Dort wiederum werden die Kokafelder zwar mit hochgiftigen Chemikalien besprüht - was aber nur dazu führt, dass immer weitere Teile des kolumbianischen Amazonasgebiets zum Koka-Anbau herangezogen werden. Und schließlich: Die großen Kartelle von Medellín und Cali konnten zerschlagen werden - doch an ihre Stelle traten viele kleine Händlerringe. Fantastische Gewinnspannen sorgen dafür, dass der Kokain- und Heroinexport ungebrochen floriert. Dabei werden ständig neue Märkte erschlossen.

Dennoch konzentrieren sich die militärischen Attacken weiter auf das "schwächste Glied der Kette" - die Kleinproduzenten von Koka und Schlafmohn. Doch die werden dadurch erst recht in die Hände der 20.000 Guerilleros der "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (Farc) getrieben. Seit fast 40 Jahren streben die Rebellen angeblich den Sozialismus an, doch erst massenhafte Entführungen und vor allem das Drogengeschäft haben sie zu einer schlagkräftigen Truppe anschwellen lassen. Als Gegenleistung für ihre "Revolutionssteuern" schützen sie die Kokafelder und die Kurierflugzeuge, mit denen das Kokain ins Ausland geschafft wird.

Mit dem Plan Colombia setzen die USA auf die Verschärfung eines Jahrzehnte währenden Krieges. Bereits jetzt fordert die politische Gewalt in Kolumbien jährlich 3.000 Tote, und zwei Millionen Menschen gelten als Flüchtlinge im eigenen Land. Nach Panama und Venezuela muss sich nun auch Ecuador auf kolumbianische Vertriebene einstellen.

Und noch eine weitere Kontinuität zeigt sich: Das Treiben der Paramilitärs ist für die USA noch immer kein Thema. Diese Akteure einer veritablen "Gegenagrarreform" räumen ganze Landstriche durch Massaker und Vertreibungen. Auch Menschenrechtler, Gewerkschafter und andere Aktivisten fallen ihrem schmutzigen Krieg zum Opfer. Dabei helfen Armee und Polizei oft nach. Finanziert werden die Todesschwadronen von Teilen der traditionellen Oligarchie, aber eben auch von der Drogenmafia. Präsident Andrés Pastrana lässt sie trotzdem gewähren, denn von den Paramilitärs hat die Guerilla noch am meisten zu befürchten. Und Clinton setzt sich "im nationalen Interesse" über die Menschenrechtsklausel des Plan Colombia hinweg.

Hintergrund für das verstärkte Engagement der USA in Kolumbien ist die vorhandene unmittelbare Kontrolle über den Hinterhof: Die US-Streitkräfte unter der Regie des "Southern Command" haben Zentralamerika in ihrem Sinne befriedet und den Panamakanal geräumt. Nun können sie sich ganz der instabilen Andenregion widmen: In Venezuela klopft Präsident Hugo Chávez antiimperialistische Sprüche, Ecuadors Wirtschaft kriselt nach der Dollarisierung mehr denn je, Perus Zukunft ist ungewiss, und die kolumbianische Regierung hat offenbar kein funktionierendes Rezept, um Bürgerkrieg, Wirtschaftskrise und Drogenanbau Herr zu werden. Durch den "Drogenkrieg" legitimieren die USA ihre militärische Präsenz in der Region.

Dabei wählen sie altbekannte Mittel: Im Rahmen des Plan Colombia steigt die Zahl der US-Militärberater in Kolumbien von 500 auf 800, im vergangenen Jahr wurden neue US-Luftwaffenstützpunkte in Ecuador und auf den holländischen Karibikinseln Aruba und Curação eröffnet, ein weiterer in Zentralamerika soll folgen. Direkte militärische Eingriffe will man jedoch vermeiden - und die werden in Kolumbien auch nicht nötig sein, solange die Regierung Pastrana die Vorgaben aus Washington umsetzt. Für den unpopulären Präsidenten ist die US-Intervention die einzige Garantie, um die letzten zwei Jahre seiner Regierungszeit zu überstehen. Parallelen zum Krieg in El Salvador in den 80er-Jahren liegen auf der Hand. Thomas Pickering, Ex-Botschafter in San Salvador, ist heute Staatssekretär im Außenministerium und einer der Chefarchitekten des Plan Colombia. Bei den Nachbarn schrillen die Alarmglocken. Brasiliens Regierung reagiert allergisch auf die US-Präsenz im Amazonasbecken, besonders auf Planspiele, die Kokapflanzen mit genmanipulierten Pilzen zu besprühen. Allerdings ist den Nachbarländern noch nicht viel Konstruktives eingefallen, obwohl auch dort infolge des Rauschgifthandels Korruption und Kriminalität zunehmen. Auftrieb haben Brasiliens Militärs bekommen: Seit Jahren drängen sie auf eine stärkere Präsenz in der Amazonasregion, die nun bewilligt wurde - weil Drogenhändler, Guerilleros und Flüchtlinge nur so vom Grenzübertritt abgehalten werden könnten. Auch Europas Regierungen üben sich derweil in halbherziger Zurückhaltung. Mit den USA, noch dazu in deren Hinterhof, möchte man sich nicht anlegen. Deswegen fließen die Euros zur sozialen Abfederung des Plan Colombia, wenn auch spärlich. Bisher haben Spanien und Norwegen zusammen 120 Millionen Dollar zugesagt, ebenso viel hat die EU-Kommission angekündigt. Das ist erheblich weniger als die von Washington gewünschte Milliarde.

Eigentlich wäre es die Stunde der Diplomatie: Europäer und Lateinamerikaner müssten ihren diskreten Widerstand in eine Friedensoffensive umwandeln. Sie sollten - ähnlich wie die Sozialistische Internationale und einige lateinamerikanische Länder im Zentralamerika der 80er-Jahre - die zähen Friedensverhandlungen vorantreiben. Ein Waffenstillstand müsste dabei ganz oben auf der Tagesordnung stehen, damit die Logik der Militaristen zurückgedrängt und Freiräume für die KolumbianerInnen zwischen den Fronten geschaffen werden können. Schnelle Erfolge sind allerdings nicht zu erwarten. Denn vom Status quo profitieren zum einen die USA, Drogenmafia, Militärs und das politische Establishment, das im Krieg keine demokratische Opposition zu befürchten braucht. Zum anderen lebt auch die militärisch starke, aber politisch einfallslose Guerilla gut damit. Solidarität verdient die Zivilbevölkerung zwischen den Fronten - Kleinbauern, Schwarze, Indígenas.

Ein Rückgang der Gewalt würde auch die Erfolgsaussichten für ein dringend notwendiges Umsteuern in der Antidrogenpolitik erhöhen. Die Legalisierung von Produktion, Handel und Konsum ist zwar derzeit illusorisch, aber es gäbe viele Punkte, an denen schrittweise Veränderungen angestrebt werden könnten. In jedem Fall müsste man sich auf den lukrativsten, von der organisierten Kriminalität beherrschten Teil des Geschäfts konzentrieren. Doch daran verdienen auch Multis, Banken und Staatshaushalte des Nordens Milliardenbeträge - über Chemikalienlieferungen, Geldwäsche und Beschlagnahmungen.

Im Umgang mit den Konsumenten in den Industrieländern hat das pragmatische Prinzip der "Schadensbegrenzung" die rein prohibitiven Rezepte bereits zurückgedrängt. Analog dazu müsste sich auch der Umgang mit den Kleinproduzenten in den Andenländern wandeln. Die sozial und ökologisch verheerenden Besprühungen sollten eingestellt und durch manuelle Eradikationsprogramme ersetzt werden. So könnte man die Kleinbauern für Programme zur schrittweisen Substitution des Koka- und Schlafmohnanbaus gewinnen - vorausgesetzt, man verschafft ihren legalen Produkten verbesserte Absatzchancen. Solche Programme gibt es, aber im Rahmen des "Drogenkriegs" können sie nicht funktionieren.

GERHARD DILGER

taz Nr. 6278 vom 24.10.2000, Seite 10, 299 Zeilen, Kommentar
GERHARD DILGER

 


stop plan colombia - Vorschlag in Europa zu agieren

Alfonso, aus dem Prozess der Schwarzen Gemeinschaften in Kolumbien wird nach Europa reisen um an den anti WEF Vorbereitungstreffen in Genf teilzunehmen (16-17 Dezember), und um mit Leuten zu sprechen die daran interessiert sind etwas zur verheerenden Situation in Kolumbien zu tun. Er wird auch in Freiburg (i.Br) am 13.12 (nächsten Mittwoch) ein Vortrag halten und wird auch nach dem Treffen in Genf ein paar Tahe dort bleiben um weitere Vorbereitungen einer Kampagne zu machen. Wenn du / ihr am Thema interessiert seid, wäre es Klasse wenn ihr in Genf noch ein bißchen länger bleiben könntet, am besten bis Montag abend.

In weiteren emails bekommt ihr eine Zusammenfassung auf Spanisch der intensiven Mordattacken durch die Paramilitärs (letzte Woche fand in Kolumbien die heftigste Massaker je durch Paramilitärs, eine bislang unbekannte Zahl von Menschen wurde umgebracht, bislang sind 70 identifiziert aber es sind sicherlich mehr da mehrere Körper zerstückelt wurden und in einen Sumpf geworfen) und die aktuellen Drohungen (die kolumbianische Amee hat weitere Massaker durch die Paramilitärs angekündigt in der Weihnachtszeit). Die Intensivierung des Krieges dient das Terrain im Vorfeld 'frei zu machen' für die militärische Intervention von US Truppen in Kolumbien (logistisch von der Niederländischen Regierung unterstützt). Wir hoffen die Nachricht auch bald ins Englische usw übersetzt zu haben.

Der Krieg in Kolumbien wird sicherlich auf die anderen Länder der Region übergreifen, es hat das Operationsfeld der Paramilitärs schon erweitert und von allen anderen Akteuren im Konflikt über die Grenzen von Panama, Venezuela, Brasil, Peru und Ecuador hinaus. Die US Armee hat bereits weitere Militärbasen in der Region aufgebaut speziell für den Plan Colombia, einschließlich die größte US Militärbasis in Lateinamerika in Manta (Ecuador) und weitere Länder hin bis zum El Salvador. Sie haben sogar die Unterstützund der Niederländischen Regierung um von der Niederländischen Kolonie Curacao (an der Küste Venezuelas) aus zu handeln und um die Region zu überfliegen. Das ganze ist ein remake des Vietnam Krieges, aber dieses Mal mit extensivem Gebrauch von genmanipulierten Biologischen Waffen und Einwicklung von Europäischen Regierungen und Konzerne. In einem anderen mail findet ihr eine gute Zusammenfassung der Diskussionen die im Konvergenzzentrum in Prag stattgefunden haben zu Plan Colombia und die Kapagnen Ideen von einigen AktivistInnen aus Bristol in England (erläutert von einem Chomsky Artikel ).

Wir schlagen vor in Genf ein Diskussionsprozess zu inizieren, darüber wie wir eine Kampagne in Europa gestalten könnten, basierend auf dem Vorschlag der von einigen Kolumbianischen Bewegungen kommt (Schwarze, Indigenen, BäuerInnen). Ein wichtiger Teil von ihren Vorschlägen ist davon wird erstmal eine SprecherInnen Tour sein von KolumbianerInnen durch Europa sein, die der PCN vorgeschlagen hat vom 19. Januar bis Ende Februar zu halten (um auch an den anti WEF Proteste teilzunehmen). Es werden 6 VertreterInnen der schwarzen Gemeinschaften da sein die in jeweils in Gruppen von zwei reisen (eine Frau und ein Mann ) und hoffentlich auch einige VertrerInnen aus Indigenen und BäuerInnenbewegungen (das ist bislang leider noch nicht bestätigt). Wir möchten in Genf diese Tours besprechen und auch die anderen Vorschläge der KolumbianerInnen. Wir hoffen, daß die Leute die an den anti WEF Protesten arbeiten Kolumbien zu eines ihrer Themen im Protest machen werden.

Alfonso kommt schon vor dem Treffen in Genf an, um am Mittwoch den 13. An einem event am Europäischen Parlament in Strasburg teilzunehmen, zusammen mit zwei anderen Kolumbianern: ein Berater des Nationalen Farmers Rates und ein Indigener der gerade (zum ersten Mal in der kolumbiansichen Geschichte) zum Gouverneur von Cauca gewählt wurde, eine der gewaltätigsten und kolonialen Regionen Kolumbiens, am Norden der Pazifikküste; er war der Kandidat eines Bündnisses von Indigenen, Schwarze, BäuerInnen und andere soziale Bewegungen). Alfonso wird am abend des gleichen Tages im selbstverwalteten Zentrum KTS (Baslerstr. 103) in Freiburg ein Vortrag halten, zusammen mit den zwei anderen Leuten (noch nicht bestätigt). Wenn ihr am Treffen teilnehmen wollt, könnt ihr euch an desaparecido AT gmx.de wenden.

Einige Personen die den PCN unterstützen

hier folgt eine Zusammenstellung zu den Hintergründen im Plan Colombia (leider nur auf Englisch), ganz unten (Punkt 4) ist dann der Aufruf des PCN auf deutsch.

Date: Thu, 09 Nov 2000 17:47:49 0000
 
From: "Guy Debord" <nrk666 AT angelfire.com>
 
Subject: Plan Colombia Meeting

PLAN COLOMBIA: DISTIBUTE WITH WILL

STOP THE WAR IN COLUMBIA! STOP US MILITARY INTERVENTION!
STOP BIOLOGICAL WARFARE!

Hi folks. This rather lengthy e-mail gives a brief explanation of Plan Colombia and the horrors that it will bring to Latin America. The meeting in Bristol is to discuss how to build a global resistance movement to the Plan. How to realise the struggle in our own terms and in our own countries, and to discuss what practical steps can be taken to stop it. This IS the Vietnam for our generation. So let's do something to stop it.

If you don't have time to read it all, the beggining of section 3 gives a brief overview, with the rest of it covering the issues in more detail.

  1. MEETING PLACE [not included]
  2. MEETING STRUCTURE [not included]

  1. OVERVIEW OF PLAN COLOMBIA
  2. CALL BY PCN (Process of Black Communities)

PRAGUE FEEDBACK

At the S26 demonstrations against the IMF and World Bank in Prague, community leaders from the Black Autonomous Communities of Colombia were present, as were their companeros from Bolivia, Ecuador, Honduras and Panama. Coming from some of the poorest areas in Latin America, they told a tale of repression, ethnocide and ecocide. Of a war being waged against them under the guise of the USA's "War on Drugs". Of community leaders massacred by government-backed CIA trained paramilitaries. Of mass displacements and disappearances. What happens after displacement? Time for the good old US-based multinationals to move in. Sound familiar?

NOTE ON PCN

PCN (Proceso de Comunidades Negras) are planning an improvised Tour through Europe in December/January. The PCN is trying to internationalise its struggle. PCN is at a stage of developing an international strategy which it would like to develop in co-operation with 'us'. In Prague the following aims and areas of work were identified:

Creating international visibility and legitimacy:

The armed conflict in Colombia has lead to an apparent polarisation between guerilla and State - as the only two actors in the conflict, leaving several other sectors of society and social struggles invisible.

informing as much as possible about the situation in Colombia, the true impact of Plan Colombia on people and nature and the true motivations behind this war - the cruellest form of capitalism,.

Their ancestors have taught them a saying " I am because we are" (soy porque somos) meaning that an individual can only be free if the people around are free too. This was a fundamental principle in the struggle against slavery which built their movements. Now in this age of globalised capitalism they said their struggle for freedom can only be successful if other struggles for freedom succeed to. They would like to develop new forms of International solidarity based on that principle.

PLAN COLUMBIA

In 1999, Colombia became the leading recipient of U.S. military and police assistance. Clinton's recently approved Colombia Plan escalates this situation, with a $1.6 billion "emergency aid" package - mostly in the form of military aid. The EU is also participating in the Columbia Plan.

Columbia has had an ongoing civil war for over three decades. Quite predictably, the announcement of the Colombia Plan led to counter measures by the guerillas. This will lead to military escalation, rather than peace.

The Colombia Plan is officially justified in terms of the "drug war". However, the targets of the Colombia Plan are the guerilla forces based and the peasantry and indigenous people who are calling for internal social change. This would interfere with how the States want Colombia integrated into its neoliberal plans for world domination and corporate expropriation of Colombia's valuable resources, including oil.

It's the same old story with the usual suspects. Multinationals, backed by Western governments and the World Bank and IMF are rubbing their greedy hands over their plans for Colombia. With privatisation of national industries, water and power utilities and the opportunity to steal lots of land off the locals - they have a lot of money to make. The people who oppose this become the real targets of US-backed oppression. The reports coming out tell the horrors of CIA trained paramilitaries who seem to have graduated with flying colours from the School Of Americas. Chopping up people in massacres, cutting unborn children from their still-living mothers wombs, violent scenes of torture and death. The message to the communities is clear: "Mess with us, and this is what you'll get."

When scrutinising Plan Colombia, we should ask a few questions. If the US wants to give alternatives, other from the drug industry, to the Colombian people, then why does the Plan include only token funding for alternative crops? If Clinton is serious about attacking the drug lords (narcos), why do the counterinsurgency battalions target and attack the weakest and most socially fragile link of the drug chain: the production by peasants, settlers and indigenous people? Why is more not done back home to stamp out drugs in the States, oh, and why is Uncle Sam not too bothered about stopping the money from the drug trade ending up in US coffers - 90 per cent of "laundered" narcodollars stay in America? Maybe, there's another agenda being served.

FUMIGATION AND THE GENTICALLY MODIFIED FUTURE

The Clinton administration also insists that any peace agreement must permit crop destruction measures and other U.S. counternarcotics operations in Colombia. The same is true of the chemical and biological weapons that Washington employs. These measures multiply the dangers to the civilian population, the environment, and legal agriculture. They destroy legal food crops like yucca and bananas, water sources, pastures, livestock and all the crops included in coca crop substitution programs. There are also uncertain but potentially severe effects on the fragile tropical rainforest environment, which contains significant parts of the planet's biodiversity.

The genetically modified mycoherbicide used to destroy coca plantations - part developed at the Long Ashton Research Institute in Bristol - will financially benefit the corporations that will mass-produce it for the Plan. The same will be said for the parasitic multinationals that will move in to "develop" the areas devastated by the ecocide. At the end of the day, the Fat Cats get fatter, while the population starves.

Since the fumigation of coca crops began a couple of years ago, cocaine production has rocketed, alongside the rapid increase in massacres (which is almost doubling year on year).

SIMILAR SITUATION THROUGHOUT THE REGION

Much the same is true throughout the Andean region. For instance, there is a similar situation developing in Bolivia, with "Plan Dignidad". This is being met by widespread resistance. Additionally, anti drug spraying programs are developing in Thailand and Afghanistan. The whole of Latin America is under threat as the United States' global police force readies itself for war.

GENERAL SITUATION IN COLUMBIA

Through the 1990s, Colombia has been the leading recipient of U.S. military aid in Latin America, and has also compiled the worst human rights record. In Colombia, however, the military armed and trained by the United States has not crushed domestic resistance, though it continues to produce its regular annual toll of atrocities. Each year, some 300,000 new refugees are driven from their homes, with a death toll of about 3,000 and many horrible massacres. The great majority of atrocities are attributed to the paramilitary forces. a UN study reported that the Colombian security forces that are to be greatly strengthened by the Colombia Plan maintain an intimate relationship with death-squads, organise paramilitary forces, and either participate in their massacres directly or, by failing to take action. The rate of killings had increased by almost 20 percent over the preceding year, and that the proportion attributable to the paramilitaries had risen from 46 percent in 1995 to almost 80 percent in 1998, continuing through 1999. 68 percent increase in massacres in the first half of 1999 as compared to the same period of 1998, reaching more than one a day, overwhelmingly attributed to paramilitaries.
prominent human rights activists continue to flee abroad under death threats. several trade unionists are murdered every week, mostly by paramilitaries supported by the government security forces. Forced displacement in 1998 was 20 percent above 1997, and increased in 1999. Colombia now has the largest displaced population in the world.

Hailed as a leading democracy by Clinton and other U.S. leaders and political commentators, Colombia did at last permit an independent party to challenge the elite system of power-sharing. The fact that about 3,000 activists from this party were assassinated shows the outrageousness of these claims. Meanwhile, shameful socio-economic conditions persist, leaving much of the population in misery in a rich country with concentration of wealth and land-ownership that is high even by Latin American standards. The situation became worse in the 1990s as a result of the neoliberal reforms". Approximately 55 percent of Colombia's population lives below the poverty level.

Ten years ago, as U.S.-backed state terror was increasing sharply, the Minister of Defense called for "total war in the political, economic, and social arenas," while another high military official explained that guerillas were of secondary importance: "the real danger" is "what the insurgents have called the political and psychological are," the war "to control the popular elements" and "to manipulate the masses." The "subversives" hope to influence unions, universities, media, and so on.

POLITICS OF DRUGS IN COLUMBIA

The U.S. Drug Enforcement Administration (DEA) reports that "all branches of government" in Colombia are involved in "drug-related corruption." Other observers have also reported the heavy involvement of the military in narcotrafficking, and the U.S. military has also been drawn in. The paramilitaries openly proclaim their reliance on the drug business. However, the U.S. and Latin American press report, "the US-financed attack stays clear of the areas controlled by paramilitary forces," though "the leader of the paramilitaries [Carlos Castano] acknowledged last week in a television interview that the drug trade provided 70 percent of the group's funding."

In standard U.S. terminology, the FARC forces are "narco-guerillas," a useful concept as a cover for counterinsurgency, but one that has been sharply criticised on factual grounds. It is agreed-and FARC leaders say-that they rely for funding on coca production, which they tax, as they tax other businesses. But "'The guerillas are something different from the traffickers', says Klaus Nyholm, who runs the UN Drug Control Program," which has agents throughout the drug producing regions. He describes the local FARC fronts as "quite autonomous." In some areas "they are not involved at all" in coca production and in others "they actively tell the farmers not to grow [coca]."

WHY DRUGS IN COLUMBIA?

Why do peasants in Colombia grow cocaine, not other crops? The reasons are well known. Peasants grow coca because of the crisis in the agricultural sector of Latin American countries, escalated by the general economic crisis in the region. There ard other factors that operate to increase coca production. Colombia was once a major wheat producer. However, due to developments in free trade and the globalised economy, wheat production has been undermined. A year before President Bush announced the "drug war" with great fanfare (once again), the international coffee agreement was suspended under U.S. pressure, on grounds of "fair trade violations." The result was a fall of prices of more than 40 percent within two months for Colombia's leading legal export.

GLOBAL POLITICS OF DRUGS

In the 1960s, many third world governments (acting through UNCTAD-United Nations Commission on Trade and Development) proposed a "new international economic order" in which the needs of the large majority of people of the world would be a prominent concern. One proposal was a program for stabilising commodity prices for third world products (e.g. coffee, sugar, bananas etc)- a practice that is standard within the industrial countries by means of one or another form of subsidy. However, this was successfully resisted by agribusiness and now free trade has ensured that those with market power in the food chain (from energy corporations to retailers) are enjoying great profits while the agricultural crisis, which is real, is concentrated in the middle of the chain, among smaller farmers, who produce the food farmers are therefore compelled to turn to crops for which there is a stable market. The result is that drug entrepreneurs can easily find farmers eager to grow coca, cannabis or opium for which there is always a ready market in the rich societies. Furthermore, IMF-World Bank programs demand that countries open their borders to a flood of (heavily subsidised) agricultural products from the rich countries, with the obvious effect of undermining local production. Those displaced are either driven to urban slums (thus lowering wage rates for foreign investors) or instructed to become "rational peasants," producing for the export market and seeking the highest prices-which translates as "coca, cannabis, opium." Having learned their lessons properly, they are rewarded by attack by military gunships while their fields are destroyed by chemical and biological warfare, courtesy of Washington and European governments.

DRUGS, TOBACCO, AND HYPOCRISY

The US Supreme Court recently concluded that it has been "amply demonstrated" that tobacco use is "perhaps the single most significant threat to public health in the United States," responsible for more than 400,000 deaths a year, more than AIDS, car accidents, alcohol, homicides, illegal drugs, suicides, and fires combined." As use of this lethal substance has declined in the U.S. companies have shifted to markets abroad, such as Columbia. In comparison to the 400,000 deaths caused by tobacco every year in the United States, "drug"-related deaths reached a record 16,000 in 1997. Tobacco products are not only forced on countries, but also advertising for them, under threat of trade sanctions. The Colombian cartels, in contrast, are not permitted to run huge advertising campaigns in which a Joe Camel-counterpart extols the wonders of cocaine.

DRUGS AND POVERY AT HOME

Furthermore, only 4 out of 10 "drug" addicts who needed treatment received it, according to a White House report. The seriousness of concern over use of drugs was illustrated when a House Committee was considering the Clinton Colombia Plan. It rejected an amendment calling for funding of drug demand reduction services. It is well known that these are far more effective than forceful measures. But the inexpensive and effective path will not be followed. Rather, the drug war targets alike poor peasants in southern countries and poor people in northern countries. While Clinton's Colombia Plan was being formulated, senior administration officials discussed a proposal by the Office of Budget and Management to take $100 million from the $1.3 billion then planned for Colombia, to be used for treatment of U.S. addicts. There was near-unanimous opposition, particularly from the US "drug czar". Since 1980 "the war on drugs" has shifted to punishing offenders, border surveillance, and fighting production at the source countries. One consequence, both in Europe and North America, is the enormous increase in drug-related (often victimless) crimes and an explosion in the prison population, with no detectable effect on availability or price of drugs.

4 )Aufruf des PCN (Prozess Schwarzen Gemeinschaften)