Der Kapitalismus ist die Krise!
Europäischer Aktionstag
gegen den Kapitalismus
Großdemo in Frankfurt/M.
Sa., 31.3., 14 Uhr
Hauptbahnhof
Schon bei ihren ersten
Anzeichen wollte Finanzminster Schäuble die Euro-Krise nutzen, um innerhalb der
nächsten 10 Jahre aus der EU das zu machen, „was man als politische Union
bezeichnet“. Die Bundesregierung will ihre Machtposition in der EU auszubauen.
Dazu sollen Souveränitätsrechte der beteiligten Staaten (wie das Haushaltsrecht)
auf die EU-Ebenen verschoben werden, wo die ökonomische Großmacht Deutschland
im Verbund mit Frankreich eine enorme Durchsetzungskraft hat. Ein Staat, dem
geholfen werde, so wieder Schäuble, „muss im Gegenzug einen Teil seiner
Hoheitsrechte an die EU abgeben“. Diese Marschroute hat die Bundesregierung
konsequent verfolgt.
Die Krise währt nun schon
über ein Jahr, und unsere Zwischenbilanz lautet, dass Deutschland bei seinen
Zielen vorangekommen ist. Einige Regierungen wurden ausgetauscht;
Rettungsschirme wurden aufgespannt, deren Inanspruchnahme die betroffenen
Staaten erhebliche Zugeständnisse kosteten; der Fiskalpakt wird die 25 an ihm
beteiligten Länder zu einer rigiden Haushaltspolitik zwingen. Griechenland ist
auf einen protektoratsähnlichen Zustand hinabgedrückt worden – es kann kaum
noch selbst über seinen Haushalt entscheiden.
Die FAZ triumphierte in
ihren Kommentaren, Berlin habe „Europa seinen Stempel aufgedrückt“, und
Kanzlerin Merkel sei die „Frau, nach deren Pfeife derzeit ganz Europa tanzen muss“.
Bei solcher Großmannssucht
spielen die Auswirkungen des deutschen Diktats auf die Lebensbedingungen in den
südeuropäischen Staaten keine Rolle: Massive Einschnitte bei Renten und
Sozialleistungen, rasant steigende Arbeitslosigkeit und sinkende Einkommen. So
sieht ein deutsch beherrschtes Europa aus! Aber es gibt in den betroffenen
Ländern heftigen Widerstand. Unsere Solidarität gilt den dortigen Kämpfen. Es
wird Zeit, dass sich auch hier, „im Herzen der Bestie“, ein konsequenter
Widerstand entwickelt!
Darum unterstützen wir die
Großdemo des M31-Bündnisses, an dem sich sehr viele Gruppen und Organisationen
aus dem undogmatischen und linksradikalen, anarchistischen und antiautoritären
Sprektrum beteiligen. An diesem Tag – dem 31. März – wird es in vielen
europäischen Ländern Demonstrationen geben. Sie alle eint die Erkenntnis, dass
es nicht um einen menschlicheren Kapitalismus gehen kann, sondern um seine
Abschaffung!
Das M31-Bündnis besteht aus
Gruppen und Organisationen aus mittlerweile zehn Ländern: Griechenland,
Belgien, Niederlande, Ukraine, Spanien, Dänemark Österreich, Italien, Portugal,
Slowenien und Deutschland. Sie alle bereiten größere Aktionen vor. Die Demo in
Deutschland wird zwischenzeitlich von über 100 verschiedenen Gruppen
unterstützt.
Wir rufen zur Demo in
Frankfurt auf, denn auch wir sind davon überzeugt, dass der Kapitalismus die
Krise ist – und dass daher die einzig effektive Krisenbewältigung die
Abschaffung des Kapitalismus ist. Auch wir sind der Meinung, dass die
hierarchischen und autoritären Strukturen, die der Kapitalismus und sein Staat
geschaffen haben, durch eine freie Gesellschaft abgelöst werden sollten, die
jede Form von Ausbeutung und Unterdrückung abschafft.
In dem bundesweiten Aufruf
heißt es: „Besser wir kämpfen gemeinsam gegen das Diktat des Kapitalismus und
organisieren uns endlich europaweit. Der Europäische Aktionstag am 31. März
2012 ist dafür ein erster Schritt.“ (http://march31.net)
In diesem Sinne: Am 31. März auf nach Frankfurt!
Anarchistische
Gruppe/Rätekommunisten (AG/R, Hamburg)