FTAA ist eine geplante Freihandelszone, die von Alaska bis Feuerland reichen soll, doch heute und morgen wird in Buenos Aires (Argentinien) dagegen protestiert. In Quebec soll vom 20. bis zum 22. April die Freihandelszone beschlossen werden, mit der ab 2005 sämtliche Handelsschranken in Nord- und Südamerika abgebaut werden für den grenzenlosen Kapitalverkehr, aber für die Menschen bleiben die Grenzen bestehen.
Heute treffen sich im argentinischen Buenos Aires die Finanz- und Außenminister der 34 Staaten Nord- und Südamerikas (mit Ausnahme Kubas) um die gesamtamerikanische Freihandelszone FTAA (spanisch ALCA) vorzubereiten. Zahlreiche argentinische Gruppen und Organisationen wollen heute und morgen protestieren gegen das Projekt eines gesamtamerikanischen Absatzgebietes für US-Konzerne, die sich noch mehr Billiglöhne und optimale Verwertungsbedingungen in den sweatshops der Exportzonen erhoffen. Ziel der Freihandelszone ist der Abbau sämtlicher Handelsschranken, eine Ausweitung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA. Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sind sich einig, dass FTAA eine Kombination der schlimmsten Auswirkungen des NAFTA, des verhinderten Multilateralen Abkommens über Investitionen (MAI), das einst von der OECD geplant war und der Pläne der Welthandelsorganisation (WTO), deren jüngste Verhandlungsrunde an den Seattle-Protesten scheiterte.
Bereits die Auswirkungen des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA) zwischen den USA, Kanada und Mexiko, die am 1.1.1994 begann, sind verheerend, die ökonomische Abhängigkeit von den USA wurde vergrößert. In weiser Vorahnung starteten deshalb die Zapatistas ihren Aufstand am Neujahrstag 1994.
Der gemeinsame Markt von Alaska bis Feuerland (FTAA) soll vom 20. bis 22. April in Quebec beim Gipfel von 34 amerikanischen Staaten feierlich beschlossen werden und im Jahr 2005 in Kraft treten. Vorgeschlagen wurde die Freihandelszone 1991 vom damaligen US-Präsidenten Bush, die Aufnahme der Verhandlungen wurde auf einem Gipfel im Dezember 1994 in Miami vereinbart. Die Verhandlungsfortschritte gestalteten sich seither schleppend, weil der Zeitplan des Zollabbaus umstritten ist. Die südamerikanischen Staaten, allen voran Brasilien, pochen auf eine Öffnung der abgeschotteten US-Märkte vor allem für Agrarprodukte.
Die Opposition antikapitalistischer Gruppierungen gegen das FTAA richtet sich aber nicht plump gegen Konzernherrschaft und träumt nicht bloß von der Aufrechterhaltung der nationalstaatlichen Handelsschranken, auch wenn die Argumentation mancher NGOs sehr protektionistisch daherkommt. Im Gegensatz dazu verstehen sich Gruppen wie The Anti-Capitalist Convergence (CLAC) in Montreal als Teil eines Prozesses einer weltweit sichtbarer werdenden Globalisierungsbewegung, die grundsätzlich das jetzige Weltwirtschaftssystem in Frage stellt.
Für Quebec haben deshalb antikapitalistische, antirassistische, feministische, ökologische und weitere Gruppierungen sowie NGOs nichts geringeres als ein zweites Seattle angekündigt. Die südamerikanischen Gruppen werden in Buenos Aires schon mal üben.
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/new/ftaa/ftaadt.htm
http://www.stopftaa.org
http://www.a20.org
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/ftaa/
(http://www.freespeech.org/agp/ftaa)
La Convergence des Luttes Anti-Capitalistes (CLAC): http://www.quebec2001.net
http://www.bloqueoalca.org
http://argentina.indymedia.org
feministische Aktion gegen Globalisierung: http://www.starhawk.org/activism/ftaa-deutsch.html